Montag, 11. Februar 2008
europäische Konzert-Erfahrung
Da gab es gestern ein Erlebnis der besonderen Art: ein Konzert quasi ohne Publikum!

Der europäische Kammerchor (welch ein Name) bot in der Kreuzkirche Bonn ein rundum ansprechendes Programm auf durchweg hohem Niveau:
  • Lechner "Sprüche von Leben und Tod"
  • Ostrzyga "our little life is rounded with a sleep"
  • Solo-Saxoph-Impression
  • Distler "Totentanz"
.Und es haben gerade mal 20, vielleicht sogar 30 Leute zugehört. Erst fühlt man sich als Zuhörer unwohl, weil da offenkundig irgendetwas nicht geklappt hat (es gab keinen Hinweis in DER Zeit, dem Bonner Generalanzeiger, und Plakate o.ä. sah man eigentlich auch nicht). Da fühlt man sich als Bonner verantwortlich. Denn selbst schlecht besuchte a-cappella-Konzerte in Bonn haben in der Regel 50 - 100 Besucher. Und dann vergisst man langsam angesichts der schönen Musik das bedrückende Gefühl, fehl am Platze zu sein. Die Musik findet sich hervorragend wieder in der fast überakustischen leeren Kirche - und das dunkle Thema "Tod" bringt einem die angebrochene Fastenzeit unmittelbar nahe.

Erst beim Schlussapplaus bemerkt man wieder die magere Zuschauer-Zahl. Der Chor hätte mehr Applaus verdient; jedoch verkrümelt sich der Applaus in der großen Kirche, in der auch 1000 oder 1200 Zuhörer Platz gefunden hätten.

Warum der "europäische" Kammerchor europäisch heißt, bleibt unerklärt.
"Der Europäische Kammerchor wurde 2003 durch den Dirigenten Michael Reif gegründet. Engagierte Chorsängerinnen und Chorsänger aus Deutschland und den angrenzenden Staaten erarbeiten in konzentrierten Probenphasen anspruchsvolle Chorprogramme...."
(Quelle: die im Aufbau befindliche Homepage des Chors)
Deutschland, im Zentrum Europas, bietet offenkundig gute (zentral-)europäische Musik. Nur müssten mehr Leute zuhören.

Aber den Mangel an Zuhörern/Interessenten erlebt Europa nicht nur im Bereich der a-cappella-Musik...

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Donnerstag, 7. Februar 2008
Packstation (2)
Packstation (1) beschreibt Erfahrungen mit den neuen Packstationen der Post in Bonn.

Und Pointe der Story war, dass von 3 aufgesuchten Packstationen nur eine funktionierte, nämlich die am Posttower.

Nun ist der Autor umgezogen, und zwar in die Nähe der seinerzeit funktionierenden Packstation am Posttower.

Aber (zumindest) der Stationsfinder listet diese Station nicht mehr auf. Statt dessen gibt es jetzt am Hauptbahnhof 2 Packstationen.

Varzil schlägt vor: noch mal umziehen, diesmal zum Bahnhof...

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Mittwoch, 6. Februar 2008
Kurz und gut
Schon seit längerem sind die Kosten des Gesundheitssystems Thema. Insbesondere die Nichtraucherkampagne stand lange Zeit auch unter dem Zeichen der durch das Rauchen verursachten Kosten. Dass die Raucher früher sterben als die Nichtraucher und damit auch massiv Kosten sparen, war ein eher zynisches und in der Regel deshalb unzulässiges Argument.

Nun ist diese Überlegung verwissenschaftlicht worden:
"...In a study in this issue of PLoS Medicine, Pieter van Baal and colleagues used data from The Netherlands to simulate the annual and lifetime medical costs attributable to obesity [1]. They also compared these costs to those attributable to smoking as well as to the medical costs associated with healthy, living persons (defined as non-smokers with a body mass index in the range of 18.5 to less than 25 kg/m2). The researchers explored the question of whether reducing obesity would lead to reduced or increased health-care costs

The Main Findings

The study found that although annual health-care costs are highest for obese people earlier in life (until age 56 years), and are highest for smokers at older ages, the ultimate lifetime costs are highest for the healthy (nonsmoking, nonobese) people. Hence the authors argue that medical costs will not be saved by preventing obesity.

Their results tell us that that life expectancy from age 20 is reduced by 5 years for obese people and 7 for smokers.

(Quelle: Klim McPherson in PLoS Medicine)
Also wäre es jetzt konsequent, für alle Gesundheitsbewussten, ähnlich wie für Raucher, Risikosportler oder Alkoholiker, einen Risikozuschlag zu fordern. Langlebigkeit als Kostenrisiko!

Varzil meint: lieber "kurz und gut" als "lang und enthaltsam".

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