Mittwoch, 28. Januar 2015
internationaler Naher Osten
Nachdem gerade wieder die Meldung durch die Ticker läuft, dass man an der israelisch-syrischen Grenze aufeinander schießt, fällt etwas anderes weniger ins Auge.

Bei einem vermutlich israelischen Hubschrauberangriff vor zehn Tagen ebenfalls auf syrisches Gelände wurden 6 libanesische Hizbollah-Kämpfer sowie sechs Iraner, darunter ein iranischer General getötet.

Israel tötete wiederholt Ausländer auf fremdem Territorium. Iraner und Libanesen in Syrien zu treffen ist vermutlich auch nicht so ungewöhnlich, wie es scheint.

Eine brauchbare Erklärung findet sich im SPIEGEL-online zur Situation an den Golan-Höhen:
...Die einst so ruhige Pufferzone - 235 Quadratkilometer Hügellandschaft, Schafe, ein paar Dörfer - ist zum Kriegsschauplatz geworden und für Israel zur nächsten gefährlichen Front.
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Seit 2014 tobt der syrische Bürgerkrieg mitten in der Pufferzone: Manche Dörfer und Straßen-Checkpoints sind in der Hand syrischer Aufständischer, andere in der Hand der syrischen Armee. Eine klare Frontlinie gibt es nicht.

Die wichtigste Gruppe von Aufständischen auf den Golanhöhen ist die Nusra-Front, der syrische Ableger von al-Qaida. Man könnte annehmen, dass Israel die sunnitischen Radikalen für eine Bedrohung hält. Doch die Undof-Berichte legen das Gegenteil nahe.
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Die Nusra-Front wird von der Uno als Terrororganisation eingestuft. Doch bisher scheint sie Israel in Ruhe zu lassen - noch bekämpfen die syrischen Radikalen auf dem Golan vor allem das syrische Regime und dessen Verbündeten, die libanesische Hisbollah.
Die Hisbollah-Kämpfer dagegen haben schon oft bewiesen, dass sie Israel angreifen wollen. Für die Hisbollah wäre es geschickter, Israel von Syrien anstatt vom Libanon aus zu attackieren: So ist nicht gleich klar, wer hinter den Attacken steckt; Israel kann nicht mit massiven Vergeltungsschlägen auf Hisbollah-Gebiete im Libanon antworten.
(Quelle: Spiegel Online)
Eigentlich auch das nichts Neues. Aber immer wieder bemerkenswert, wie Staaten, die sich als demokratisch und rechtsstaatlich fundiert verstehen, mit den verschiedenen Terrororganisationen zusammenarbeiten. Nur um ebendiese Organisationen dann Jahre später vehement zu bekämpfen.

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Donnerstag, 1. Januar 2015
Auf ein Neues
2014 ist vorbei - in gewisser Weise Gott sei Dank dafür. Es gab nicht allzu viel Gutes, sieht man mal von dem Gewinn der Fußball-WM in Brasilien ab. Und selbst da weiß man nicht so recht, ob das "gut" war, wenn man den Gerüchten rund um die FIFA und ihr Gebahren bei der Vergabe der Weltmeisterschaften auch nur zur Hälfte glauben mag.

Ukraine, Boko Haram, Syrien, IS: Krisen gab es 2014 mehr als genug. Leider ist da auch nirgends ein gutes Ende erkennbar. Doch bange machen gilt nicht.

Denn immer wieder geht die Sonne auf...(in memoriam Udo Jürgens)

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Samstag, 20. Dezember 2014
PEGIDA
Die Abkürzung für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" kann man inzwischen erklären, ohne googeln zu müssen. Denn über deren Bedeutung wird allenthalben spekuliert, der eine äußert Verständnis, die andere Verachtung.

Betrachte ich den zweiten Teil der Abkürzung, "gegen die Islamisierung des Abendlandes", kann ich nur nicken. Dagegen bin ich auch. Nachdem ich zeit meines Lebens im christlichen Abendland sozialisiert wurde, wäre ich bei einer Islamisierung meines Umfelds vermutlich sehr unglücklich.

Aber "Patriotische Europäer"? "Europäer" geht klar, das bin ich auch. Aber ein patriotischer Europäer? Was heißt das? Geht es um das "Europa der Vaterländer" von Charles de Gaulle? Oder wird da Europa selbst als Vaterland angesprochen? Dubios - ich vermute mal, absichtlich dubios.

Wenn man die dann aber mal so reden hört, wird mir jedenfalls klar: Da gehöre ich nicht dazu. (siehe das Youtube-Video Pegida-Demonstranten in Dresden) Denen geht es gar nicht mehr um den Islam, da klingt immer wieder nur "Ausländer raus" durch. Sagt bloß keiner mehr.

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