Montag, 20. November 2006
TIME: Libera Bavaria
Wie schön manche ausländischen Journalisten doch schreiben können:
    " ... Moreover, what had initially propelled John Paul to the center of the world stage was his challenge to communism and its subsequent fall, a huge geopolitical event that the Pope helped precipitate with two exhilarating visits to his beloved Polish homeland. By contrast, what could Benedict do? Liberate Bavaria? ...
    (Quelle: DAVID VAN BIEMA, JEFF ISRAELY/ROME in TIME Magazin online)
Nach diesem Bonmot fällt es nicht ganz leicht, sich auf die weiteren 8 Seiten des lesenswerten Aufsatzes zu konzentrieren, zumal man auf jeder Seite neu zu einer Umfrage eingeladen wird, zu der man dann aber nicht zugelassen wird, weil entweder Alter oder Land nicht passen.

NB:
Der Aufsatz befasst sich mit dem bevorstehenden Papst-Besuch in der Türkei nach der hier schon wiederholt kommentieren Regensburger Vorlesung von Benedikt XVI. und bringt eine nette Anekdote zur Auseinandersetzung zwischen Islam und Christentum:
    "...In the 13th century, during the middle of the Fifth Crusade, St. Francis of Assisi briefly departed Italy and journeyed to the Holy Land to evangelize to the Muslims.

    According to Christian traditions, he preached the gospel to the Sultan, only to be told that Muslims were as convinced of the truth of Islam as Francis was of Christianity. At that, Francis proposed that he and a Muslim walk through a fire to test whose faith was stronger.

    The Sultan said he didn't know whether he could locate a volunteer. Francis said he would walk through the fire by himself. Impressed with Francis' devotion, the Sultan, while maintaining his own faith, agreed to a truce between the two warring sides. ..."
    (Quelle: DAVID VAN BIEMA, JEFF ISRAELY/ROME in TIME Magazin online)
Viel weiter haben wir es bis heute noch nicht gebracht. Aber immerhin ist der inhaltliche Disput über die Frage "Gewalt und Religion" eröffnet.

Dummer Weise hat die islamische Seite nicht nur kein Oberhaupt, der dem Papst erwidern könnte, sondern auch inhaltlich wohl noch keine überzeugende Antwort gefunden, außer darauf zu verweisen, dass auch das Christentum in Sachen "Gewalt" nicht gerade eine blütenweiße Weste hat ...

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Der Daum-Traum
Der Eff-Zeh (Köln) war schon immer für eine Nachricht gut. Wohl kaum ein Junge konnte in den 60er- und 70er Jahren im Dunstkreis von Köln aufwachsen, ohne an den Triumphen und Niederlagen des 1. FC Köln teilzuhaben.

Und auch wenn dem Autor Fußball ungefähr so wichtig ist wie Modelleisenbahnbau oder Briefmarkensammeln, das Schicksal des FC begleitet ihn noch immer montag­morgendlich bei der Zeitungslektüre. Die Wochenendergebnisse der Bundesliga muss man spätestens beim Treffen mit den Kollegen bereit haben.

Seit einiger Zeit ist der unaufmerksame Fußball­zeitungs­leser allerdings gezwungen, zwei Tabellen zu studieren, wenn man das Schicksal des EffZeh nicht weiter verinnernlicht hat als das z. B. der "inverted Jenny".

Momentan ist beim EffZeh 2. Liga angesagt. Und da die Fußballer auf dem Rasen keinen Erfolg hatten, entließ man den Trainer. Die innere Logik sagt einem zwar, dass das das Fußballspiel der Mannschaft nicht ohne weiteres verbessert.

Nur zur Erinnerung und für diejenigen, die von Fußball, Briefmarken und Modelleisenbahn noch weniger verstehen:
    Der Trainer trainiert, aber spielt (meistens) nicht mit!
Nun stand der EffZeh ohne Trainer da.

Und weil Christoph Daum, der
  • als aktiver Spieler in Köln gespielt und
  • später den EffZeh schon mal trainiert hat,
  • nach zwischenzeitlichen Intermezzi u.a. in Leverkusen,
  • Stuttgart und
  • Istambul den Trainerstuhl besetzte,
immer noch sein Häuschen in Köln hat, fragte man ihn vor ein oder zwei Wochen mehr oder weniger öffentlich, ob er wieder zum EffZeh kommen wollte.

Die lokale Boulevard-Zeitung Express hatte die Spekulationen heftig forciert und formulierte am letzten Dienstag Daums Antwort so:
    "Aus der Daum!"
Daum war frisch operiert worden und wollte aus gesundheitlichen Gründen nicht EffZeh-Trainer werden. Sagte er zumindest.

Am Freitag noch sendete EinsLive (der Jugendsender des WDR) aus Jux(?) eine Meldung darüber, dass Daum es sich noch einmal überlegt habe und nun doch den FC trainieren wollte.

Am Sonntag dann war der Jux amtlich. Daum hat es sich tatsächlich anders überlegt und wird Trainer beim EffZeh. Für 4 Jahre. Auch in der 2. Bundesliga. (Ob es da eine Regionalliga-Klausel gibt?)

Man reibt sich die Augen und wundert sich. Seriöses Geschäftsgebahren sieht anders aus. Am ehesten lässt sich das Verhalten noch erklären, wenn der EffZeh ein paar Euroscheine mehr aus dem Podolski-Transfer auf den Tisch gelegt hat. Vielleicht hat Daum aber wirklich emotional entschieden und will sich für "seine Heimat" stark machen. Der "Schnee" von Kölle is jood...

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