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...Dass Herr Kachelmann sich in den Vortrag der Frau setzt, die als BILD-Reporterin ihn während seines Prozesses vorverurteilt hat, und sich dann zu Wort meldet: Respekt. Das muss man erst einmal bringen.
Stimme von ganz hinten: "Vielen Dank, dass ich heute hier sein darf, ich hab' meinen Namen ganz oft gehört."
Schwarzer (mit zusammengekniffenen Augen ins Halbdunkel starrend): "Wer sind Sie denn, Lieber?"
Stimme von ganz hinten: "Jörg Kachelmann ist mein Name!"
Kachelmann trägt Lässiglook: Jeansjacke, Schal, die Haare sagen Wind von Nordnordost voraus. Er adressiert den Saal, jovialer Tonfall, große Geste, es ist ein bisschen wie früher vor der "Tagesschau". Er sagt: "Meine Damen und Herren."
Das Publikum ist zu 70 Prozent weiblich, zu 80 Prozent studentisch und zu schätzungsweise 98 Prozent frauenbewegt. Es hat ihn, den Weatherman, im Affekt der Überraschung mit Jubel empfangen, empfindet ihn jetzt aber doch als Partycrasher.
Das Publikum buht.
Man muss Jörg Kachelmann nicht dringend mögen, um Folgendes zu konzedieren: Er hat 132 Tage in Untersuchungshaft verbracht, vor Gericht und der ganzen geilen Nation die Hosen runtergelassen, er verlor seinen Wetter-Vertrag mit der ARD, seine Firma Meteomedia und nahezu sein gesamtes Vermögen. Er wird diese Sache niemals wieder los.
..."
(Quelle: Tanja Rest in sueddeutsche.de)
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