OpenSource-ler, kommst Du nach Kölle,
melde dorten,
Du habest uns stehen gesehen,
wie das Messe-Gesetz es befiehlt.
Auf der
LinuxWorld heute in Köln: Schon der Hinweg ist spannend. Die Bahn hat - schon in Bonn - die bahntypischen 5 Minuten Verspätung. Wie am Montag u.a. in der
Süddeutschen zu lesen war, wertet die Bahn eine Verspätung von 5 Minuten aber nicht als Verspätung.
"...Ein Zug gilt als verspätet, wenn die angegebenen Ankunfts- oder Abfahrtszeiten um mehr als fünf Minuten verfehlt werden....
(Quelle: Süddeutsche online)
Der Bahnhof Köln-Deutz liegt direkt neben der Messe. Allerdings wird die Kölner Messe wird zur Zeit umgebaut. Richtiger Eingang für die LinuxWorld wäre der Eingang "Ost" gewesen; entsprechende Hinweisschilder - es soll sie tatsächlich geben - waren aber nicht wahrnehmbar.
Der Autor wendet sich also - schließlich ist man man ja König Kunde - dem hochmodernen spiegelglanzpolierten Haupteingang zu. Ein Foyer, sicher 20 Meter mal 50 Meter groß und riesig hoch, mit mehr als 30 Kassen, Infopoint und allem modernen Hochglanz-Schnickschnack, aber buchstäblich menschenleer. Kein Mensch zu sehen. Nirgends.
Man geht also einfach weiter und kommt nach wenigen Schritten hinter dem Foyer in einen Baustellenbereich, sodann in eine gespenstisch leere Messehalle. Leere Messehallen sind riesig. Hier gähnt es schon wieder vor Menschenleere.
Daher wendet man sich mehr oder weniger intuitiv nach rechts Richtung Halle 11 und steht dann in Halle 11.1 vor den Resten einer Messe - grobe Holztrennwände, Müllsäcke, Dreck. Vielleicht von der
www.modellbahn-koeln.de - dort gab es das
4. Kölner "Echtdampf-Treffen", oder ist die LinuxWorld schon vorbei und man hatte sich nur das falsche Datum gemerkt? Nichts dergleichen. Die Halle 11 ist dreistockig, irgendwo in der Halle ist Betrieb, offenkundig in Halle 11.2, wie der forschende Besucher nach einem Aufstieg im Treppenhaus merkt.
Merke:
Rolltreppen funktionieren nur dort, wo auch tatsächlich eine Messe stattfindet
Im Obergeschoss (11.2) begrüßt einen wieder gähnende Leere! Aber hinter 5 Meter hohen geschlossenen Metalltoren hört man Messe-typisches Gemurmel. Also gilt es nur noch, einen Durchbruch in der mit den Metalltoren abgetrennten Halle zu finden. Das Notausgangssystem bietet dazu genug Gelegenheit.
So kann man sich auch dann den Eintritt sparen, wenn man nicht bereits eine Gästekarte von einer teilnehmenden Firma bekommen hat.
Und dann: viel Licht, viele Männer, einige (wenige) meist junge Frauen. Viel Prospekte, Bildschirme, Projektoren. Enge Gänge. Kleine Stände.
Gut, dass der Andrang sich in überschaubaren Grenzen hält. Die Relation von Ausstellern und Besuchern ist aber genau richtig:
- Man kann einen Stand betreten und findet die meisten Aussteller-Vertreter im Gespräch, kriegt aber schnell einen Ansprechpartner.
- Ein Rundgang ist schnell gemacht. Innerhalb von ca. 20 Minuten hat man einen Eindruck gewonnen, wer alles "da" ist.
- Kaffee und Plätzchen gibt's auch.
- Liebenswert der Stand von "OpenOffice.org e.V.": alles "Ehrenamtliche", keine Schlips- und Kostümträger, sondern: Man trägt vorwiegend das nihilistische Intellektuellen-Schwarz. Auch eine hauptberufliche Hausfrau ist dabei. Wie kommt die wohl an eine "Vertretung" für zuhause?
- Ansonsten: allenthalben viel Begeisterung für das eigene Produkt, verbunden mit offenen oder versteckten Seitenhieben auf die "microsoft-hörige" Konkurrenz.
- Völlig neu für den CeBIT-geschädigten IT-ler ist die Erfahrung, dass man nach 3 Stunden so ungefähr das Spektrum der in Betracht kommenden Fragen gestellt hat, mehr oder weniger zufriedenstellende Antworten erhalten hat, und dann sich wieder auf den Heimweg machen kann.
Einziges Manko: Es gibt wegen der Heimreise schon gegen Mittag keine Erfahrungen zu den eventuell nach Messeschluss abends noch zu verköstigenden Bier-Sorten...