Sonntag, 29. Oktober 2017
Zeitumstellung II
Vor 11 Jahren schon mal was dazu hier geschrieben, ist das Thema heute wieder oder immer noch aktuell. So liest man bei FAZ-online unter der Überschrift "EU prüft Forderungen nach Abschaffung der Sommerzeit" nichts über die EU, aber immerhin folgendes:
Die FDP will in den Sondierungen zur Jamaika-Koalition für eine Abschaffung der Sommerzeit werben.
(Quelle: FAZ online)
Viel Bewegung ist also nicht in der Sache, wenn die EU nach 11 Jahren immer noch prüft und die aktuell zu bildende Bundesregierung sich erst noch auf eine Meinung einigen muss.

Varzil hofft, dass hier konservative Elemente (alles bleibt wie es ist) mal zum Tragen kommen. Nur so hat man im Sommer die schönen Biergarten-Abende und im Winter eine gute Nutzung der wenigen Tageslichtstunden.

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Samstag, 28. Oktober 2017
#ich-nicht
Seit einigen Wochen rauscht unter dem Hashtag #metoo eine Welle der Empörung durch die Medienwelt: Welch große Überraschung, dass ein eher alter und unattraktiver, aber (einfluss-)reicher Mann jungen attraktiven Frauen an die Wäsche will!

Der unvergleichliche Herr Fischer hat dafür mal wieder in der ZEIT vom Leder gezogen (lässt sich leider nur mit einer Registrierung lesen). Einer der Highlights:
..."Ich auch": Was heißt das überhaupt? Ich auch – was? Auch ich wurde missachtet, selektiert, ausgeschieden, ausgenutzt und gequält: weil ich schwach war, schwul, linksradikal, vorbestraft, weiblich, ausländisch, furchtsam, unerfahren. Große Überraschung! Wer hätte gedacht, dass es so etwas gibt? Oder vielleicht andersherum: Auch ich wurde bevorzugt, weil ich eine Deutsche war, weil ich Ja zu allem gesagt habe, weil ich Chefs nach dem Maul geredet habe, weil ich mich nachgiebig, flexibel, opportunistisch zeigte, weil ich mich von erbärmlichen Wichtigtuern zum Abendessen einladen ließ und ihnen menschliches Interesse vorspielte. Weil ich auf dem Weg zum Taxi mein Händchen auf seinen starken Arm legen musste, weil die Clutch so schwer war und die Absätze so mörderisch und weil ich dachte: Vielleicht hilft es ja. Wie entwürdigend, wie grauenhaft!
...
(Quelle: ZEIT.de)
Man muss Fischer nicht mögen. Aber dass es auch das andere Verhalten der Frauen ("mit einem kurzen Röckchen und einer knappen Bluse gibt es bei Prof. XYZ einfach eine bessere Note") gibt, ist einerseits Allgemeinwissen, andererseits alles andere als in Ordnung. Die sich derzeit outenden metoo-Frauen haben jedes Recht, das (meist strafbare) Verhalten alter Säcke anzuprangern .

Ob es hilft? In der besten aller Welten werden sich zukünftig alle alten Männer nur noch korrekt verhalten. Nur leben wir in einer normalen Welt, in der es abweichendes Verhalten (geschmacklos bis kriminell) dazu gehört. Und wer weiß, vielleicht hat es auch etwas Gutes, dass die Welt so "bunt" ist, wie sie ist.

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Donnerstag, 6. Juli 2017
G20 Gipfel und Antibiotika-Resistenz
Wenn man nicht viel Lust hat, sich um die Details zu kümmern...

Der G20-Gipfel in Hamburg ist nachrichtentechnisch zur Zeit vor allem von zwei Themenfeldern beherrscht:
- die Protestszene (z.B. interessant: fällt ein Zeltlager unter die Versammlungsfreiheit oder die Demonstrationsfreiheit?)
- die Begegnungen von Merkel mit Trump und Erdogan

Auf welches Abschlusskommuniqué man sich einigt, ist angesichts der offen ausgetragenen verbalen Konflikte eher uninteressant - die Erwartungen sind eher niedrig.

Vielleicht gibt es dann aber bei den Randthemen Fortschritte: So wäre es ja ein Riesending, wenn man sich des Themas "Antibiotika-Resistenzen" ernsthaft widmen wollte; sinnvoll wäre ein Antibiotika-Verbot in der Tiermast.

Vielleicht hat die Pharma-Lobby da aber schon im Vorfeld die Sherpas (= die vorbereitenden Verwaltungsleute für den Gipfel) so geimpft, dass da nichts bei rauskommt, was ihre Umsätze schmälert. Wobei das eher kurzsichtig ist - wenn die Antibiotika ihre Wirksamkeit verlieren, bricht in der Pharmaindustrie der Umsatz ohnehin zusammen.

Etwas merkwürdig ist an der ganzen Protestiererei allerdings auch:
Warum protestieren so viele gegen den Gipfel ("Lieber tanz' ich als G20")? Auch wenn der Gipfel nichts bewirkt, es ist allemal besser, sich an einen Tisch zu setzen und zu reden, als Handels- und Klima-Kriege auszufechten.

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