Montag, 13. November 2006
Elementarfähigkeiten und Fertiggerichte
Immer wieder wird beklagt, dass die Menschen (die Europäer, die Franzosen, die Deutschen, und die Amis erst ...) immer weniger selber kochen und immer häufiger zu Fertiggerichten greifen.

Der Grund für die Klage:
Die Menschen verlieren sogenannte "Elementar­fähigkeiten" wie das Selbst-Zubereiten einer eigenen Mahlzeit.

Der Grund für das beklagte Verhalten:
Es geht schneller und es schmeckt. Denn Fertiggerichte schmecken heute deutlich besser als vor 20 oder 30 Jahren.
    Exkurs:
    Beim Selber-Kochen erfordern viele Rezepte neben zum Teil exotischen Zutaten, deren Einkauf allein schon eine Exkursion durch mehrere Feinkostgeschäfte erfordert, einfach erstaunlich viel Zubereitungszeit, wie z.B. das Marinieren eines Bratens wenigstens 24 Stunden, besser 48 Stunden vorher. Da ist der Griff zum fertig eingelegten Sauerbraten beispielsweise deutlich einfacher
Solche Mahlzeiten machen sicher Freude, aber sie sind die Ausnahme. Für ein normales Essen am Wochenende für ein bis zwei Personen überlegt man doch nicht schon Mittwoch oder Donnerstag, was man essen will.

Im Gegenteil: Man hat spontan Hunger schiebt die Tiefkühlpizza in den Ofen und öffnet einen Rotwein. Und die Pizza schmeckt dann sogar, vorausgesetzt, man beherrscht die modernen "Elementar­fähigkeiten": Man muss lesen können, um herauszufinden, wie lange die TK-Pizza im Backofen bleiben muss, man muss wissen, wie man den Backofen bedient ("Umluft" oder "normale Ober- und Unterhitze"), und wie man die Verpackungen auf die Mülleimer ("gelbe Tonne", "Altpapier") verteilt.

Und kaum ein Mensch vermisst den Verlust um die Fähigkeit, ein eigenes Feuer mittels Feuerstein, Zunder und Kleinholz zu entfachen, nur weil er z. B. abends vor dem Fern­sehen was Warmes essen will.

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