Samstag, 9. Dezember 2006
Meisner - der letzte Protestant
Nun nimmt die Empö­rung ihren Lauf. Wie bereits am 7.12.2006 ge­schil­dert, hatte Joachim Kardinal Meisner (Bild rechts bei express.de) gemeinsame Advents­feiern ver­bo­ten, und, weil es niemand so recht begreifen wollte, sein Verbot extra durch eine Presse­mitteilung erläu­tern lassen.

Die lokale Presse lässt zur Zeit wieder einmal kaum ein gutes Haar an ihm: Das Ganze ist aber nicht nur Lokalkolorit.

Aber auch die Süddeutsche kommentiert das Geschehen in ähnlicher Richtung:
    "Der Unstern von Köln

    Im Kölner Dom, dessen Hausherr Kardinal Joachim Meisner ist, steht der Schrein der Heiligen Drei Könige. Diese drei Könige waren der Überlieferung nach die ersten Ausländer an der Krippe mit dem Jesuskind; Caspar, Melchior und Balthasar heißen sie - und sie sind Symbol dafür, dass in der Weihnachtsfamilie Jeder und Jede ganz selbstverständlich aufgenommen wird. Die Heiligen Drei Könige zeigen und lehren also: Am Anfang der Religion steht die Integration. Der Kardinal von Köln wäre also der berufene Kirchenmann, um die Gemeinsamkeit zu predigen, um für ein Miteinander der Religionen zu werben....
    Der Kölner Dom ist, solange Meisner dort Kardinal und Hausherr ist, der falsche Ort für die Botschaft der Heiligen Drei Könige. Man sollte ihnen anderswo Asyl gewähren. "
    (Quelle: Süddeutsche vom 9.12.2006 S. 4; online nur im Bezahl-Content: Süddeutsche vom 9.12.2006)
Dabei ist das doch alles nur zu verständlich, wenn man sich erinnert: Herr Meisner ist eigentlich Schlesier, war später im durch und durch unkatholischen Berlin Bischof und wurde dann eigentlich gegen den erklärten Willen des Kölner Domkapitels zum Erzbistum von Köln ernannt ...
    "... Nach dem Tod Joseph Kardinal Höffners 1987 schickten die Domkapitulare des Erzbistum Köln gemäß dem Staatskirchenvertrag mit dem Heiligen Stuhl einen Zehnervorschlag an die Bischofskongregation.

    Auf dem üblichen Dreiervorschlag (Terna), der dem Domkapitel zur Bischofswahl zurückgesendet wurde, befand sich der Name Meisners, obwohl dieser nicht auf der Liste des Domkapitels gestanden hatte. Dies musste von den Domkapitularen als Aufforderung Papst Johannes Pauls II. verstanden werden, Meisner zum neuen Erzbischof zu wählen.

    Das Domkapitel weigerte sich jedoch zunächst. Theologen aus ganz Deutschland und Politiker protestierten gegen dieses Vorgehen des Papstes und argumentierten, dass sie nicht dem Konkordat entspreche. Das Kölner Domkapitel akzeptierte aber schließlich das Ansinnen des Papstes, Meisner zum Erzbischof zu wählen, und tat dies, indem es zunächst seine Wahlordnung änderte und damit auch eine Wahl mit relativer Mehrheit ermöglichte, mit 6 Ja-Stimmen bei 10 Enthaltungen. ..."
    (Quelle: Wikipedia zu Joachim Meisner)
Es scheint, als habe das damalige Domkapitel schon gewusst, was auf sie zukommt. Oder, um es mit Jürgen Becker zu sagen:
    "...Im Grunde nämlich ist "der Meisner" der einzige Protestant, der in Köln noch zu finden ist, wo selbst alle anderen Protestenten früher oder später quasi katholisch (geworden) sind...."

    (Quelle: reines Hörensagen - aus dem Google-Cache, Bild von Jürgen Becker bei Jürgen Becker)
Meisner - in gewisser Weise das Pendant zu dem Theologie-Professor Klaus Berger, der jahrelang als Katholik evangelische Theologie lehrte? Wenn er dies lesen würde, spränge er wohl aus dem Hemd, Pardon, aus dem Pallium ...

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