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Dienstag, 23. März 2010
Netz und Recht
varzil, 12:43h
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.
Und wenn Viacom Youtube auf eine Milliarde Dollar verklagt, darf man sich schon mal entspannt zurücklehnen und den Verlauf abwarten.
Youtube ist eine Tochterfirma von Google. Und Google wehrt sich, nicht nur gerichtlich, sondern sicherlich öffentlichkeitswirksamer auch via Blog:
Die Süddeutsche kommentiert das:
Eine Milliarde Dollar: Popcorn für alle!
Und wenn Viacom Youtube auf eine Milliarde Dollar verklagt, darf man sich schon mal entspannt zurücklehnen und den Verlauf abwarten.
- Viacom ist ein amerikanischer Medienkonzern, der offenbar Urheberrechte an einer Reihe von Fernsehsendungen hat (z.B. Spongebob), nicht zuletzt auch an Fußballübertragungen.
- Bei Youtube findet man bekanntlich nahezu alles, also auch Ausschnitte aus Fernseh-Sendungen, deren Urheberrechte bei Viacom liegen.
Youtube ist eine Tochterfirma von Google. Und Google wehrt sich, nicht nur gerichtlich, sondern sicherlich öffentlichkeitswirksamer auch via Blog:
"... For years, Viacom continuously and secretly uploaded its content to YouTube, even while publicly complaining about its presence there. It hired no fewer than 18 different marketing agencies to upload its content to the site. It deliberately "roughed up" the videos to make them look stolen or leaked. It opened YouTube accounts using phony email addresses. It even sent employees to Kinko's to upload clips from computers that couldn't be traced to Viacom. And in an effort to promote its own shows, as a matter of company policy Viacom routinely left up clips from shows that had been uploaded to YouTube by ordinary users. Executives as high up as the president of Comedy Central and the head of MTV Networks felt "very strongly" that clips from shows like The Daily Show and The Colbert Report should remain on YouTube.Kurzum: Damit das Volk via Youtube auf Viacoms Sendungen aufmerksam wird, lässt Viacom schlecht kopiertes Videomaterial zu Youtube hochladen. Da dabei die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut, reicht man dann dagegen eine Klage ein. Eine Milliarde Dollar...
Viacom's efforts to disguise its promotional use of YouTube worked so well that even its own employees could not keep track of everything it was posting or leaving up on the site. As a result, on countless occasions Viacom demanded the removal of clips that it had uploaded to YouTube, only to return later to sheepishly ask for their reinstatement. In fact, some of the very clips that Viacom is suing us over were actually uploaded by Viacom itself. ..."
(Quelle: Google Public Policy Blog)
Die Süddeutsche kommentiert das:
Ein Blog sieht rotWer Charles Bronson mag, wird das für leicht übertrieben halten. Spannender als der dusselige Lizenzstreit zwischen SCO und Novell um Linux-Rechte dürfte das allemal werden.
(Quelle: sueddeutsche.de)
Eine Milliarde Dollar: Popcorn für alle!
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Montag, 22. März 2010
Zahlen für Griechenland?
varzil, 12:56h
Dass die Griechen etwas angefressen reagieren, wenn man ihnen vorhält, was sie falsch gemacht haben, kann man ja verstehen. Wie soll man da auch reagieren, wenn man beim Pfuschen erwischt wird?
Dass "die" Griechen dann heftiger werden, wenn insbesondere Deutschland kritisch reagiert, ist aber schon fast lustig:
Damit ist er wohl einer der "Guten" und prädestiniert, die Stimmung der Griechen zu repräsentieren.
Und die anderen Europäer erwarten offenbar von Deutschland, sich an einer Hilfsaktion zugunsten von Griechenland zu beteiligen.
Es geht nämlich auch anders: Kalifornien ist schon länger pleite - und trotzdem geht es immer noch weiter. Man muss also selbst innerhalb eines Bundesstaats nicht mit Geld aushelfen, wenn jemand über seine Verhältnisse lebt.
Dass "die" Griechen dann heftiger werden, wenn insbesondere Deutschland kritisch reagiert, ist aber schon fast lustig:
" ... Wir Griechen haben gekämpft, um die Nazis zu stürzen. Wir haben den Deutschen geholfen, Demokraten zu werden", sagt Glesos. "Was uns stört, ist die Ignoranz. Ihr braucht uns ja nicht verherrlichen, aber Ihr sollt uns bitte auch nicht beleidigen. Ja, wir machen Fehler. Aber die einzigen, die nicht das Recht haben, über uns zu richten, sind die Deutschen."Herr Glesos ist ein 88 Jahre alter Grieche, den die Süddeutsche wohl aus zwei Gründen "ausgebuddelt" hat: Zum einen hat er 1941 (als 19 Jähriger) eine Hakenkreuzfahne von der Akropolis stiebitzt, zum anderen bei den Demos gegen die Sparpolitik der jetzigen Regierung mitgemacht.
Zumal die Deutschen den Griechen bis heute keine Reparationen für die Zerstörungen des Krieges bezahlt haben. Glesos kämpft seit Jahrzehnten dafür. "Erlässt jemand etwa uns heute unsere Schulden? Nein, wir sollen alles zurückbezahlen", sagt Glesos. "Italien hat Entschädigungen bezahlt, Bulgarien hat bezahlt - nur Deutschland nicht. ...
(Quelle: Papierausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 22.03.2010, S. 3)
Damit ist er wohl einer der "Guten" und prädestiniert, die Stimmung der Griechen zu repräsentieren.
Und die anderen Europäer erwarten offenbar von Deutschland, sich an einer Hilfsaktion zugunsten von Griechenland zu beteiligen.
EU-Partner drängen Deutschland zu FinanzhilfenDass Spanien, Italien und Irland ein Interesse daran haben, kann man schon verstehen - schließlich stehen die wohl auch nahe am Abgrund. Warum die anderen Europäer da meinen, mit Geld aushelfen zu müssen, ist dagegen nebulös.
(Quelle: tagesschau.de)
Es geht nämlich auch anders: Kalifornien ist schon länger pleite - und trotzdem geht es immer noch weiter. Man muss also selbst innerhalb eines Bundesstaats nicht mit Geld aushelfen, wenn jemand über seine Verhältnisse lebt.
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Samstag, 20. März 2010
Zeitzeichen
varzil, 11:18h
Wo gibt es das noch, das Zeitzeichen?
Vielmehr verschwindet (/*Update 20.03.2010: der Deuschlandfunk hat noch ein Zeitzeichen*/) jene Tonfolge, nach der Jahrzehniite lang Uhren sekundengenau gestellt werden können. Gibt es eigentlich noch die Zeitansage bei der Telekom ("beim nächsten Ton ist es Zweiundzwanzig Uhr, zwanzig Minuten und zehn Sekunden - piep - beim nächsten Ton ist es Zweiundzwanzig Uhr, zwanzig Minuten und zwanzig Sekunden - piep - beim nächsten Ton ist es Zweiundzwanzig Uhr, zwanzig Minuten und dreißig Sekunden - piep -..." ?)
Und selbst wenn es das Zeitzeichen im Radio noch gibt: angesichts der diversen Übertragungswege hat es seinen Sinn verloren. Das klassische analoge Signal via UKW ist 1 - 2 Sekunden schneller als das analoge Signal via Kabelanschluss. Und sieht man eine parallel zum Radio ausgestrahlte Fernsehsendung via DVB-T ("Presseclub"), ist auch hier eine Verschiebung um ein paar Sekunden hörbar. Am größten ist die Zeit-DIfferenz zum Internet-Radio: gefühlte 10 Sekunden,
Varzil weist darauf hin, dass der Bedarf nach einer exakten Zeitübertragung heute von funkgesteuerten Uhren bestens gedeckt ist. Fazit: Das Zeitzeichen hat sich überholt. Vielleicht haben ein paar Kurzwellensender das noch im Programm.
Notiz an den Autor: Gibt es Kurzwelle noch? In Zeiten, in denen Internet überall ist, hört wahrscheinlich von wenigen Tausenden aus früheren Zeiten nur noch ein Zehntel Kurzwelle. Und wo ist eigentlich in seinem Haushalt noch ein Radio, das Kurzwelle empfangen kann???
Bei Zeitzeichen handelt es sich um markante Tonfolgen, die in einem Hörfunkprogramm eine volle Stunde mit Vorwarnung anzeigen. Sie bestehen meist aus fünf kurzen Tönen auf den letzten Sekunden vor der vollen Stunde, gefolgt von einem abweichenden (längeren, tieferen) Ton genau auf dem Stundenanfang.Natürlich gibt es noch die wundervolle Sendung "Zeitzeichen" des WDR - aber darum geht es jetzt nicht.
(Quelle: Wikipedia)
Vielmehr verschwindet (/*Update 20.03.2010: der Deuschlandfunk hat noch ein Zeitzeichen*/) jene Tonfolge, nach der Jahrzehniite lang Uhren sekundengenau gestellt werden können. Gibt es eigentlich noch die Zeitansage bei der Telekom ("beim nächsten Ton ist es Zweiundzwanzig Uhr, zwanzig Minuten und zehn Sekunden - piep - beim nächsten Ton ist es Zweiundzwanzig Uhr, zwanzig Minuten und zwanzig Sekunden - piep - beim nächsten Ton ist es Zweiundzwanzig Uhr, zwanzig Minuten und dreißig Sekunden - piep -..." ?)
Und selbst wenn es das Zeitzeichen im Radio noch gibt: angesichts der diversen Übertragungswege hat es seinen Sinn verloren. Das klassische analoge Signal via UKW ist 1 - 2 Sekunden schneller als das analoge Signal via Kabelanschluss. Und sieht man eine parallel zum Radio ausgestrahlte Fernsehsendung via DVB-T ("Presseclub"), ist auch hier eine Verschiebung um ein paar Sekunden hörbar. Am größten ist die Zeit-DIfferenz zum Internet-Radio: gefühlte 10 Sekunden,
Varzil weist darauf hin, dass der Bedarf nach einer exakten Zeitübertragung heute von funkgesteuerten Uhren bestens gedeckt ist. Fazit: Das Zeitzeichen hat sich überholt. Vielleicht haben ein paar Kurzwellensender das noch im Programm.
Notiz an den Autor: Gibt es Kurzwelle noch? In Zeiten, in denen Internet überall ist, hört wahrscheinlich von wenigen Tausenden aus früheren Zeiten nur noch ein Zehntel Kurzwelle. Und wo ist eigentlich in seinem Haushalt noch ein Radio, das Kurzwelle empfangen kann???
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