der Wandel der Wahrnehmung bei Wikileaks
Die Entwicklung und die Aufregung um Wikileaks in den letzten Wochen ist schon erstaunlich:
- Zunächst ist Wikileaks das böse Hackerportal, das mit der Veröffentlichung von diversen vertraulichen Dokumenten aus den Botschaften der USA erheblichen Schaden zufügt.
- Dann (deshalb) sperren diverse Geldinstitute (Paypal, Mastercard, Visa) die Konten von Wikileaks
- Dann gibt es diverse Hackerangriffe auf die Server solcher Finanzinstitute, auf Server von Staatsanwaltschaften und Rechtsanwälten des "Gesichts" von Wikileaks (Julian Assange).
- Inzwischen stellen US-amerikanische Anwälte fest, dass ein Haftbefehl für/gegen Julian Assange wegen Wikileaks kaum zu begründen ist. Offenkundig hat Wikileaks nichts Verbotenes gemacht.
- Australien stellt fest, dass australische Bürger, denen im Ausland Straftaten vorgeworfen werden, nicht einfach ausgebürgert werden sollten, sondern australischen Schutz verdienen.
- Die von den Hacker-Attacken betroffenen Finanzinstitute revidieren ihre Entscheidung und geben die gesperrten Konten wieder frei<>
- Diverse staatliche Verlautbarungen, die anfangs "Cablegate" in die Nähe von Terroristen rückten, sind inzwischen ebenfalls zu differenzierterer Betrachtung in der Lage.
Was lehrt uns das?
- Die öffentliche Meinung ist offenbar einfach zu beeinflussen.
- Beruhigender Weise relativiert sich dieser Effekt nach einigen Tagen/Wochen.
- Das Tempo, mit dem maßgebliche Politiker lernen (dass angebliche sexuelle Vergehen von Geschäftsführern nicht auch deren Organisation anzulasten sind), ist erstaunlich unterschiedlich. (Sarah Palin hat es immer noch nicht...)
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