Freitag, 10. Dezember 2010
der Wandel der Wahrnehmung bei Wikileaks
Die Entwicklung und die Aufregung um Wikileaks in den letzten Wochen ist schon erstaunlich:
  • Zunächst ist Wikileaks das böse Hackerportal, das mit der Veröffentlichung von diversen vertraulichen Dokumenten aus den Botschaften der USA erheblichen Schaden zufügt.
  • Dann (deshalb) sperren diverse Geldinstitute (Paypal, Mastercard, Visa) die Konten von Wikileaks
  • Dann gibt es diverse Hackerangriffe auf die Server solcher Finanzinstitute, auf Server von Staatsanwaltschaften und Rechtsanwälten des "Gesichts" von Wikileaks (Julian Assange).
  • Inzwischen stellen US-amerikanische Anwälte fest, dass ein Haftbefehl für/gegen Julian Assange wegen Wikileaks kaum zu begründen ist. Offenkundig hat Wikileaks nichts Verbotenes gemacht.
  • Australien stellt fest, dass australische Bürger, denen im Ausland Straftaten vorgeworfen werden, nicht einfach ausgebürgert werden sollten, sondern australischen Schutz verdienen.
  • Die von den Hacker-Attacken betroffenen Finanzinstitute revidieren ihre Entscheidung und geben die gesperrten Konten wieder frei<>
  • Diverse staatliche Verlautbarungen, die anfangs "Cablegate" in die Nähe von Terroristen rückten, sind inzwischen ebenfalls zu differenzierterer Betrachtung in der Lage.
Was lehrt uns das?
  1. Die öffentliche Meinung ist offenbar einfach zu beeinflussen.
  2. Beruhigender Weise relativiert sich dieser Effekt nach einigen Tagen/Wochen.
  3. Das Tempo, mit dem maßgebliche Politiker lernen (dass angebliche sexuelle Vergehen von Geschäftsführern nicht auch deren Organisation anzulasten sind), ist erstaunlich unterschiedlich. (Sarah Palin hat es immer noch nicht...)

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