Montag, 1. März 2021
Petitum zur Ablehnung von Petitionen
Eine Petition auf Citizen Go fordert ein generelles Umdenken:
..Die Art und Weise, wie damit die parlamentarische Beteiligung, die Gewaltenteilung und somit letztlich die Souveränität des deutschen Volkes relativiert werden, besorgt uns zutiefst. Die Entscheidungen über die gravierenden Einschnitte bei Grundrechten und die wesentlichen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung müssen dorthin zurückverlagert werden, wo sie nach der Verfassung auch hingehören: In den Deutschen Bundestag und die Länderparlamente.

Der Ausnahmezustand darf nicht weiter zementiert werden.

Mit der jüngst beschlossenen Verlängerung des Lockdown hat die Regierung auch, weithin unbemerkt, einen Gesetzentwurf (Bundestagsdrucksache 19/26545) eingebracht, der den bestehenden Ausnahmezustand über den 31. März 2021 hinaus möglichst stillschweigend verlängern soll - und damit auch die rechtliche Grundlage des Exekutivhandelns seitens des Kanzleramtes....
(Quelle: Citizen Go)
Bemerkenswert, wie dort innerhalb weniger Sätze einerseits beklagt wird, dass die Regierung das Parlament nicht beteiligt, um dann andererseits wenig später zu berichten, dass die Regierung genau das macht, was vorher beklagt wird: es wird ein Gesetzentwurf eingebracht, also das Parlament beteiligt.

Wenn der Rest auch so "gut" durchdacht ist, dann sollte man bei Petitionen auch einen Link vorsehen, über den man diese Petition ablehnt.

Und dass die Initiative von einer Webseite namens Basta Covid initiiert wird, macht den Text nicht gerade besser.

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Freitag, 22. Januar 2021
Heimarbeit <-> Home-Office
Gestern bei WDR 5 (das ist ein Radiosender mit einer Menge Informationssendungen) wurde darauf hingewiesen, dass der Begriff "Home-Office" nur im Deutschen üblich sei.

Dabei gibt es seit langem den Begriff der Heimarbeit. Der würde (besser) passen. Nur steht dem das Heimarbeitsgesetz" aus dem denkwürdigen Jahr 1951 entgegen.

Das Heimarbeitsgesetz sieht allerdings als Heimarbeiter jemanden, der für einen Gewerbetreibenden etwas herstellt. Das hieß z.B.: Nähen, Weben oder Schreibarbeiten. Und der Heimarbeiter war kein Arbeitnehmer. Das passt nicht für den Fall, dass Arbeitnehmer von zu Hause aus arbeiten.

Vielleicht könnte man den Begriff ja mal aktualisieren und die missverständliche Home-Office-Begrifflichkeit (der Küchentisch ist eben gerade kein Büro/Office) nachschärfen.

Varzil meint, dass es dafür schon zu spät sei: Schließlich ist Homeoffice hip und Heimarbeit hop...

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Samstag, 13. Juli 2019
Unschuldig
Die Durchsage eines Zugführers im ICE auf dem Weg nach Frankfurt:
„Liebe Fahrgäste, unser Zug hat wegen der Entschärfung einer Bombe, die die Westalliierten auf die unschuldige Bevölkerung Frankfurts abgeworfen haben, zur Zeit 45 Minuten Verspätung.“
(Quelle: Der Westen)
Das hat für Aufregung im Netz gesorgt. Nötig war die Erläuterung, woher die zu entschärfende Bombe kam, sicher nicht. Warum der Zugführer den Hinweis trotzdem gemacht hat, kann man sich leicht denken: er sieht die Zivilbevölkerung als unschuldiges Opfer eines Bombenkriegs, der erklärtermaßen der Terrorisierung der Bevölkerung diente. Meist verbirgt sich dahinter die klassische Sicht der Nationalsozialisten, dass die Alliierten die Bösen waren. Interessanterweise richtet sich der Vorwurf an die "West-"alliierten, so als ob die Sowjetunion an Verbrechen an der unschuldigen Bevölkerung unbeteiligt gewesen sei.

Ob dieser Hinweis nun für einen klassischen Nazi oder einen Stalinisten typisch ist, kann und soll hier dahingestellt bleiben.

Bemerkenswert ist vielmehr der Terminus "unschuldige Zivilbevölkerung". Ob das Staatsvolk dann, wenn es einen Tyrannen wählt, unschuldig bleiben kann, wenn der Tyrann Verbrechen begeht, ist schon mal zweifelhaft. Sicherlich kann der einzelne immer sagen, er habe den Tyrannen nicht gewählt. Entschuldigt das aber die gesamte Zivilbevölkerung? Immerhin haben 1933 etwa 47% der Wähler für die Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt die NSDAP gewählt. So völlig unschuldig kommt einem die Zivilbevölkerung vor diesem Hintergrund nicht vor.

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