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Montag, 4. Juni 2007
Ein Klavier, ein Klavier
varzil, 20:15h
Eine Erkenntnis aus dem Wochendende:
1) Wenn man gemeinsam am Abgrund steht und das mulmige Gefühl sich gegenseitig eingesteht und dann beschreibt, ist es irgendwann weg. Bis man dann wieder in den Abgrund sieht. ...
2) Tochter hat schlankere Hände. Vaters Pranken kommen an manche Schrauben gar nicht richtig dran.
3) Tochter kann Schrauben in Löcher reindrehen, die sie nicht sieht. Nur so nach Gefühl. Die Schraublöcher kann man wirklich nicht sehen, ohne 6 Meter über dem Boden zu schweben.
Hintergrundinfo:
Um ein Klavier in ein Zimmer unter dem Dach aufstellen zu können, musste das Geländer vor einer Fenster-Tür abgeschraubt werden. Das ging noch allein und ohne Hilfe, vorausgesetzt, man packt nach dem Entfernen der Schrauben das ca. 25 kg schwere Geländer beherzt an und kantet es in den Raum.
Nachdem das Klavier drinnen ist, muss das Geländer aber wieder dran. Und dazu braucht es einen, der es festhält, und einen anderen, der die Schrauben wieder reindreht. Schweißtreibend das eine (25 Kilo am ausgestreckten Arm) und fummelig das andere (Schraub-Löcher lassen sich nur fühlen).
Noch spannender die Erklärung des Klaviertransporteurs:
Nach einem ersten vergeblichen Anlauf, das Klavier über eine typische Reihenhaus-Stahlgerüst-Treppe ins Obergeschoss hochzuwuchten, wurde ein Kran bestellt.
Der hievte das Klavier (beim zweiten Anlauf) durch besagte Fenster-Tür, für aufgerundet 520 Euros ein eindrucksvolles Spektakel - man gönnt sich ja sonst nichts.
Nach getaner Tat meinte der Chef-Klavier-Schlepper:
1) Wenn man gemeinsam am Abgrund steht und das mulmige Gefühl sich gegenseitig eingesteht und dann beschreibt, ist es irgendwann weg. Bis man dann wieder in den Abgrund sieht. ...
2) Tochter hat schlankere Hände. Vaters Pranken kommen an manche Schrauben gar nicht richtig dran.
3) Tochter kann Schrauben in Löcher reindrehen, die sie nicht sieht. Nur so nach Gefühl. Die Schraublöcher kann man wirklich nicht sehen, ohne 6 Meter über dem Boden zu schweben.
Hintergrundinfo:
Um ein Klavier in ein Zimmer unter dem Dach aufstellen zu können, musste das Geländer vor einer Fenster-Tür abgeschraubt werden. Das ging noch allein und ohne Hilfe, vorausgesetzt, man packt nach dem Entfernen der Schrauben das ca. 25 kg schwere Geländer beherzt an und kantet es in den Raum.
Nachdem das Klavier drinnen ist, muss das Geländer aber wieder dran. Und dazu braucht es einen, der es festhält, und einen anderen, der die Schrauben wieder reindreht. Schweißtreibend das eine (25 Kilo am ausgestreckten Arm) und fummelig das andere (Schraub-Löcher lassen sich nur fühlen).
Noch spannender die Erklärung des Klaviertransporteurs:
Nach einem ersten vergeblichen Anlauf, das Klavier über eine typische Reihenhaus-Stahlgerüst-Treppe ins Obergeschoss hochzuwuchten, wurde ein Kran bestellt.

Der hievte das Klavier (beim zweiten Anlauf) durch besagte Fenster-Tür, für aufgerundet 520 Euros ein eindrucksvolles Spektakel - man gönnt sich ja sonst nichts.
Nach getaner Tat meinte der Chef-Klavier-Schlepper:
- "Esu, jode Mann. Drinn' is et jo, ävver eruss krieje mer dat nit mih!" (So, guter Mann. Drin ist es jetzt, aber raus kriegen wir das nicht mehr).
- "Lassen Sie sich mit dem Einfallen-Lassen ruhig Zeit, es eilt ja nicht."
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Freitag, 1. Juni 2007
Moscheen im Rheinland
varzil, 20:31h
In Köln geht alles etwas anders, vieles ist gelassener, manches dafür ernster (wie z.B. Karneval).
Wer wie der Autor einige Zeit in Köln gelebt hat, weiß um die Schwierigkeiten Kölns mit Ausländern, insbesondere Türken. Es sind derer einfach viele in Köln. Ganze Straßenzüge sind türkisch geprägt. Und nicht überall sieht man den Halbstarkengruppen von Jungmännern, die da immer wieder mal an Kreuzungen, U-Bahn-Stationen und Plätzen herumhängen, wirklich gelassen entgegen. Militante Kurden und militante Türken haben sich gerade auch in dem an sich liberalen Köln eine ungute Heimstätte aufgebaut. Zuletzt geisterte der "Kalif von Köln" Metin Kaplan durch die Schlagzeilen.
Andererseits: es gibt gerade in Köln viele Beispiele von gelungenem Miteinander - in der Pop-Musik, in der lokalen Theaterszene, im Karneval finden sich gute Multi-Kulti-Beispiele.
Ralph Giordano polarisiert daher - vermutlich mit Absicht, wenn er von einer gescheiterten Integration spricht:
Ob nun die Moslems in Köln-Ehrenfeld tatsächlich eine Großmoschee mit 50 Meter hohen Minaretten bauen dürfen - der Kölner Dom ist immerhin 180 Meter hoch -, ist eine ganz andere Frage. Besonders würdevoll ist die bisherige Unterbringung einer Moschee in einer Lagerhalle jedenfalls nicht. In Wesseling gibt es eine Moschee, mitten in einem Gewerbegebiet. In Bonn wird in Tannenbusch eine Moschee oder ein Kulturzentrum angedacht.
Und immer wieder gibt es das zumindest für einen bodenständigen Menschen verständliche Argument:
Giordano hat allerdings in einem uneingeschränkt recht:
Zumindest sollte es möglich sein und bleiben, seine ablehnende Meinung zum Bau von Moscheen öffentlich zu äußern, ohne mit Mord und Totschlag bedroht zu werden.
Wer wie der Autor einige Zeit in Köln gelebt hat, weiß um die Schwierigkeiten Kölns mit Ausländern, insbesondere Türken. Es sind derer einfach viele in Köln. Ganze Straßenzüge sind türkisch geprägt. Und nicht überall sieht man den Halbstarkengruppen von Jungmännern, die da immer wieder mal an Kreuzungen, U-Bahn-Stationen und Plätzen herumhängen, wirklich gelassen entgegen. Militante Kurden und militante Türken haben sich gerade auch in dem an sich liberalen Köln eine ungute Heimstätte aufgebaut. Zuletzt geisterte der "Kalif von Köln" Metin Kaplan durch die Schlagzeilen.
Andererseits: es gibt gerade in Köln viele Beispiele von gelungenem Miteinander - in der Pop-Musik, in der lokalen Theaterszene, im Karneval finden sich gute Multi-Kulti-Beispiele.
Ralph Giordano polarisiert daher - vermutlich mit Absicht, wenn er von einer gescheiterten Integration spricht:
"Meine Forderungen an die politische Leitung der Stadt Köln, die Pläne zum Bau einer zentralen Großmoschee in Köln-Ehrenfeld einzustellen, weil sie angesichts der gescheiterten Integration ein falsches Bild von den wahren Beziehungen zwischen muslimischer Minderheit und Mehrheitsgesellschaft entwerfen, haben mir Morddrohungen eingebracht, unmissverständlich und in türkischer Sprache - womit ich diesen Teil der muslimischen Minderheit nicht unter Generalverdacht stellen will.Ein deutliches Bekenntnis ist das, vor allem zur Meinungsfreiheit. Man darf gespannt sein, ob und wie die Gemeinschaft der Muslime sich darauf einstellt.
Dazu erkläre ich bindend: Ich werde mich auch weiterhin tabulos wenden gegen alle grundgesetzwidrigen und damit integrationsfeindlichen Verhältnisse und Zustände innerhalb der muslimischen Minderheit, allen voran gegen die inakzeptable Stellung der Frau, wie sie niemand erschütternder dokumentiert hat als die türkische Soziologin Necla Kelek, im Namen aller anderen entwürdigten und bedrohten Leidensgenossinnen. ..."
(Quelle: Giordano in faz.net)
Ob nun die Moslems in Köln-Ehrenfeld tatsächlich eine Großmoschee mit 50 Meter hohen Minaretten bauen dürfen - der Kölner Dom ist immerhin 180 Meter hoch -, ist eine ganz andere Frage. Besonders würdevoll ist die bisherige Unterbringung einer Moschee in einer Lagerhalle jedenfalls nicht. In Wesseling gibt es eine Moschee, mitten in einem Gewerbegebiet. In Bonn wird in Tannenbusch eine Moschee oder ein Kulturzentrum angedacht.
Und immer wieder gibt es das zumindest für einen bodenständigen Menschen verständliche Argument:
Ich will in einem Stadtteil/Ort leben, ohne Minarette zu sehen und Muezzins zu hören.Vermutlich gibt es da ja einen Mittelweg - nämlich den Bau einer Moschee, die sich optisch und akustisch an die Gegebenheiten anpasst. Die Minarette müssen nicht zwingend dominieren, und der Ruf des Muezzins (wohl so etwas wie das Angelus-Läuten) kann ja vielleicht auch anders den Gläubigen nahe gebracht werden (per Klingelton und SMS z.B.)
Giordano hat allerdings in einem uneingeschränkt recht:
Zumindest sollte es möglich sein und bleiben, seine ablehnende Meinung zum Bau von Moscheen öffentlich zu äußern, ohne mit Mord und Totschlag bedroht zu werden.
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Donnerstag, 31. Mai 2007
!!Jobangebot??
varzil, 20:34h
Wie kriegt man (als Arbeitgeber) eigentlich eine studentische Aushilfe?
Das nächstliegende ist - aus alter Erfahrung - die "studentische Jobvermittlung". So hieß das früher mal, in Bonn zumindest. Das war ein Zettelkasten bzw. ein schwarzes Brett, wo man als Student die Angebote durchsehen konnte. Dann gab es in einem Zimmer jemanden mit mittlerem oder hohem Muffeligkeitsgrad, der die Telefonnummer und Adresse eines Jobangebots herausrückte, wenn man denn Umzugshelfer, Gartenarbeiter Fahrer etc. sein wollte. Das dauerte manchmal etwas, aber es klappte.
Tempi passati.
Heute sucht man jemanden, der beim Umzug eines Arbeitszimmers anpacken kann.
Die Jobvermittlung als Eintrag im Telefonbuch existiert nicht mehr. Die Telefonnummer für die Jobervermittlung von Studenten in der eigenen Adressdatenbank stammt aus dem Jahr 1999 und liefert auch nur die Ansage "Kein Anschluss unter dieser Nummer".
Beim Arbeitsamt Bei der Arbeitsagentur Bonn (Tel: 01801 / 555111) läuft ein freundlicher Ansagedienst, der einen Verschiedenes fragt: Ob man Kindergeld, Hartz IV oder sonstige Auskünfte zu seinem Fall haben will, ob man an Fortbildung interessiert ist, sich arbeitslos melden will oder allgemeine Fragen hat.
Je nach dem darf man Nummern drücken. Der Fall, dass man einen Arbeitsplatz anbieten will, ist nicht vorgesehen. Dafür gibt es also auch keine Nummer.
Und wenn man notgedrungen eine "7" drückt für "allgemeine Frage", erfährt man sowohl um 16:30 Uhr wie um 17:30 Uhr, dass leider alle Plätze belegt sind und man möge doch später anrufen. Ob das um 19:30 Uhr wirklich besser wird?
Die Heimseite der Bundesagentur für Arbeit hilft auch nicht weiter. Man kann zwar zwischen "Bürgerinnen und Bürger", "Unternehmen", "Institutionen", "Formulare", "Partner vor Ort" usw. wählen. Aber ein Arbeitsplatzangebot abgeben kann man da nicht.
Immerhin findet der, den es interessiert, dort die Biografien des Vorstands. Schön. Da weiß man jetzt also, dass Herr "Frank -J. Weise" (hier für den, den es wirklich interessiert, ein Link zum etwas bedrückten Bild von Herrn Weise) verheiratet ist, und zwar mit - Überraschung - Ingeborg Weise (leider kein Bild).
Aber wie man an einen Studenten kommt, der einem bei einem Umzug hilft, weiß man immer noch nicht. Dann aber die Erleuchtung: Die Jobvermittlung war früher doch in der Mensa "Nassestraße". Also sieht man mal beim Studentenwerk Bonn vorbei. Und tatsächlich hat die Heimseite des Studentenwerks eine Jobbörse. Allerdings nicht für Jobgeber. Hingegen kann man sich anmelden. Allerdings wird bei der Registrierung nach der Matrikelnummer gefragt. Da heißt es tapfer sein - wer weiß schon nach 30 Jahren noch seine Matrikelnummer - und die "123456789" eingeben. Das Ergebnis der Registrierung:
Und nun?
Wer weiß, was aus Deutschland würde, wenn das mit der Jobvermittlung klappen tät.
Das nächstliegende ist - aus alter Erfahrung - die "studentische Jobvermittlung". So hieß das früher mal, in Bonn zumindest. Das war ein Zettelkasten bzw. ein schwarzes Brett, wo man als Student die Angebote durchsehen konnte. Dann gab es in einem Zimmer jemanden mit mittlerem oder hohem Muffeligkeitsgrad, der die Telefonnummer und Adresse eines Jobangebots herausrückte, wenn man denn Umzugshelfer, Gartenarbeiter Fahrer etc. sein wollte. Das dauerte manchmal etwas, aber es klappte.
Tempi passati.
Heute sucht man jemanden, der beim Umzug eines Arbeitszimmers anpacken kann.
Die Jobvermittlung als Eintrag im Telefonbuch existiert nicht mehr. Die Telefonnummer für die Jobervermittlung von Studenten in der eigenen Adressdatenbank stammt aus dem Jahr 1999 und liefert auch nur die Ansage "Kein Anschluss unter dieser Nummer".
Je nach dem darf man Nummern drücken. Der Fall, dass man einen Arbeitsplatz anbieten will, ist nicht vorgesehen. Dafür gibt es also auch keine Nummer.
Und wenn man notgedrungen eine "7" drückt für "allgemeine Frage", erfährt man sowohl um 16:30 Uhr wie um 17:30 Uhr, dass leider alle Plätze belegt sind und man möge doch später anrufen. Ob das um 19:30 Uhr wirklich besser wird?
Die Heimseite der Bundesagentur für Arbeit hilft auch nicht weiter. Man kann zwar zwischen "Bürgerinnen und Bürger", "Unternehmen", "Institutionen", "Formulare", "Partner vor Ort" usw. wählen. Aber ein Arbeitsplatzangebot abgeben kann man da nicht. Immerhin findet der, den es interessiert, dort die Biografien des Vorstands. Schön. Da weiß man jetzt also, dass Herr "Frank -J. Weise" (hier für den, den es wirklich interessiert, ein Link zum etwas bedrückten Bild von Herrn Weise) verheiratet ist, und zwar mit - Überraschung - Ingeborg Weise (leider kein Bild).
Aber wie man an einen Studenten kommt, der einem bei einem Umzug hilft, weiß man immer noch nicht. Dann aber die Erleuchtung: Die Jobvermittlung war früher doch in der Mensa "Nassestraße". Also sieht man mal beim Studentenwerk Bonn vorbei. Und tatsächlich hat die Heimseite des Studentenwerks eine Jobbörse. Allerdings nicht für Jobgeber. Hingegen kann man sich anmelden. Allerdings wird bei der Registrierung nach der Matrikelnummer gefragt. Da heißt es tapfer sein - wer weiß schon nach 30 Jahren noch seine Matrikelnummer - und die "123456789" eingeben. Das Ergebnis der Registrierung:
Ihr Account wurde erstellt und ein Aktivierungs Link wurde zu der von Ihnen angegebenen E-Mail Adresse zugesandt. Sie müssen nach dem Erhalt dieser E-Mail durch Klick auf den Aktivierungs Link Ihren Account freischalten, bevor Sie sich mit Ihren Benutzerdaten anmelden können."Klingt ja inhaltlich ok, wenn auch arg holprig ("Wurde zu der ... zugesandt.") Blöd nur, dass da keine Mail kommt. Offenbar holpert nicht nur die Sprache, sondern auch das System, oder die mutig improvisierte Matrikelnummer ist nicht kreativ genug improvisiert - sowas mit Geburtsdatum wäre doch vielleicht klüger gewesen.
Und nun?
Wer weiß, was aus Deutschland würde, wenn das mit der Jobvermittlung klappen tät.
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