Donnerstag, 31. Mai 2007
!!Jobangebot??
Wie kriegt man (als Arbeitgeber) eigentlich eine studentische Aushilfe?

Das nächstliegende ist - aus alter Erfahrung - die "studentische Jobvermittlung". So hieß das früher mal, in Bonn zumindest. Das war ein Zettelkasten bzw. ein schwarzes Brett, wo man als Student die Angebote durchsehen konnte. Dann gab es in einem Zimmer jemanden mit mittlerem oder hohem Muffeligkeitsgrad, der die Telefonnummer und Adresse eines Jobangebots herausrückte, wenn man denn Umzugshelfer, Gartenarbeiter Fahrer etc. sein wollte. Das dauerte manchmal etwas, aber es klappte.

Tempi passati.

Heute sucht man jemanden, der beim Umzug eines Arbeitszimmers anpacken kann.

Die Jobvermittlung als Eintrag im Telefonbuch existiert nicht mehr. Die Telefonnummer für die Jobervermittlung von Studenten in der eigenen Adressdatenbank stammt aus dem Jahr 1999 und liefert auch nur die Ansage "Kein Anschluss unter dieser Nummer".

Beim Arbeitsamt Bei der Arbeitsagentur Bonn (Tel: 01801 / 555111) läuft ein freundlicher Ansagedienst, der einen Verschiedenes fragt: Ob man Kindergeld, Hartz IV oder sonstige Auskünfte zu seinem Fall haben will, ob man an Fortbildung interessiert ist, sich arbeitslos melden will oder allgemeine Fragen hat.

Je nach dem darf man Nummern drücken. Der Fall, dass man einen Arbeitsplatz anbieten will, ist nicht vorgesehen. Dafür gibt es also auch keine Nummer.

Und wenn man notgedrungen eine "7" drückt für "allgemeine Frage", erfährt man sowohl um 16:30 Uhr wie um 17:30 Uhr, dass leider alle Plätze belegt sind und man möge doch später anrufen. Ob das um 19:30 Uhr wirklich besser wird?
Die Heimseite der Bundesagentur für Arbeit hilft auch nicht weiter. Man kann zwar zwischen "Bürgerinnen und Bürger", "Unternehmen", "Institutionen", "Formulare", "Partner vor Ort" usw. wählen. Aber ein Arbeitsplatzangebot abgeben kann man da nicht.

Immerhin findet der, den es interessiert, dort die Biografien des Vorstands. Schön. Da weiß man jetzt also, dass Herr "Frank -J. Weise" (hier für den, den es wirklich interessiert, ein Link zum etwas bedrückten Bild von Herrn Weise) verheiratet ist, und zwar mit - Überraschung - Ingeborg Weise (leider kein Bild).

Aber wie man an einen Studenten kommt, der einem bei einem Umzug hilft, weiß man immer noch nicht. Dann aber die Erleuchtung: Die Jobvermittlung war früher doch in der Mensa "Nassestraße". Also sieht man mal beim Studentenwerk Bonn vorbei. Und tatsächlich hat die Heimseite des Studentenwerks eine Jobbörse. Allerdings nicht für Jobgeber. Hingegen kann man sich anmelden. Allerdings wird bei der Registrierung nach der Matrikelnummer gefragt. Da heißt es tapfer sein - wer weiß schon nach 30 Jahren noch seine Matrikelnummer - und die "123456789" eingeben. Das Ergebnis der Registrierung:
Ihr Account wurde erstellt und ein Aktivierungs Link wurde zu der von Ihnen angegebenen E-Mail Adresse zugesandt. Sie müssen nach dem Erhalt dieser E-Mail durch Klick auf den Aktivierungs Link Ihren Account freischalten, bevor Sie sich mit Ihren Benutzerdaten anmelden können."
Klingt ja inhaltlich ok, wenn auch arg holprig ("Wurde zu der ... zugesandt.") Blöd nur, dass da keine Mail kommt. Offenbar holpert nicht nur die Sprache, sondern auch das System, oder die mutig improvisierte Matrikelnummer ist nicht kreativ genug improvisiert - sowas mit Geburtsdatum wäre doch vielleicht klüger gewesen.

Und nun?

Wer weiß, was aus Deutschland würde, wenn das mit der Jobvermittlung klappen tät.

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