Mittwoch, 18. August 2010
Privates dank Google, Facebook und Co
Etwas Richtiges ist an der Aufregung über Googles Streetview ja dran: Die Anonymität des Einzelnen in der Großstadt geht ein Stückweit verloren. Und im Unterschied zu Facebook, Amazon und Payback hat der Einzelne daran nicht mitgewirkt.

Microsofts Birdview, Googles Streetview und wahrscheinlich noch ein paar Dienste mehr wollen es dem Nutzer einfacher machen, sich in der Welt zurecht zu finden. Und es wäre mal interessant zu erfahren, wer von den jetzt so eifrig Protestierenden bislang noch nicht die Lage eines Urlaubsquartiers, die Umgebung einer potentiellen neuen Wohnung oder einer Immobilie gegoogelt hat.

Und noch was: Die in den Siebzigern und Achtzigern oft beklagte "Anonymität" der Großstadt ist ja relativ jung - Jahrhunderte- oder gar Jahrtausende lang hat Mensch in kleinen Gruppen gelebt. Da war buchstäblich jeder Furz eine öffentliche Angelegenheit - wenn auch die damalige Welt erheblich kleiner war als die heutige...

In gewisser Weise kehren wir also mit Google, Facebook, Amazon ("User, die XYZ gekauft haben, haben sich auch für ABC interessiert") zur kuscheligen, aber auch indiskreten Situation von vor 200 Jahren zurück. Und das muss nicht nur schlecht sein - vielmehr bietet das auch die Chance zu einer dem Menschen eigenen sozialen Nähe - "Homo est animal sociale".

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