Mittwoch, 7. Juni 2017
VW: erwischt und verpfuscht
Seit bald zwei Jahren (September 2015) ist offensichtlich, dass VW Dieselmotoren verbaut hat, die im Alltag völlig andere Abgaswerte haben als auf dem Prüfstand.

In den USA hat VW inzwischen zweistellige Milliardenbeträge als Schadensersatz gezahlt - in Deutschland haben Besitzer von Dieselautos nur ein Software-Update erhalten. Nun haben findige Leute mal nachgemessen und das Ergebnis erschüttert, aber überrascht nicht wirklich.
Die Software von Diesel-Autos von VW enthält auch nach dem Update mehrere Abschaltvorrichtungen, berichtet das ZDF. Auf der Straße werde der Stickoxid-Grenzwert um ein Mehrfaches überschritten.
Im Zuge des Abgas-Skandals umgerüstete Diesel-Autos von VW stoßen im Straßenbetrieb 540 bis 900 mg/km Stickoxide aus und damit wesentlich mehr als der Grenzwert von 180 mg/km. Dieser werde lediglich im offiziellen Labortest eingehalten, geht aus vertraulichen Dokumenten hervor, die dem ZDF nach eigenen Angaben vorliegen.
(Quelle: heise.de)
VW hat offenbar der einen Abschalteinrichtung - die erkannte, wenn das Auto auf dem Prüfstand ist - weitere Abschalteinrichtungen hinzugefügt:
VW hatte offenbar von Anfang an nicht die Absicht, die Stickoxidemissionen durch das Update drastisch zu senken. Das legt ein vertrauliches Papier des VW-Konzerns vom November 2015 nahe. Darin definiert VW selbst "Zielwerte" für den Stickoxidausstoß nach dem Software-Update. Im Straßenbetrieb liegt dieser Zielwert bei dem "Faktor 3 bis 5" über dem Grenzwert. Anstatt der erlaubten 180 mg/km NOx sollte das Auto nach dem Update 540 bis 900 mg/km NOx ausstoßen. Nur im offiziellen Labortest sollte laut VW der Grenzwert eingehalten werden. Diese "Zielwerte Volkswagen" für das Software-Update sind laut dem vertraulichen Papier des VW-Konzerns "inhaltlich mit den Zulassungsbehörden (KBA) und dem Rechtswesen vereinbart".
(Quelle: Spiegel online)
Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen:
- Oh: wir sind aufgefallen wegen Abgasbetrugs
- Aah: wir verteilen ein Software-Update: Update ist immer gut! Und ob das dann besser (= sauberer) ist, interessiert niemanden.

Unverständlich bleibt, wieso ein namhafter Autohersteller sich zu so einem Betrug hergibt, sich einmal erwischen lässt, und dann eine weitere Pfuscherei nachlegt.

Ach ja - nur noch mal nebenbei:
Autos mit Elektromotor mögen zwar beim Fahren kein Abgas produzieren - dafür haben aber die Stromerzeuger in der Regel vorher das Abgas produziert (wenn man mal die erneuerbaren Energien außen vor lässt).

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