Donnerstag, 17. September 2009
Gentherapie zur Farbenblindheit
Der Autor gehört zu den ca 8 % der rot-grün-blinden Männer.


Bilder wie diese Grafik links (Quelle: Wikipedia zur Protanopie) sind immer wieder Gegenstand für interessante Diskussionen. Der Autor sieht im linken Teil so etwas wie eine "1". (mehr Ishara-Punktetafeln z.B bei toledo-bend.com).


Bei dem Bild rechts sieht der Autor nur Punkte - und die Webseite klärt auch nicht wirklich auf, was er denn, wäre er normal-sichtig, sehen würde ...
(Quelle: www.actoid.com/webdesign/farblichtsehen/Farbenblindheit.html)

Nun aber ist Hoffnung in Sicht:
Einem amerikanischen Forscherteam ist es nun gelungen, diese so genannte Rot-Grün-Blindheit bei erwachsenen Totenkopfäffchen mit Hilfe einer Gentherapie zu beseitigen (Nature, online).

Bei Totenkopfäffchen sind alle männlichen Tiere rot-grün-blind, manche Weibchen können dagegen dreifarbig sehen. In ihrem Experiment spritzten die Forscher männlichen Totenkopfäffchen menschliche L-Opsin-Gene in die Netzhaut. Schon nach fünf Wochen zeigten spezielle Farbtests, dass die Tiere nun rot und grün unterscheiden konnten.

Die neu erworbene Fähigkeit hält schon seit mehr als zwei Jahren an, ohne dass eine weitere Behandlung notwendig gewesen wäre. Als eines der Totenkopfäffchen aufgrund einer Lungenkrankheit starb, untersuchten die Wissenschaftler die Netzhaut des Tieres und fanden dort tatsächlich L-Opsin.
(Quelle: Sueddeutsche.de)
Der Originalaufsatz ist bei Nature online nachzulesen.

Man darf gespannt sein, ob eine solche Gentherapie auch bei Menschen klappt und wie lange es dauert, bis dass das auch für unsereiner zugänglich ist.

Andere Sehtests dagegen (solche ohne Farbe) sind für den Autor einfacher: ein schönes Beispiel ist der "Freiburg Vision Test" (FrACT) von Prof. Michael Bach. (Anm.: Vor dem Test den Bildschirm-Abstand eingeben, die Länge des Test-Streifens abmessen und eintragen und vielleicht auch den Monitor richtig einstellen.)

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Vielleicht als Trost für den Autor: Ich kenne zwei weitere rot-grün-farbenblinde Männer (sind das dann schon die 8 %?). Es ist kein Verlust, die 47 bzw. 45 nicht zu erkennen, aber beide Männer sind ausgesprochen schlau. Auch der Autor macht auf mich den Eindruck, als hätte er einen hohen IQ. Ist doch auch nicht schlecht, oder?
P.S.: Es gibt auch noch andere Augenprobleme. Ich kann z.B. nicht räumlich gucken, wodurch mir die tollen Effekte bei 3D-Filmen entgehen.

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Eine interessante Frage
Zunächst vielen Dank für Trost und Zuspruch:

Bei der Alternative "volles Farbsehen" und dafür 10 Intelligenzpunkte weniger wüsste ich momentan allerdings keine eindeutige Präferenz. Es ist vor allem die Neugier, die einen Farb-Fehlsichtigen beschäftigt: Zahlreiche Gespräche der letzten 40 Jahre drehen sich darum, dass man versucht herauszufinden, wie die anderen "die Welt" sehen.

Die Sehnsucht nach der "blauen Blume" der Romantik ist dem Autor jahrelang unverständlich gewesen. Erst spät lernte er, dass die meisten Blumen, die er als "blau" wahrnimmt, von anderen als "violett" betrachtet werden und dass es "richtig" blaue Blumen nur selten gibt...

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