Donnerstag, 11. September 2008
Hart und fair, aber schwer
Gestern (10.9.) bei Hart aber fair eine interessante Diskussion über Frau Merkels Vergangenheit.

Eigentlich ging es um die neckische Frage:
Die SPD am Abgrund -
was bringt der Schritt nach vorn?
(Quelle: hart aber fair)
Dann aber provozierte Herr Lafontaine mit der Behauptung, Frau Merkel (CDU) habe in der DDR besonders linientreu sein müssen, um in Moskau studieren zu können. Herr Plasberg verweist auf Recherchen im Vorzimmer von Frau Merkel. Danach habe Frau Merkel nie in Moskau studiert. Herr Lafontaine verweist auf die Wikipedia. Und in der Tat:
"...Während ihres Physikstudiums in Leipzig lernte Angela Kasner 1974 bei einem Studentenaustausch in Moskau ihren ersten Mann, den aus dem Vogtland stammenden Physikstudenten Ulrich Merkel, kennen.[2] Am 3. September 1977 wurden die beiden kirchlich in Templin getraut. ..."
(Quelle: Wikipedia)
Herr Plasberg bricht die Diskussion daraufhin ab ("Wikipedia ist für uns keine zuverlässige Quelle") und vertröstet auf den "Faktencheck" auf der Internetseite der Sendung, "morgen ab 11 Uhr".

Wikipedia allerdings schreibt das nicht einfach so, sondern hat auch einen Beleg für die Behauptung. Ralph Georg Reuth schreibt dies bei welt online in einer Besprechung einer Biographie von Herrn Gerd Langguth über Frau Merkel.

Der neugierige Zuschauer möchte nun wissen, was richtig ist. Aber:
11.9. 15:30 Uhr:15:45 Uhr:
(Quelle: hart aber fair)

Die Fakten sind manchmal offenbar schwierig festzustellen.

Inzwischen (16:10) hat die Redaktion recherchiert:
"...Gegenüber "hartaberfair" betonte Prof. Langguth, dass er nie behauptet habe, Angela Merkel habe in Moskau studiert. Insofern sei es falsch, wenn sich Oskar Lafontaine in der Sendung "hartaberfair" auf ihn als Quelle berufe. Nach Ansicht von Prof. Langguth sei "Merkel auch keine überzeugte Kommunistin" gewesen....
Auch allen nicht anonymen Hinweisen aus unserem Gästebuch zu einem möglichen Studium Merkels in Moskau sind wir, soweit uns das möglich war, nachgegangen. Es ergab sich dabei kein Beleg für Lafontaines Behauptung."
(Quelle: hart-aber-fair: Faktencheck)
Spricht einiges dafür, dass Herr Lafontaine Unrecht hatte, auch wenn er eine Quelle nennen konnte.

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