Mittwoch, 12. Oktober 2005
Bush-Krieg
Ein Dank an Blogology: Florida, mit rund 17,4 Mio. Einwohner knapp 600.000 Einwohner "kleiner" als Nordrhein-Westfalen hat ein neues Gesetz:

So darf man in Florida seit kurzem einen potentiellen Angreifer mit der Waffe abwehren, was wohl auch das Erschießen einschließen dürfte. "Stand your ground" heißt das neue Gesetz: Danach braucht man der Gewalt nicht zu weichen, sondern kann Haus und Hof, aber auch sein Auto oder seinen Platz auf der Straße mit der Waffe gegen einen unrechtmäßigen Angreifer verteidigen ...
    "...Florida's "stand your ground" law, which took effect Saturday, removes a duty on the part of citizens to retreat in the face of an attack as long as they are in a place they have a legal right to be, including a public street or their place of business.

    It also gives immunity from criminal or civil charges to a shooter as long as the person shot is not a police officer.
    ..." (Quelle: cnn.com)
Ob in Florida die gleichen (mathematischen) Grundlagen des Zählens angewendet werden wie in der übrigen Welt, war schon bei der Wahl von Bush Junior zweifelhaft. Eine weitere Grundlage westlicher Demokratien, nämlich das Gewaltmonopol des Staats, scheint, wo des Präsidenten Bruder Jeb Bush gouverniert, auch nicht zu gelten. Die Sache entspricht allerdings us-amerikanischer Methode:
  • Raumschiff Enterprise: ein fremdes Raumschiff, das nicht antwortet, wird beschossen.
  • In einem beliebigen Krimi oder Western geht eine Tür nicht auf?
    Ein Schuss aus einer Handfeuerwaffe hilft immer
  • Man weiß nicht, woraus ein Komet besteht?
    Komet Temple 1 kriegt bei der Mission "Deep Impact" eine extrem beschleunigte Kupferladung ab.
  • Man hat keine Beweise für Massenvernichtungswaffen im Irak? Egal, bombardiert und erobert wird der Irak trotzdem.
  • Man mag den amtierenden Präsidenten (Präsidentschaftskandidaten) nicht? -> John F. sowie Bobby Kennedy, Ronald Reagan haben es zu spüren gekriegt.
Fazit: Man muss ja nicht ausgerechnet nach Florida fahren, wo schon vor Jahren Touristen als Freiwild für die einheimische Unterwelt angesehen wurden und man daher "safe routes" für Touristen erfand.

Man kann ja auch in NRW Urlaub machen. In NRW soll man zwar demnächst mit rechtsstaatlicher Absicherung auf Autobahnen wenden dürfen. Eine solche Pressemitteilung ist zwar auch nicht ganz ungefährlich, wie die ersten Reaktionen von Autofahrern auf die Meldung gezeigt haben. Trotz der "Wendemanöver" der neuen Landesregierung ist ein Besuch hierzulande allemal sicherer als ein Besuch in Florida.

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