Montag, 27. Oktober 2008
Ökonomie des Bauches
varzil, 15:32h
Wochenends Zeitung-lesen bringt immer wieder Freude. Und der Wirtschaftsteil einer Zeitung ist derzeit informativer und lehrreicher als ein VWL-Grundstudium.
Unter der Überschrift
Trivial, aber manchmal hat der Bauch einfach recht.
Unter der Überschrift
Der Finanzcrash ist kein Wunder: Menschen sind einfach nicht dafür gemacht, mit Geld umzugehen.hat Herr Patrick Illner eine Reihe von interessanten Beispielen dafür gesammelt, dass "der Mensch" nicht vernünftig mit Geld umgehen kann:
(Quelle: Patrick Illner in Süddeutsche-online)
... Wenn die Wege zwischen den Regalen im Uhrzeigersinn zur Kasse führen, geben die Kunden 14 Prozent mehr Geld aus. Menschen im Kaufladen haben einen Rechtsdrall, eine Eigenart, die dem Homo oeconomicus absolut fremd ist....Eine Erkenntnis, die zu den Forschungen bezüglich "links-drehender" und rechts-drehender" Aldifilialen passt (mehr bei www.aldibaran.de. Eine halbwegs wissenschaftliche Erklärung liefert für einen Linksdrall findet sich bei zeit.de.
(Quelle: Patrick Illner in Süddeutsche-online)
... Auch der "Popo-Wisch-Effekt" ist so eine menschliche Eigenart. Wenn Kunden in der Enge vor einem Warenständer versehentlich von anderen Kunden am Hinterteil gestreift werden, brechen sie ihre Entscheidungsfindung sofort ab.Dieser Popo-Wisch-Effekt ist dem Autor neu. Ob's stimmt?
(Quelle: Patrick Illner in Süddeutsche-online)
Kunden, denen man 24 Marmeladensorten zur Auswahl anbietet, kaufen eindeutig weniger als wenn nur sechs Marken zur Auswahl stehen.Das ist nachvollziehbar: wer will schon 24 Marmeladensorten mustern. Bei 6 Sorten ist man viel schneller am Ziel.
(Quelle: Patrick Illner in Süddeutsche-online)
Wer beim Kauf eines 400 Euro teuren Anzugs erfährt, dass es das gleiche Modell in einem 15 Minuten entfernten Laden für 390 Euro gibt, wird meist nicht weiterziehen. Eine 20 Euro teure DVD würde kaum ein Kunde kaufen, wenn er erfährt, dass sie 15 Minuten entfernt zehn Euro kostet.Auch ein interessantes Phänomen. Allerdings wird hier Aufwand und Mühe vergessen. Einen Anzug kauft man nicht mal eben so wie eine DVD. Wer weiß schließlich vorher, ob der angeblich billigere Anzug in 15 Minuten Entfernung tatsächlich auch genauso passt wie der, den man gerade ausgesucht hat...
(Quelle: Patrick Illner in Süddeutsche-online)
Trivial, aber manchmal hat der Bauch einfach recht.
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