Montag, 22. März 2010
Zahlen für Griechenland?
Dass die Griechen etwas angefressen reagieren, wenn man ihnen vorhält, was sie falsch gemacht haben, kann man ja verstehen. Wie soll man da auch reagieren, wenn man beim Pfuschen erwischt wird?

Dass "die" Griechen dann heftiger werden, wenn insbesondere Deutschland kritisch reagiert, ist aber schon fast lustig:
" ... Wir Griechen haben gekämpft, um die Nazis zu stürzen. Wir haben den Deutschen geholfen, Demokraten zu werden", sagt Glesos. "Was uns stört, ist die Ignoranz. Ihr braucht uns ja nicht verherrlichen, aber Ihr sollt uns bitte auch nicht beleidigen. Ja, wir machen Fehler. Aber die einzigen, die nicht das Recht haben, über uns zu richten, sind die Deutschen."

Zumal die Deutschen den Griechen bis heute keine Reparationen für die Zerstörungen des Krieges bezahlt haben. Glesos kämpft seit Jahrzehnten dafür. "Erlässt jemand etwa uns heute unsere Schulden? Nein, wir sollen alles zurückbezahlen", sagt Glesos. "Italien hat Entschädigungen bezahlt, Bulgarien hat bezahlt - nur Deutschland nicht. ...
(Quelle: Papierausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 22.03.2010, S. 3)
Herr Glesos ist ein 88 Jahre alter Grieche, den die Süddeutsche wohl aus zwei Gründen "ausgebuddelt" hat: Zum einen hat er 1941 (als 19 Jähriger) eine Hakenkreuzfahne von der Akropolis stiebitzt, zum anderen bei den Demos gegen die Sparpolitik der jetzigen Regierung mitgemacht.

Damit ist er wohl einer der "Guten" und prädestiniert, die Stimmung der Griechen zu repräsentieren.

Und die anderen Europäer erwarten offenbar von Deutschland, sich an einer Hilfsaktion zugunsten von Griechenland zu beteiligen.
EU-Partner drängen Deutschland zu Finanzhilfen
(Quelle: tagesschau.de)
Dass Spanien, Italien und Irland ein Interesse daran haben, kann man schon verstehen - schließlich stehen die wohl auch nahe am Abgrund. Warum die anderen Europäer da meinen, mit Geld aushelfen zu müssen, ist dagegen nebulös.

Es geht nämlich auch anders: Kalifornien ist schon länger pleite - und trotzdem geht es immer noch weiter. Man muss also selbst innerhalb eines Bundesstaats nicht mit Geld aushelfen, wenn jemand über seine Verhältnisse lebt.

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