Ein Klavier, ein Klavier
Eine Erkenntnis aus dem Wochendende:
1) Wenn man gemeinsam am Abgrund steht und das mulmige Gefühl sich gegenseitig eingesteht und dann beschreibt, ist es irgendwann weg. Bis man dann wieder in den Abgrund sieht. ...
2) Tochter hat schlankere Hände. Vaters Pranken kommen an manche Schrauben gar nicht richtig dran.
3) Tochter kann Schrauben in Löcher reindrehen, die sie nicht sieht. Nur so nach Gefühl. Die Schraublöcher kann man wirklich nicht sehen, ohne 6 Meter über dem Boden zu schweben.
Hintergrundinfo:
Um ein Klavier in ein Zimmer unter dem Dach aufstellen zu können, musste das Geländer vor einer Fenster-Tür abgeschraubt werden. Das ging noch allein und ohne Hilfe, vorausgesetzt, man packt nach dem Entfernen der Schrauben das ca. 25 kg schwere Geländer beherzt an und kantet es in den Raum.
Nachdem das Klavier drinnen ist, muss das Geländer aber wieder dran. Und dazu braucht es einen, der es festhält, und einen anderen, der die Schrauben wieder reindreht. Schweißtreibend das eine (25 Kilo am ausgestreckten Arm) und fummelig das andere (Schraub-Löcher lassen sich nur fühlen).
Noch spannender die Erklärung des Klaviertransporteurs:
Nach einem ersten vergeblichen Anlauf, das Klavier über eine typische Reihenhaus-Stahlgerüst-Treppe ins Obergeschoss hochzuwuchten, wurde ein Kran bestellt.
Der hievte das Klavier (beim zweiten Anlauf) durch besagte Fenster-Tür, für aufgerundet 520 Euros ein eindrucksvolles Spektakel - man gönnt sich ja sonst nichts.
Nach getaner Tat meinte der Chef-Klavier-Schlepper:
"Esu, jode Mann. Drinn' is et jo, ävver eruss krieje mer dat nit mih!" (So, guter Mann. Drin ist es jetzt, aber raus kriegen wir das nicht mehr).
Dem Chef-Klavier-Schlepper wurde für den Heimweg der Auftrag mitgegeben, er solle sich dann doch bitte mal was einfallen lassen, wie man das Klavier da gegebenenfalls wieder raus kriegt. Und:
"Lassen Sie sich mit dem Einfallen-Lassen ruhig Zeit, es eilt ja nicht."
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