Montag, 22. Dezember 2008
Wenn Mafiosi rechnen
Mexiko leidet seit Jahren unter der organisierten Kriminalität, in diesem Jahr sollen ca. 5000 Menschen in dem Kampf gegen die OK umgekommen sein.
"...Die organisierte Kriminalität - verursacht vor allem durch Drogenkartelle, die gegen Polizei und Streitkräfte kämpfen und sich zum Teil auch untereinander bekriegen - hat in Mexiko in diesem Jahr Behördenschätzungen zufolge mehr als 5.300 Menschen das Leben gekostet.
(Quelle: Der Standard)
Inwieweit die Zähl- und Rechenergebnisse der Mexikaner allerdings mit europäische Standards zu vergleichen sind, ist zweifelhaft:
Die Leichen von neun Männern wurden am Sonntag auf einem großen Boulevard in Chilpancingo entdeckt, der Hauptstadt des südmexikanischen Staats. Die neun Köpfe wurden in der Nähe in einem Sack gefunden. Auf einem Schild in der Nähe stand: "Für jeden von uns, den ihr tötet, werde ich zehn umbringen.

Nach Angaben der Staatsanwalt wurden am Nachmittag drei weitere enthauptete Leichen in einem Ort am Stadtrand von Chilpancingo gefunden."
(Quelle: Der Standard, Hervorhebung vom Autor)
Offenbar kann die OK in Mexiko besser töten als zählen.

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Samstag, 20. Dezember 2008
Menschen und Daten
Seit einigen Wochen beunruhigt sich die Republik - zu Recht - wegen Datenlecks bei Banken: Man kann Namen mit Kontodaten kaufen - ob legal oder nicht, ist in diesem Zusammenhang egal - es geht, wenn man Geld in die Hand nimmt.

In diese allgemeine Sorge passte eine Nachricht, dass die Frankfurter Rundschau per Post Kreditkarten-Buchungen der Berliner Landesbank erhielt.

Nun stellt sich etwas sehr Menschliches heraus. Die Kuriere, die unter anderem die Pakete mit den Datensätzen zu transportieren hatten, haben die aktuelle Diskussion um Datenschutz ignoriert. Sie hatten Hunger auf Christstollen, fanden unter den Paketen einen und aßen den Stollen auf. Damit der Verlust des Pakets nicht so auffiel, haben sie das Adressetikett auf eines der Datensatz-Pakete der Berliner Landesbank geklebt.

"Christstollen statt Datenschutz" - das ist es, was die Menschen wirklich bewegt.

Update 02.06.2009:
Zwei naschhafte Kurierfahrer haben durch das Vertauschen eines Päckchens mit einem Weihnachtsstollen einen bundesweiten Datenskandal ausgelöst und sind nun zu Geldstrafen verurteilt worden. Nach dem Urteil des Amtsgerichtes Frankfurt von Dienstag müsse einer 720 und der andere 960 Euro zahlen, berichtete ein Gerichtssprecher....
(Quelle: faz.net)
Wem das als Strafe für einen Diebstahl zu milde ist, mag sich mit folgendem Satz beruhigen:
Die mittlerweile arbeitslosen Männer nahmen das Urteil an.
(Quelle: wie oben faz.net)

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Donnerstag, 13. November 2008
Kinder, Geld und Armut
Dank einer rührigen Familienministerin (?) tut sich was beim Kindergeld.
Ab dem 1. Januar 2009 steigt das Kindergeld: für das erste und das zweite Kind um jeweils 10 Euro von 154 Euro auf 164 Euro, für das dritte Kind um 16 Euro von 154 Euro auf 170 Euro. Für das vierte Kind und weitere Kinder hebt die Bundesregierung das Kindergeld um je 16 Euro von 179 Euro auf 195 Euro monatlich an.
(Quelle: Bundesregierung)
Die letzte Erhöhung ist schon eine Zeit lang her, daher ist das ok. Jeder, der Kinder hat, weiß, dass Kinder kein Luxus sind, sondern einen realen Einkommensverzicht bedeuten.

Umso ärgerlicher ist es zu hören, dass das Kindergeld auf Hartz IV angerechnet wird, also die Erhöhung bei den Bedürftigsten gar nicht ankommen wird.

Noch ärgerlicher ist aber, dass dieser offenkundige Mist von den regierungstragenden Parteien verteidigt wird, weil die LINKEN zu Recht diesen Unsinn anprangern. Als ob alles, was jemand sagt, per se Mumpitz ist, nur weil er nicht in der richtigen Partei ist...

Dank Phoenix und eines frühen Büroschlusses erlebt man das auch noch live im Fernsehen. Ungeschminkte Politik ist häßlich...

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