Sonntag, 7. November 2010
Der kommende Aufstand
"Der kommende Aufstand" - ein ursprünglich französischer Text einer anonymen Autorengruppe - wird heute in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung besprochen (Update: jetzt auch online).

Nach Stutgart 21 und während der laufenden Castor-Proteste ist das Anlass genug, sich um den Text zu kümmern. Man findet ihn bei linksunten.indymedia.org nach einer schmerzlosen Registrierung zum download - Google findet aber auch einen sponsored link bei Amazon.
... Die ganze Serie nächtlicher Anschläge, anonymer Angriffe und der wortlosen Zerstörung hat den Verdienst, die größtmögliche Kluft zwischen die Politik und das Politische zu reißen. Niemand kann ernsthaft die Offenkundigkeit des Angriffes verneinen, der keine Forderung stellte, der keine andere Botschaft hatte als die Bedrohung; der nichts mit der Politik zu schaffen hatte. Man muss blind sein, um das rein Politische nicht zu sehen, das in dieser entschlossenen Verneinung der Politik steckt; oder keine Ahnung von den autonomen Bewegungen der Jugend der letzten dreißig Jahre haben....
(Quelle: Der Kommende Aufstand S. 12)
Gemeint ist offenbar, dass der willkürlich erscheinende Aufstand an den Stadträndern in Paris und anderen Städten eine gemeinsame Ursache, eine einigende Ideologie oder ein "movens" hat. Die FASZ zieht Parallelen nicht nur zu Stuttgart 21, sondern auch zu diversen weiteren Anschlägen auf die Infrastruktur (Strommasten, Eisenbahn, brennende Autos).

Varzil hat da Zweifel: wenn das, was willkürlich erscheint, tatsächlich willkürlich ist und die linksradikalen anonymen Autoren Strukturen in etwas hineininterpretieren, das keine Struktur hat - lohnt sich die weitere Lektürre von 80 Seiten des Schriftstücks nicht.

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