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Kehren wir noch einmal zu den Griechen zurück. Der platonische Eros ist unterwegs nach dem Schönen, nach dessen Idee. Die Idee verkörperte sich - nicht nur, aber vorwiegend - im Jugendlichen etwa zwischen dem vierzehnten und achtzehnten Lebensjahr. Was war an ihm so reizvoll? Es war die Aura von unverbrauchter Zukunft, der Zauber des Noch-Nicht, die Offenheit, Begeisterungsfähigkeit, Formbarkeit. Diese Verfassung machte ihn freilich in hohem Grade verführbar; auch davon ist bei Platon die Rede.Schule und Erziehung sollte tatsächlich mehr sein als eine Pflichtübung. Im Idealfall geht es bei Erziehung nicht nur um Wissensvermittlung und Ausbildung, sondern auch um Liebe.
Wenn pädagogischer Eros unter den gegenwärtigen Umständen noch eine Chance haben soll, ist er einerseits auf solche jugendlichen Eigenschaften angewiesen und muss andererseits Sinn für sie haben. Wer gar nichts übrig hat für Halbwüchsigkeit, keinen Gefallen findet an Jugendlichen, die zu sich selbst unterwegs sind und von denen man viel, nur nicht Dankbarkeit erwarten soll, kommt über solide Pflichtübungen nicht hinaus. ...
(Quelle: Süddeutsche online)
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