Mittwoch, 30. Mai 2007
Glasfaser und Schrott im Heise-Forum

Da wundert sich der Laie:
"...Diebe haben bereits im März vor der Küste von Ca Mau ein mehrere Kilometer langes Segment des Glasfaserkabels TVH (Thailand-Vietnam-Hongkong) gestohlen....

Die Diebe haben das Kabel wahrscheinlich mit Hilfe von Tauchern vom Meeresboden geholt und an Schrotthändler verkauft. ..."
(Quelle: heise.de)
Zwei Antworten: 1. Ca Mau ist eine Provinzhauptstadt im südlichsten Zipfel von Vietnam (Karte rechts aus der Wikipedia)

und 2: Was macht ein Schrotthändler mit einem Glasfaser-Kabel? Da bringt das Heise-Forum eine Antwort:
"... Zum schutz vor Ankern, Felssturz, keinen Seebeben und Haiverbiss sind Seekabel dick mit mehreren Lagen Stahlseilgeflecht armiert. Die Glasfaser als solche interesiert mimanden...."
(Quelle: x25 im Heise-Forum; das Bild vom Kabelquerschnitt stammt von alcatel-lucent)
Varzil meint, es wird Zeit, dass vietnamesische Schrotthändler Anschluss ans Internet kriegen. Die würden den Dieben vermutlich dann in den Hintern treten, wenn sie sich an Seekabeln vergreifen...

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Freitag, 25. Mai 2007
Tropisches Gewitter
Da war mal was los in Bonn:

Am vergangenen Dienstag ab 17:15 Uhr gab es in Bonn ein Gewitter, wie man es lange nicht mehr erlebt hatte (bis zu 60 Liter pro m² gibt es nicht oft).

Und während man dem Flachdach aufs Dach steigt - da steht das Wasser bis zu 20 cm hoch - und die mit Blütenblättern verstopften Siebe freizoppelt, flucht man auf die Schwächen der alten Bausubstanz, für die man selbst verantwortlich ist.

Dann beginnt es wieder zu blitzen und zu donnern. Und irgendwie realisiert man, dass man selbst, während man im knöcheltiefen Stauwasser steht, wohl einen hervorragenden Blitzableiter abgibt: Die höchste Erhebung im Umkreis von etlichen zig-Metern ist das eigene kahle Haupt. während die Füße im Wasser wohl ziemlich optimal geerdet sind.

Und schon verlässt man das Dach, während das Wasser mit orkanartigem Getöse sich durch die gereinigten Siebe in die schwarze Tiefe des Fallrohrs stürzt.

Am nächsten Tag liest man in der Zeitung oder hört von den Nachbarn, wie es den andern in der Bonner Innenstadt gegangen ist ....

Und dann wird man immer stiller. Sicher: Auch in dem eigenen Keller waren ein paar hundert Liter Wasser, hier ist ein Dachziegel defekt, und dort eine Schornsteinabdeckung weggeflogen.

Und dennoch: die Telekom beklagt z.B. 1,50 m Wasserhöhe in ihrer Tiefgarage, das katholische Seminar im Hauptgebäude der Uni meldet etliche PCs unter Wasser, nachdem das Dach teilweise abgedeckt wurde (Bonner Oper und Beethovenhalle hatten auch ein Problem mit ihren Blechdächern). Und im Nachbarhaus hat das Rückschlagventil im Kanal versagt und aus einem Waschbecken im Erdgeschoss schoss eine Schmutzwasserfontäne bis knapp unter die sicherlich mehr als 3 m hohe Decke...

Und je mehr man liest und hört, desto mehr hat man den Eindruck, dass man doch noch ganz gut davon gekommen ist. Kaum ein Baum in der Innenstadt ist unversehrt, fast alle haben einige größere Äste verloren, etliche Bäume ihre Krone.

Eindrucksvolle Fotodokumentation mit Bildern ihrer Leser hat der Bonner Generalanzeiger online gestellt.

So wird er ganz praktisch, der Bürgerjournalismus.

Dabei geht eine andere, Bonn fast ebenso elementar berührende Begebenheit fast komplett unter:
Der Bundestag hat sich mit großer Mehrheit gegen einen Komplettumzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin ausgesprochen. Ein Entschließungsantrag, in dem die Linkspartei eine vollständige Verlagerung der Ministerien an die Spree forderte, wurde am Donnerstag mit den Stimmen aller anderen Fraktionen abgelehnt.
(Quelle: Bonner Generalanzeiger online)
Dieser Beschluss bedeutet auch "Licht am Ende eines dunklen Tages".

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Dienstag, 22. Mai 2007
Der geschützte Schutzzaun
Je näher man sich an G8 annähert (früher G7, dann G7+1, jetzt G8), desto größer die Nervosität. Die Polizei schützt jetzt nicht nur die Gipfelbesucher, sondern auch den Zaun, der die Gipfelbesucher schützt.
"Die Polizeidirektion Rostock Kavala hat, vorbereitet durch entsprechende Warnungen, gestern eine Allgemeinverfügung über ein Versammlungsverbot um den Veranstaltungsort des G8-Gipfels verkündet. Damit wird nun der 12 km lange Sicherheitszaun, der um Heiligendamm errichtet worden ist, selbst vor möglichen Angriffen geschützt und sollen Demonstranten daran gehindert werden, die Zufahrtswege zu blockieren."
(Quelle: telepolis, mit einer schönen Karte von dem Schutzgebiet)
Ziemlich viel Prävention - wenn man da Verhältnismäßigkeitsmaßstäbe anlegt, muss da einiges los sein bei den befürchteten Bedrohnungen.

Nebeneffekt: Die Verfügung schafft auch Arbeit:
"Mit Hochdruck arbeiten Juristen an Klagen gegen die flächendeckenden Demonstrationsverbote rund um den Gipfel von Heiligendamm."
(Quelle: telepolis)
Varzil meint: Der Zaun war teuer, da wird man ihn ja wohl noch schützen dürfen. Sonst kommen da noch so Attaccer und so und machen alles kappputtt! Und das in Meckk-Pommmmm!

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