Donnerstag, 27. Oktober 2016
Herr der Ringe
Wenn man sich von einem Text (oder Film) gefangen nehmen lässt, fallen einem manche Ungereimtheiten nicht mehr auf. Der unbefangene Leser oder Zuschauer hingegen sieht das ganze Geschehen dann vom Ende her und ergebnisorientiert:
...Und damit man als Zuschauer auch wirklich realisiert, was für eine immense Zeitverschwendung diese vergangenen zwölf Stunden waren, wird es einem am Ende noch einmal supersymbolisch vorgeführt. Da steigen Frodo und Sam nämlich auf einen wie von Zauberhand herbeigerufenen Adler, der sie innerhalb kürzester Zeit vom Ort der Ringvernichtung in Sicherheit fliegt. Fünf Minuten dauert das. Das hätte in die andere Richtung sicher auch geklappt. Das ganze Latschen durch die Landschaft, das stundenlange Geweine und Wehklagen - alles umsonst. Sie hätten einfach fliegen können, hätte irgendjemand in diesem Buch mal fünf Sekunden nachgedacht.
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(Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 27.10.2016)
Varzil meint: Die 1200 Seiten bzw. 12 Stunden Film von "Herr der Ringe" sind gute Unterhaltung. Wie langweilig wäre es gewesen, wenn Frodo mit dem Ring tatsächlich zum Schicksalsberg geflogen wäre.

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