... newer stories
Donnerstag, 6. September 2007
Mager"sucht"
varzil, 15:55h
Wie man auch mit "Krankheit" umgehen kann:
"Pro-Ana"
"Pro-Ana"
Die Anhänger von Pro-Ana, fast ausschließlich junge Frauen, tauschen sich über spezielle Pro-Ana-Websites aus. Sie stellen dort die Magersucht bildhaft als extremes Schlankheitsideal dar, dem sie sich mit radikalen Maßnahmen nähern, um schließlich Zufriedenheit mit sich und ihrem Aussehen zu erreichen. Die Magersucht erhält dabei den Anklang einer Art der Selbstverwirklichung, der Souveränität und der Macht über den eigenen Körper, die gegen eine feindselige Umwelt verteidigt werden muss. ...So definiert man eine Krankheit weg. Um Klassen deutlicher schreibt Cornelia Laufer zum selben Thema:
(Quelle: Wikipedia zu "Pro-Ana")
Die ProAna-Bewegung verherrlicht eine tödliche Krankheit. Statt Hilfe zum Gesundwerden erhalten Mädchen Rituale und Gebote, die sie in ihrer Sucht bestätigen.Mit dem Stempel "Krankheit" und "Sucht" hat man allerdings schon ein Großteil der Probleme umschifft. Magersucht ist sicherlich psychisch bedingt. Ob bei psychischen Problemen von Krankheit gesprochen wird, hängt damit stark davon ab, was als "normal" empfunden wird. Und "normal" ist das Verhalten einer Magersüchtigen nicht. Ist dann aber das Verhalten anderer Gruppen, die sich über das Essen definieren (Vegetariarier oder Veganer) normal? Den Unterschied macht wohl das Selbstgefährdungspotential der Magersüchtigen. Vegetarier sterben schließlich nicht an ihrer Einstellung zum Essen.
(Quelle: Cornelia Laufer in Zeit.de)
... link (0 Kommentare) ... comment ...bereits 779 x gelesen
Dienstag, 4. September 2007
Culture-Clash und Toiletten-Kultur
varzil, 17:38h
Die Hygiene-Standards im Islam sind anerkanntermaßen streng.
Und trotzdem: Nach dem Besuch von ca. 30 würdigen Vertreterinnen und Vertretern des Islams herrschen auf den Besuchertoiletten chaotische Zustände.
Bei allem Respekt vor islamischen Gebräuchen: Sind die hiesigen Hygiene-Regeln für bekennende Moslems inakzeptabel?
Und trotzdem: Nach dem Besuch von ca. 30 würdigen Vertreterinnen und Vertretern des Islams herrschen auf den Besuchertoiletten chaotische Zustände.
- Eine Toilette ist total verstopft. Ein Klempner muss die Kloschüssel abschrauben, um "verhärtete Fäkalien" zu entfernen.
- Tags drauf finden sich in den Toilettenschüsseln der Herrentoilette ca. 15 Rollen durchgeweichtes Klopapier; in einer Kloschüssel auf der Damentoilette schaukelt ein komplettes Paket Papierhandtücher.
- Nach dem ersten Tag wird die Küche zu den Tagungsräumen verschlossen, wenn die Sitzungsbetreuung nicht anwesend ist. Denn Tagungsteilnehmer hatten Meßbecher und Trichter auf die Toiletten mitgenommen. Außerdem wurden größere Mengen von Mineralwasserflaschen aus der Küche entnommen. Eine Tagungsteilnehmerin erklärte in very broken english den Zweck: "for pipi".
Bei allem Respekt vor islamischen Gebräuchen: Sind die hiesigen Hygiene-Regeln für bekennende Moslems inakzeptabel?
... link (0 Kommentare) ... comment ...bereits 746 x gelesen
Montag, 3. September 2007
"Pflege"versichert
varzil, 20:11h
Da kann sich schwindelig lesen: der Eintrag zur Pflegeversicherung in der Wikipedia.
Unabhängig davon, ob man das alles auch verstanden hat, kommt in der Praxis unweigerlich der Moment, in dem man die Leistungen von etwas in Anspruch nehmen muss, was man eigentlich nicht richtig verstanden hat.
Muss man aber auch nicht verstehen. Da gibt es Ärzte und Pfleger, ein Pflegegutachten (Einstufung in eine Pflegegruppe) und so nette Sachen wie "Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung".
Wichtig - die Pflegebedürftigkeit muss "erheblich" sein:
"Pflegebedürftig" und "erheblich" sind dabei ziemlich relativ: Demenz zum Beispiel begründet an sich noch kein Pflegebedürftigkeit: solange die Person noch für sich sorgen kann, ist sie nicht pflegebedürftig, auch wenn sie ununterbrochen beaufsichtigt werden muss.
Den richtigen Schwung für das Thema kriegt man mit folgender Mitteilung aus der letzten Woche:
Unabhängig davon, ob man das alles auch verstanden hat, kommt in der Praxis unweigerlich der Moment, in dem man die Leistungen von etwas in Anspruch nehmen muss, was man eigentlich nicht richtig verstanden hat.
Muss man aber auch nicht verstehen. Da gibt es Ärzte und Pfleger, ein Pflegegutachten (Einstufung in eine Pflegegruppe) und so nette Sachen wie "Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung".
Wichtig - die Pflegebedürftigkeit muss "erheblich" sein:
Pflegestufe I – erhebliche Pflegebedürftigkeit, d. h. Hilfebedarf mindestens 90 Minuten pro Tag. Auf die Grundpflege müssen dabei mehr als 45 Minuten täglich entfallen.46 Minuten Grundpflege, dass ist das Maß aller Dinge, um überhaupt von der Pflegeversicherung partizipieren zu können.
(Quelle: Wikipedia)
"Pflegebedürftig" und "erheblich" sind dabei ziemlich relativ: Demenz zum Beispiel begründet an sich noch kein Pflegebedürftigkeit: solange die Person noch für sich sorgen kann, ist sie nicht pflegebedürftig, auch wenn sie ununterbrochen beaufsichtigt werden muss.
Den richtigen Schwung für das Thema kriegt man mit folgender Mitteilung aus der letzten Woche:
Am Freitag hatte der Medizinische Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) einen neuen Bericht vorgestellt. Danach leidet jeder zehnte Heimbewohner unter Gesundheitsschäden, weil er falsch versorgt wird. Von den Daheimlebenden leidet nur jeder zwanzigste unter solchen Mängeln.Fazit: Zuhause läuft es nicht gut, aber besser. Und was halten wir von solchen Zuständen?
Nach den MDS-Angaben werden 34 Prozent der Heimbewohner und 29 Prozent der alten Menschen zu Hause nicht ausreichend mit Essen und Trinken versorgt. Weil die Bettwäsche zu selten gewechselt werde, lägen sich viele wund. Im Vergleich zu 2004 habe sich die Lage aber insgesamt leicht verbessert, hieß es. Für die Studie hatte der MDS Heime und 40.000 Hilfebedürftige untersucht...."
(Quelle: a href="http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/967/130739/">Süddeutsche.de)
"Was wäre eigentlich los, wenn kleine Kinder per Nasensonde ernährt würden, weil das Füttern zu lang dauert? Was wäre, wenn kleine Kinder in der Krippe regelmäßig gefesselt würden? Was wäre los, wenn sich ein so gefesseltes Kind zu Tode strangulierte, weil das Betreuungspersonal die Gurte falsch angelegt hat? Der Hort würde umgehend geschlossen, das Personal angeklagt.James Dean - unser aller Vorbild: wen die Götter lieben, den lassen sie jung sterben.
Wenn hingegen Alte so malträtiert werden, herrscht Nachsicht - weil, wie es gern heißt, dieses Leben ja kein Leben mehr gewesen sei. Auf diese Weise wird der Artikel 1 des Grundgesetzes, der die Würde des Menschen für unantastbar erklärt, insgeheim mit einem Zusatz versehen: " ... es sei denn, er ist altersdement oder hat Parkinson".
(Quelle: Heribert Prantl in der Süddeutsche Zeitung vom 3.9.2007, S. 13, wohl nur im Bezahl-Content)
... link (0 Kommentare) ... comment ...bereits 1036 x gelesen
... older stories

