... newer stories
Mittwoch, 6. Februar 2008
Kurz und gut
varzil, 15:46h
Schon seit längerem sind die Kosten des Gesundheitssystems Thema. Insbesondere die Nichtraucherkampagne stand lange Zeit auch unter dem Zeichen der durch das Rauchen verursachten Kosten. Dass die Raucher früher sterben als die Nichtraucher und damit auch massiv Kosten sparen, war ein eher zynisches und in der Regel deshalb unzulässiges Argument.
Nun ist diese Überlegung verwissenschaftlicht worden:
Varzil meint: lieber "kurz und gut" als "lang und enthaltsam".
Nun ist diese Überlegung verwissenschaftlicht worden:
Also wäre es jetzt konsequent, für alle Gesundheitsbewussten, ähnlich wie für Raucher, Risikosportler oder Alkoholiker, einen Risikozuschlag zu fordern. Langlebigkeit als Kostenrisiko!"...In a study in this issue of PLoS Medicine, Pieter van Baal and colleagues used data from The Netherlands to simulate the annual and lifetime medical costs attributable to obesity [1]. They also compared these costs to those attributable to smoking as well as to the medical costs associated with healthy, living persons (defined as non-smokers with a body mass index in the range of 18.5 to less than 25 kg/m2). The researchers explored the question of whether reducing obesity would lead to reduced or increased health-care costs
The Main Findings
The study found that although annual health-care costs are highest for obese people earlier in life (until age 56 years), and are highest for smokers at older ages, the ultimate lifetime costs are highest for the healthy (nonsmoking, nonobese) people. Hence the authors argue that medical costs will not be saved by preventing obesity.
Their results tell us that that life expectancy from age 20 is reduced by 5 years for obese people and 7 for smokers.
(Quelle: Klim McPherson in PLoS Medicine)
Varzil meint: lieber "kurz und gut" als "lang und enthaltsam".
... link (0 Kommentare) ... comment ...bereits 732 x gelesen
Dienstag, 5. Februar 2008
Tausend-und-eine-Nacht
varzil, 16:00h
Wenn die Bloggerei nicht mehr so wichtig ist (sprich: andere Sachen sind vordringlicher), übersieht man gerne mal die "runden" Fakten.Immerhin meint "seit 1001 Tagen" auch "seit 1001" Nächten". ...
... link (0 Kommentare) ... comment ...bereits 858 x gelesen
Midlife-Crisis?
varzil, 12:45h
Was man so liest, wenn man die 50 überschritten hat. Auf Seite 2 der Süddeutschen von gestern schwallt die Midlife-Crisis als großes und einziges Thema einem auf den Kaffeetisch.
Und was man dann liest, wenn man gründlich liest, wenn man also dieselbe Zeitung einschließlich des New-York-Times-Digests bis zum Ende gelesen hat:
Entrinnen kann der Midlife-Crisis anscheinend niemand. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die demnächst imFachblatt Social Science and Medicine erscheint. Zwei Wirtschaftswissenschaftler aus den USA und Großbritannien haben für ihre Untersuchung die Daten von mehr als zwei Millionen Menschen aus 80 Nationen ausgewertet.Da auf der Seite 2 viel Platz ist, gibt es dann jede Menge mehr dazu zu lesen.
..
David Blanchflower vom Dartmouth College und Andrew Oswald von der Universität Warwick kommen zu dem Schluss, dass die Krise in der Lebensmitte ein globales Phänomen ist - und dass sie jeden trifft. Ob Mann oder Frau, West oder Ost, arm oder reich, verheiratet oder ledig - niemals ist das Risiko für Depressionen und Unzufriedenheit größer als in den Jahren zwischen 40 und 50.
(Quelle: Werner Bartens in der Süddeutschen Zeitung vom 04.02.2007, Seite 2; auch online bei Süddeutsche.de)
Und was man dann liest, wenn man gründlich liest, wenn man also dieselbe Zeitung einschließlich des New-York-Times-Digests bis zum Ende gelesen hat:
"... In 1999, the Mac Arthur Foundation study on midlife development surveyed 8,000 Americans ages 25 to 74 While everyone recognized the term midlife crisis,’’ only 23 per cent of subjects reported having one. And only 8 per cent viewed their crisis as some thing tied to the realization that they were aging; the remaining 15 per cent felt the crisis resulted from specific life events. Strikingly, most people also reported an increased sense of well-being and contentment in middle age.Was nun? Midlife-Crisis oder nicht? Friedman liefert eine schöne Erklärung, warum so viele, also auch die 2 Mio. untersuchten Menschen aus der Studie von Herrn "David Blanchflower vom Dartmouth College und Andrew Oswald von der Universität Warwick" daran glauben:
So what keeps the myth of the midlifecrisis alive?..."
(Quelle: Richard A. Friedman, a psychiatry professor at Weill Cornell Medical College in New York, in der New-York-Times-Beilage der Süddeutschen Zeitung vom 04.02.2008 S. 6; ein fast wortgleicher Artikel online bei Dallas News)
"With the possible exception of "the dog ate my homework," there is no handier excuse for human misbehavior than the midlife crisis...."
(Quelle: Richard Friedman, s.o., so nur in der Dallas News)
... link (0 Kommentare) ... comment ...bereits 1062 x gelesen
Montag, 28. Januar 2008
Wahlen und Computer
varzil, 18:35h
Die beiden Landtagswahlen in Niedersachsen und Hessen sind gelaufen, Niedersachsen wie erwartet langweilig bieder, Hessen hingegen spannend wie lange nicht mehr.
Das vorläufige amtliche Endergebnis kam nicht wie üblich gegen 22 Uhr, sondern erst nach 23 Uhr. Die SPD war lange Zeit stärkste Partei, nur heute morgen nicht mehr. (Die CDU hat rund 3.600 Stimmen mehr eingeheimst). Die LINKE dümpelte lange Zeit zwischen 4,9% und 5,1%.
Und jetzt weiß vorerst keiner, wie es weiter gehen soll.
Update
Der Wahlleiter hat sich geäußert:
Update 2
Das Thema beschäftigt einige: fefe zitiert einen Hinweis eines Wahlleiters an die Wahllokale mit Wahlcomputern:
Kann man ja auch verstehen: Die machen das in der Regel ehrenamtlich, hatten in der Regel gerade mal ein paar Stunden Einweisung und sollen nun Computerfachleute davon überzeugen, dass die Sache richtig läuft. Das kann nicht klappen.
Vertrauen schafft man so aber auch nicht...
Das vorläufige amtliche Endergebnis kam nicht wie üblich gegen 22 Uhr, sondern erst nach 23 Uhr. Die SPD war lange Zeit stärkste Partei, nur heute morgen nicht mehr. (Die CDU hat rund 3.600 Stimmen mehr eingeheimst). Die LINKE dümpelte lange Zeit zwischen 4,9% und 5,1%.
Und jetzt weiß vorerst keiner, wie es weiter gehen soll.
Das große Rätselraten über die Zukunft HessensEine interessante Alternative tut sich laut CCC auf (via Heise.de):
Große Koalition, Ampel, Schwampel, Jamaika: Eine ideale Lösung für eine Regierung in Hessen gibt es nicht. Nach dem Patt bei der Landtagswahl rätselt man in Wiesbaden über mögliche Koalitionen. Aber ohne neue Experimente kann man mit diesen Mehrheiten keine Regierung bilden. ...
(Quelle: welt.de)
Schwerwiegende Wahlcomputer-Probleme bei der Hessenwahl - Wahleinsprüche und Nachwahlen erwartetOder noch schöner:
..In zwei Wahllokalen waren Wahlbeobachter des CCC für längere Zeit alleine mit den bereits angelieferten Wahlcomputern, bevor der Wahlvorstand eintraf. Manipulationen hätten problemlos vorgenommen werden können.
In mindestens einem Wahllokal versagte die NEDAP-Technik: Ein Wahlcomputer in Viernheim zeigte nach Inbetriebnahme um kurz vor 8 Uhr nur eine Fehlermeldung an. Eine normale Wahl war somit unmöglich....
(Quelle: Chaos Computer Club)
...In mindestens einer Gemeinde wurden die Computer über Nacht in den Privatwohnungen von Parteimitgliedern gelagert. Dies sei "gängige Praxis", bestätigten Mitarbeiter des Ordnungsamtes den Wahlbeobachtern. Alle neun Wahlcomputer der Gemeinde Niedernhausen seien privat gelagert worden.Wenn es dort ca. 1.200 Stimmberechtigte pro Wahllokal - wie hier in Bonn - gibt und es in mehr als 3 Wahllokalen diese Problemfälle gab, dann könnte eine Nachwahl hier noch einiges verändern. 3.600 Stimmen sind dann schnell erreicht...
(Quelle: Chaos Computer Club)
Update
Der Wahlleiter hat sich geäußert:
"Der hessische Landeswahlleiter Hannappel sieht trotz vom Chaos Computer Club monierten Unregelmäßigkeiten keinen Grund für eine Wiederholung der Landtagswahl. Die Organisation hatte berichtet, in Niedernhausen seien Wahlcomputer in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Privaträumen untergebracht gewesen. „Das halte ich nicht für zulässig“, sagte Wolfgang Hannappel dazu am Montag, „das wird wohl auch das Wahlprüfungsgericht als Unregelmäßigkeit bezeichnen.“ Es gebe aber keinerlei Hinweise auf eine Manipulation. Das Wahlergebnis des Stimmbezirks entspreche im Trend absolut dem des gesamten Landes. Daher sei auch eine Wahlwiederholung nicht nötig.Na wenn das nicht beruhigend ist: es ist zwar nicht korrekt gelaufen. Aber weil keine Manipulation erkennbar ist, bleibt alles, wie es ist ...
(Quelle: focus online)
Update 2
Das Thema beschäftigt einige: fefe zitiert einen Hinweis eines Wahlleiters an die Wahllokale mit Wahlcomputern:
"... Die geplanten Störungen und Angriffe des CCC (Computer-Chaos-Clubs), die sich als Wahlbeobachter ausgeben und am Wahlsonntag alle acht Kommunen, die Nedap-Wahlgeräte einsetzen, aufsuchen wollen, sind ernst zu nehmen. Im Internet unter der Adresse https://berlin.ccc.de/wiki/wahl_in_Hessen_vom_25.01.2008 dokumentiert.Wenn man dann nachliest, was die CCC-Leute beobachtet haben, sieht man, dass vor allem bei den Wahlvorständen Misstrauen und Sorge vor Störung des gewohnten Ablaufs vorherrschen.
Alle Mitglieder des CCC stehen im Chat untereinander in Verbindung und wollen Unregelmäßigkeiten mittels Fotos dokumentieren. Auch Befragungen von Mitgliedern des Wahlvorstandes sind beabsichtigt. Diese Absicht führt zwangläufig(sic!) zu Störungen im Wahllokal und muss unterbunden werden....
(Quelle: Fefes Blog)
Kann man ja auch verstehen: Die machen das in der Regel ehrenamtlich, hatten in der Regel gerade mal ein paar Stunden Einweisung und sollen nun Computerfachleute davon überzeugen, dass die Sache richtig läuft. Das kann nicht klappen.
Vertrauen schafft man so aber auch nicht...
... link (0 Kommentare) ... comment ...bereits 878 x gelesen
... older stories


