Sonntag, 28. Mai 2017
"Die Deutschen sind böse, sehr böse"
Beim Nato-Gipfel in Brüssel hat Donald Trump wieder mal Klartext geredet.
Beim Treffen mit der EU-Spitze hat Donald Trump massive Kritik an Deutschland geübt. Der SPIEGEL erfuhr aus Teilnehmerkreisen den genauen Wortlaut.
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US-Präsident Donald Trump hat sich bei seinem Treffen mit der EU-Spitze in Brüssel heftig über den deutschen Handelsbilanzüberschuss beklagt. "The Germans are bad, very bad", sagte Trump. Dies erfuhr der SPIEGEL von Teilnehmern des Treffens.
Demnach sagte Trump weiter: "Schauen Sie sich die Millionen von Autos an, die sie in den USA verkaufen. Fürchterlich. Wir werden das stoppen."
(Quelle: Spiegel online)
Angesichts des jahrzehntelangen Handelsbilanzüberschusses steht Deutschland tatsächlich seit langem in der Kritik. Das kann man diskutieren. Per se ist der Überschuss allerdings nur eine Konsequenz einer Kaufentscheidung von Millionen von Nicht-Deutschen. Den Handelsüberschuss gab es schon zu D-Mark-Zeiten, nur wurde er damals durch die Aufwertung der D-Mark in Grenzen gehalten. Das funktioniert seit der Euro-Einführung nicht mehr, jedenfalls nicht mehr so einfach.

Und ob man am Straßenbild (wie viele deutsche Autos in New York fahren) festmachen kann, dass eine Nation "bad" ist? Ein Übergewicht von Mercedes und Porsche im Straßenbild wird man allenfalls in den Gegenden der Reichen sehen. Da, wo die Armen wohnen, sieht es anders aus.

Und noch was:
"The Germans are bad" - das kommt allerdings in der Diktion schon ziemlich in die Nähe von "Die Juden sind unser Unglück" (Nazi-Jargon).
Und wer in der Spiegelredaktion "bad" mit "böse" übersetzt, hat anscheinend bei leo.org nur den allerersten Übersetzungsvorschlag gelesen...

Nachtrag:
Es sieht zudem so aus, als ob Trump das in einem "internen" Gespräch gesagt hat. Interessierte Kreise haben das dann - im Zweifel ohne Trump zu fragen - öffentlich gemacht. Und ob die Übersetzung von "bad" mit "böse" dann nur schlampig oder doch eher "böse Absicht" war, mag jeder für sich selbst entscheiden.

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