... newer stories
Mittwoch, 7. Juni 2017
VW: erwischt und verpfuscht
varzil, 19:54h
Seit bald zwei Jahren (September 2015) ist offensichtlich, dass VW Dieselmotoren verbaut hat, die im Alltag völlig andere Abgaswerte haben als auf dem Prüfstand.
In den USA hat VW inzwischen zweistellige Milliardenbeträge als Schadensersatz gezahlt - in Deutschland haben Besitzer von Dieselautos nur ein Software-Update erhalten. Nun haben findige Leute mal nachgemessen und das Ergebnis erschüttert, aber überrascht nicht wirklich.
- Oh: wir sind aufgefallen wegen Abgasbetrugs
- Aah: wir verteilen ein Software-Update: Update ist immer gut! Und ob das dann besser (= sauberer) ist, interessiert niemanden.
Unverständlich bleibt, wieso ein namhafter Autohersteller sich zu so einem Betrug hergibt, sich einmal erwischen lässt, und dann eine weitere Pfuscherei nachlegt.
Ach ja - nur noch mal nebenbei:
Autos mit Elektromotor mögen zwar beim Fahren kein Abgas produzieren - dafür haben aber die Stromerzeuger in der Regel vorher das Abgas produziert (wenn man mal die erneuerbaren Energien außen vor lässt).
In den USA hat VW inzwischen zweistellige Milliardenbeträge als Schadensersatz gezahlt - in Deutschland haben Besitzer von Dieselautos nur ein Software-Update erhalten. Nun haben findige Leute mal nachgemessen und das Ergebnis erschüttert, aber überrascht nicht wirklich.
Die Software von Diesel-Autos von VW enthält auch nach dem Update mehrere Abschaltvorrichtungen, berichtet das ZDF. Auf der Straße werde der Stickoxid-Grenzwert um ein Mehrfaches überschritten.VW hat offenbar der einen Abschalteinrichtung - die erkannte, wenn das Auto auf dem Prüfstand ist - weitere Abschalteinrichtungen hinzugefügt:
Im Zuge des Abgas-Skandals umgerüstete Diesel-Autos von VW stoßen im Straßenbetrieb 540 bis 900 mg/km Stickoxide aus und damit wesentlich mehr als der Grenzwert von 180 mg/km. Dieser werde lediglich im offiziellen Labortest eingehalten, geht aus vertraulichen Dokumenten hervor, die dem ZDF nach eigenen Angaben vorliegen.
(Quelle: heise.de)
VW hatte offenbar von Anfang an nicht die Absicht, die Stickoxidemissionen durch das Update drastisch zu senken. Das legt ein vertrauliches Papier des VW-Konzerns vom November 2015 nahe. Darin definiert VW selbst "Zielwerte" für den Stickoxidausstoß nach dem Software-Update. Im Straßenbetrieb liegt dieser Zielwert bei dem "Faktor 3 bis 5" über dem Grenzwert. Anstatt der erlaubten 180 mg/km NOx sollte das Auto nach dem Update 540 bis 900 mg/km NOx ausstoßen. Nur im offiziellen Labortest sollte laut VW der Grenzwert eingehalten werden. Diese "Zielwerte Volkswagen" für das Software-Update sind laut dem vertraulichen Papier des VW-Konzerns "inhaltlich mit den Zulassungsbehörden (KBA) und dem Rechtswesen vereinbart".Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen:
(Quelle: Spiegel online)
- Oh: wir sind aufgefallen wegen Abgasbetrugs
- Aah: wir verteilen ein Software-Update: Update ist immer gut! Und ob das dann besser (= sauberer) ist, interessiert niemanden.
Unverständlich bleibt, wieso ein namhafter Autohersteller sich zu so einem Betrug hergibt, sich einmal erwischen lässt, und dann eine weitere Pfuscherei nachlegt.
Ach ja - nur noch mal nebenbei:
Autos mit Elektromotor mögen zwar beim Fahren kein Abgas produzieren - dafür haben aber die Stromerzeuger in der Regel vorher das Abgas produziert (wenn man mal die erneuerbaren Energien außen vor lässt).
... link (0 Kommentare) ... comment ...bereits 870 x gelesen
Dienstag, 6. Juni 2017
Terror in Wahl-Zeiten
varzil, 16:39h
England wird in den letzten Wochen stark von Terroranschlägen heimgesucht:
Also sucht man in dem komplexen Geschehen die Vereinfachung: und voilà:
Schuld ist das große böse Internet:
- Terroranschlag in London am 3. Juni 2017
- Terroranschlag in Manchester am 22. Mai 2017
- Terroranschlag in London am 22. März 2017
Also sucht man in dem komplexen Geschehen die Vereinfachung: und voilà:
Schuld ist das große böse Internet:
...Vermutlich sind dann auch die Straßenbaufirmen schuld, wenn es so viele Todesfälle im Straßenverkehr gibt.
Die Islamisten fänden zu viele "Rückzugsorte" im Internet, auch wegen "großer Firmen", die Internetdienstleistungen anböten. Gemeinsam mit verbündeten demokratischen Regierungen wolle man den Kampf gegen diese Ideologie auch online verschärfen.
(Quelle: Spiegel Online)
... link (0 Kommentare) ... comment ...bereits 839 x gelesen
Sonntag, 28. Mai 2017
"Die Deutschen sind böse, sehr böse"
varzil, 11:37h
Beim Nato-Gipfel in Brüssel hat Donald Trump wieder mal Klartext geredet.
Und ob man am Straßenbild (wie viele deutsche Autos in New York fahren) festmachen kann, dass eine Nation "bad" ist? Ein Übergewicht von Mercedes und Porsche im Straßenbild wird man allenfalls in den Gegenden der Reichen sehen. Da, wo die Armen wohnen, sieht es anders aus.
Und noch was:
"The Germans are bad" - das kommt allerdings in der Diktion schon ziemlich in die Nähe von "Die Juden sind unser Unglück" (Nazi-Jargon).
Und wer in der Spiegelredaktion "bad" mit "böse" übersetzt, hat anscheinend bei leo.org nur den allerersten Übersetzungsvorschlag gelesen...
Nachtrag:
Es sieht zudem so aus, als ob Trump das in einem "internen" Gespräch gesagt hat. Interessierte Kreise haben das dann - im Zweifel ohne Trump zu fragen - öffentlich gemacht. Und ob die Übersetzung von "bad" mit "böse" dann nur schlampig oder doch eher "böse Absicht" war, mag jeder für sich selbst entscheiden.
Beim Treffen mit der EU-Spitze hat Donald Trump massive Kritik an Deutschland geübt. Der SPIEGEL erfuhr aus Teilnehmerkreisen den genauen Wortlaut.Angesichts des jahrzehntelangen Handelsbilanzüberschusses steht Deutschland tatsächlich seit langem in der Kritik. Das kann man diskutieren. Per se ist der Überschuss allerdings nur eine Konsequenz einer Kaufentscheidung von Millionen von Nicht-Deutschen. Den Handelsüberschuss gab es schon zu D-Mark-Zeiten, nur wurde er damals durch die Aufwertung der D-Mark in Grenzen gehalten. Das funktioniert seit der Euro-Einführung nicht mehr, jedenfalls nicht mehr so einfach.
...
US-Präsident Donald Trump hat sich bei seinem Treffen mit der EU-Spitze in Brüssel heftig über den deutschen Handelsbilanzüberschuss beklagt. "The Germans are bad, very bad", sagte Trump. Dies erfuhr der SPIEGEL von Teilnehmern des Treffens.
Demnach sagte Trump weiter: "Schauen Sie sich die Millionen von Autos an, die sie in den USA verkaufen. Fürchterlich. Wir werden das stoppen."
(Quelle: Spiegel online)
Und ob man am Straßenbild (wie viele deutsche Autos in New York fahren) festmachen kann, dass eine Nation "bad" ist? Ein Übergewicht von Mercedes und Porsche im Straßenbild wird man allenfalls in den Gegenden der Reichen sehen. Da, wo die Armen wohnen, sieht es anders aus.
Und noch was:
"The Germans are bad" - das kommt allerdings in der Diktion schon ziemlich in die Nähe von "Die Juden sind unser Unglück" (Nazi-Jargon).
Und wer in der Spiegelredaktion "bad" mit "böse" übersetzt, hat anscheinend bei leo.org nur den allerersten Übersetzungsvorschlag gelesen...
Nachtrag:
Es sieht zudem so aus, als ob Trump das in einem "internen" Gespräch gesagt hat. Interessierte Kreise haben das dann - im Zweifel ohne Trump zu fragen - öffentlich gemacht. Und ob die Übersetzung von "bad" mit "böse" dann nur schlampig oder doch eher "böse Absicht" war, mag jeder für sich selbst entscheiden.
... link (0 Kommentare) ... comment ...bereits 751 x gelesen
... older stories