Freitag, 15. Februar 2008
Ewig gestrige
"Unter Adolf war das alles doch besser" bzw. "... wäre das nicht passiert".

Das hörte man früher gelegentlich, als die Alten noch die Alten waren und man selbst noch nicht Gefahr lief, von den Jungen zu den Alten gerechnet zu werden.
... Gegenüber "Panorama" sagte die Kommunistin Wegner, die auf der Liste der Linken in den niedersächsischen Landtag eingezogen war über die Staatssicherheit:
    "Ich denke (...), wenn man eine andere Gesellschaftsform errichtet, dass man da so ein Organ wieder braucht, weil man sich auch davor schützen muss, dass andere Kräfte, reaktionäre Kräfte, die Gelegenheit nutzen und so einen Staat von innen aufweichen."
Weiter sagte sie:
    "Der Bau der Mauer war in jedem Fall eine Maßnahme um sozusagen zu verhindern, dass weiterhin Westdeutsche in die DDR konnten."
(Quelle: Spiegel online; bei Panorama gibt es dazu leider nichts)
Ersetzt man "Adolf" durch "Erich" und/oder "Margot", passt das, was die neugebackene Landtagsabgeordnete aus dem DKP-Vorstand da von sich gegeben haben soll, eins zu eins.

Links wie rechts - Jacke wie Hose. Schade eigentlich, früher gab es wenigstens auf Seiten der Linken noch ein intellektuell den Mindestanforderungen entsprechendes Potential.

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Donnerstag, 14. Februar 2008
Meistgebrauchte "freeware"
Bei Eneinz gefunden, wahrscheinlich aber auch anderswo:

Ein Aufruf, welche Freeware man einsetzt:
  1. Betriebssystem:
    openSuSE Linux 10.2
    Klar ist SuSE nicht mehr das, was es mal war - ein deutsches OpenSource-Vorzeigeprodukt. Es ist eigentlich eine Test- und Bastelversion für Novells SuSE-Enterprise.

    Aber seit der Version 10 läuft SuSE beim Autor ziemlich rund - und die Begeisterung, neue Software (z.B. Ubuntu) einzusetzen, die womöglich dann erst doch wieder nicht läuft, hat über die Jahre schwer gelitten.
  2. Text- und Tabellenkalkulation:
    OpenOffice
  3. - läuft ähnlich gut wie MS Office 2003, und ist billiger.
  4. E-Mail:
    Eigentlich nur noch GMail: immer da, immer gut, immer schnell. Mehr will man eigentlich gar nicht.
  5. E-Mail via Mobiltelefon:
    Inzwischen hat Google sogar eine kleine Anwendung fürs Handy geschrieben.
    Kostet zwar je nach GPRS-Tarif, aber funktioniert, wenn der häusliche Internet-Anschluss rumzickt (bzw. bei einem Umzug gar nicht funktioniert).
  6. Grafik-Bearbeitung:
    Natürlich The Gimp; das hat zwar eine krude Oberfläche, aber da der Autor auch in Photoshop nie verstanden hat, was er da eigentlich gerade macht, liegt das Unverständnis bei "the GIMP" wohl auch eher auf Seiten des Anwenders...
  7. Feed-Reader:
    Google-Reader; ähnlich wie GMail schnell und überall verfügbar... und liefert gleichzeitig auch noch eine Blogroll
  8. HTML-Editor:
    Ganz klar vorne auf Windows-Maschinen: phase 5. Das ist gestartet, bearbeitet und wieder beendet, bevor andere großmächtige Tools (Dreamweaver und Co.) überhaupt fertig mit Starten sind.

    Ok, ist für kommerziellen Einsatz nicht "free" - aber für privat ist es ok.
    Phase 5 gibt's leider nicht für Linux; da gibt es was ähnliches, das ist aber nicht gleich, Bluefish.
  9. Browser:
    Aus alter Liebe - der Autor hat früher mal dafür gezahlt - steht hier an erster Stelle immer noch Opera: denn kein anderer Browser ist so flink, zumal wenn da 10 oder 20 Seiten gleichzeitig offen sind.
    Wenn Internet-Explorer-Kompatibilität gefragt ist, allerdings immer wieder auch gut: der Firefox
  10. MP3-Player:
    Auf Windows wäre der Player der Wahl möglicherweise I-Tunes; faktisch ist es, weil man bei der Arbeit keine Musik hört, zuhause Amarok.

    Sieht so aus, als ob es auch auf Windows portiert wird.
  11. Datei-Manager:
    Schwieriger, hier in der Kategorie "Freeware" sauber zu bleiben:
    Unter KDE-Linux ist es einfach, da läuft der Krusader mit "einer zweispaltigen Ansicht für Dateioperationen."

    Unter Windows ist der Total Commander das Werkzeug der Wahl, leider aber nicht "free", sondern Shareware, auch für privat. Immerhin funktioniert(e?) die Trial-Version unbegrenzt.
  12. noch was? Z.B. pdf-Viewer?
    Auf Hinweise zum Acrobat-Reader wird verzichtet ... wird immer unhandlicher und kommerzieller. Eventuell eine Alternative: Foxit
Nee nee, was ein Gefummels, die Suche nach den Buttons und Bannern - aber doch ganz interessant...

Nachtrag:
Für die erwähnten Shareware-Sachen (früher: Opera, jetzt phase 5 und Total Commander) hat der Autor seinen Obolus entrichtet - gute Software ist ihren Preis wert. (MS Office rechnet er nicht dazu, s.o.)

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Mittwoch, 13. Februar 2008
Brockhaus Enzyklopädie
Da geht eine Ära wohl zu Ende:
Ab dem 15. April wird der Mannheimer Verlag seine traditionsreiche "Brockhaus Enzyklopädie" mit mehr als 300.000 Stichwörtern online kostenlos anbieten und dort über Werbung finanzieren. ...
"Die 21. Auflage der Enzyklopädie war voraussichtlich die letzte - ab jetzt findet alles online statt", sagte ein Sprecher.

"Wir dachten, wir könnten in der Printwelt noch einmal richtig glänzen. Doch wir mussten einsehen, dass die Leute im Internet suchen", sagte Verlagschef Ulrich Granseyer, dessen Firma das Standardwerk seit mehr als 200 Jahren herausgibt. ...

Mit seiner Flucht ins Internet zieht Brockhaus die Konsequenz aus dem enttäuschenden Verkauf der aktuellen Ausgabe, die seit 2006 auf dem Markt ist. Das Ziel von 20.000 Exemplaren gilt inzwischen als unerreichbar; der Verlag wird 2007 mit einem Verlust abschließen. Das neue Onlineangebot wird aus Leipzig gesteuert. Brockhaus werde es schwer haben, eine für Werbende interessante Reichweite zu erzielen, weil es bereits starke Konkurrenz gebe, sagte Andreas Bahr, Partner der Mediaagentur Mediaplus...
(Quelle: Financial Times Deutschland und andere)
Da geht etwas zu Ende. DER Brockhaus: Das war zu Schulzeiten wie an der Uni eigentlich die erste Nachschlagquelle, wenn man von etwas überhaupt keine Ahnung hatte. Und auch heute greift der Autor gern zum Brockhaus, wenn es mal was komplizierter ist.

Um die Hauptstadt von Buthan ("Timphu") zu ermitteln, genügt die Wikipedia allemal, wenn gerade ein Rechner zur Hand und online ist. Wenn es aber um komplexere Fragen geht (zuletzt "Menschheitsentwicklung" - Gehirnvolumen von homo neanderthalensis), dann liest man die Hintergründe doch lieber auf Papier in einem "guten" Buch als am Bildschirm.

Und die 21. Auflage ist rundum gut gelungen: Format, Papier, Druck, Layout: da bleiben eigentlich kaum Wünsche offen.

Sie steht friedlich neben der rund 100 Jahre älteren 14. Auflage. Letztere gibt hervorragend Auskunft über die Bildungschwerpunkte des 19. Jahrhunderts - wenn man z.B. mal mehr über die Schlacht von Sedan wissen will.

Schon schade, dass die Kinder und Enkel diese qualitativ hochwertige Enzyklopädie nur noch als antiquarischen Gegenstand und Wert kennenlernen werden. Die Webseite des Brockhaus www.brockhaus.de weiß übrigens von der Einstellung der Produktion noch nichts ...

Wo wir schon mal beim Lamentieren sind:
"Sic transit gloria mundi". Eine Welt ohne Brockhaus-Enzyklopädie ist eine ärmere Welt. Wobei man sich mit dem Zitat in den Kreis einer Bildungselite drängelt:
"In gewählter Sprache wird das Zitat auch heute noch gelegentlich benutzt" ...
(Quelle: Wikipedia sic transit gloria mundi)
Der Beitrag in der Wikipedia zur Herkunft des Zitats "sic transit ..." ist allerdings erstaunlich mager und vermutlich teilweise falsch - jedenfalls die Behauptung:
"Wenn ein römischer Feldherr im Triumphzug einzog, hatte auf seiner Strecke ein Sklave vor ihn zu treten, vor seinen Augen einen Flocken Wolle zu verbrennen und diesen Spruch zu rufen...."
(Quelle: Wikipedia sic transit gloria mundi)
Das erweist sich als falsch, wenn man dem Link in der Wikipedia auf Triumphzug folgt. Dort liest man dann nämlich was anderes:
"Ein Sklave, der hinter dem Triumphator auf dem Wagen stand, hielt ihm die sonst im Jupiter-Tempel aufbewahrte Goldkrone über das Haupt und mahnte ihn ununterbrochen: Respice post te, hominem te esse memento"
(Quelle: Wikipedia Triumphzug)
Dem alten Brockhaus wäre das nicht passiert.

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