Samstag, 20. Dezember 2008
Menschen und Daten
Seit einigen Wochen beunruhigt sich die Republik - zu Recht - wegen Datenlecks bei Banken: Man kann Namen mit Kontodaten kaufen - ob legal oder nicht, ist in diesem Zusammenhang egal - es geht, wenn man Geld in die Hand nimmt.

In diese allgemeine Sorge passte eine Nachricht, dass die Frankfurter Rundschau per Post Kreditkarten-Buchungen der Berliner Landesbank erhielt.

Nun stellt sich etwas sehr Menschliches heraus. Die Kuriere, die unter anderem die Pakete mit den Datensätzen zu transportieren hatten, haben die aktuelle Diskussion um Datenschutz ignoriert. Sie hatten Hunger auf Christstollen, fanden unter den Paketen einen und aßen den Stollen auf. Damit der Verlust des Pakets nicht so auffiel, haben sie das Adressetikett auf eines der Datensatz-Pakete der Berliner Landesbank geklebt.

"Christstollen statt Datenschutz" - das ist es, was die Menschen wirklich bewegt.

Update 02.06.2009:
Zwei naschhafte Kurierfahrer haben durch das Vertauschen eines Päckchens mit einem Weihnachtsstollen einen bundesweiten Datenskandal ausgelöst und sind nun zu Geldstrafen verurteilt worden. Nach dem Urteil des Amtsgerichtes Frankfurt von Dienstag müsse einer 720 und der andere 960 Euro zahlen, berichtete ein Gerichtssprecher....
(Quelle: faz.net)
Wem das als Strafe für einen Diebstahl zu milde ist, mag sich mit folgendem Satz beruhigen:
Die mittlerweile arbeitslosen Männer nahmen das Urteil an.
(Quelle: wie oben faz.net)

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