"Die Queen" - spannend, wie da nichts passiert
Es gibt Filme, in die geht man nur, weil man mit anderen mitgeht.
Um so erstaunlicher gestern der Film "Die Queen": Über mehr als 90 Minuten lang passiert in dem Film eigentlich nicht mehr, als dass ein junger Premierminister der alten Königin die Meinung ihres Volkes näher bringt. Punkt. Mehr nicht - der Unfall von Diana wird nur erzählt, nicht gezeigt; und auch von der Jagd auf einen Hirsch zeigt der Film nur das erfolglose Anpirschen.
Am dramatischsten ist noch der Moment, als sich die Königin höchst selbst mit einem Geländewagen in einer Furt festfährt und dann ins schottisch-kalte Flusswasser aussteigen muss, um zu sehen, was los ist.
Und dennoch: der Film macht Freude und langweilt in keiner Minute. Er erzählt einen ganzen Kinoabend lang eine Geschichte über das englische Königshaus, die ein Normalsterblicher in 3 Minuten ("weltfremd, snobistisch, idealistisch, gefühlskalt") erzählt haben würde ...
Die Faszination des Films dürfte daher vor allem die Kunst des Schauspielens sein, allen voran Helen Mirren (Bild rechts bei
Zeit.de).
Ein Beispiel dafür, dass gute Filme auch im Kino ohne Sex and Crime, ohne Explosionen, Gewalt oder klamaukhafte Comedians gut unterhalten können.
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