Freitag, 31. Oktober 2008
statt Worte


(Quelle: ▲∴⦿∴▲ via ffffound.com)

Welch eine Wahl!

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Donnerstag, 30. Oktober 2008
Um der Wahrheit willen
Am Reformationstag 2008 in der (evangelischen) Kreuzkirche in Bonn:
Der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Mainzer Bischof [Kardinal Lehmann] predigt unter dem Titel „Um der Wahrheit willen" über 1. Korinther 11,19: „Denn es müssen ja die Spaltungen unter euch sein, damit die Rechtschaffenen unter euch offenbar werden".
(Quelle: Bonner Wirtschaftsblog)
Wenn man das so liest, könnte man meinen, dass Spaltungen notwendig sind, um "die Rechtschaffenen" zu erkennen. Paulus hat da ein echtes Kuckucksei gelegt: Es muss Böse geben, damit man das Gute wahrnehmen kann - eine interessante Dialektik, und das als Thema einer Predigt von einem führenden Katholiken am evangelischsten aller Feiertage vor erwarteten 1.000 Protestanten.

Halloween ist dagegen nur Kaufhofhausrummel...
Außerdem gibt es die prächtige Bachkantate "Gott der Herr ist Sonn' und Schild" (BWV 79) - "Sonn und Schild": Sonne mag ja angehen, aber wogegen richtet sich der Schild, möchte man nicht nur Herrn Lehmann fragen.

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Montag, 27. Oktober 2008
Ökonomie des Bauches
Wochenends Zeitung-lesen bringt immer wieder Freude. Und der Wirtschaftsteil einer Zeitung ist derzeit informativer und lehrreicher als ein VWL-Grundstudium.

Unter der Überschrift
Der Finanzcrash ist kein Wunder: Menschen sind einfach nicht dafür gemacht, mit Geld umzugehen.

(Quelle: Patrick Illner in Süddeutsche-online)
hat Herr Patrick Illner eine Reihe von interessanten Beispielen dafür gesammelt, dass "der Mensch" nicht vernünftig mit Geld umgehen kann:
... Wenn die Wege zwischen den Regalen im Uhrzeigersinn zur Kasse führen, geben die Kunden 14 Prozent mehr Geld aus. Menschen im Kaufladen haben einen Rechtsdrall, eine Eigenart, die dem Homo oeconomicus absolut fremd ist....
(Quelle: Patrick Illner in Süddeutsche-online)
Eine Erkenntnis, die zu den Forschungen bezüglich "links-drehender" und rechts-drehender" Aldifilialen passt (mehr bei www.aldibaran.de. Eine halbwegs wissenschaftliche Erklärung liefert für einen Linksdrall findet sich bei zeit.de.
... Auch der "Popo-Wisch-Effekt" ist so eine menschliche Eigenart. Wenn Kunden in der Enge vor einem Warenständer versehentlich von anderen Kunden am Hinterteil gestreift werden, brechen sie ihre Entscheidungsfindung sofort ab.
(Quelle: Patrick Illner in Süddeutsche-online)
Dieser Popo-Wisch-Effekt ist dem Autor neu. Ob's stimmt?
Kunden, denen man 24 Marmeladensorten zur Auswahl anbietet, kaufen eindeutig weniger als wenn nur sechs Marken zur Auswahl stehen.
(Quelle: Patrick Illner in Süddeutsche-online)
Das ist nachvollziehbar: wer will schon 24 Marmeladensorten mustern. Bei 6 Sorten ist man viel schneller am Ziel.
Wer beim Kauf eines 400 Euro teuren Anzugs erfährt, dass es das gleiche Modell in einem 15 Minuten entfernten Laden für 390 Euro gibt, wird meist nicht weiterziehen. Eine 20 Euro teure DVD würde kaum ein Kunde kaufen, wenn er erfährt, dass sie 15 Minuten entfernt zehn Euro kostet.
(Quelle: Patrick Illner in Süddeutsche-online)
Auch ein interessantes Phänomen. Allerdings wird hier Aufwand und Mühe vergessen. Einen Anzug kauft man nicht mal eben so wie eine DVD. Wer weiß schließlich vorher, ob der angeblich billigere Anzug in 15 Minuten Entfernung tatsächlich auch genauso passt wie der, den man gerade ausgesucht hat...

Trivial, aber manchmal hat der Bauch einfach recht.

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