Dienstag, 22. November 2016
"Verschwiegene" Presse
varzil, 18:06h
Der gewählte zukünftige Präsident der USA hatte zu einem Hintergrundsgespräch Vertreter der Medien (die Rede ist von "ABC, NBC, CBS, Fox News and CNN, as well as MSNBC") geladen, die ihn im Wahlkampf wohl übel aufgefallen waren. Vereinbart war "off-the-record".
Zwar ist es Aufgabe der Medien, auch über schlechte Auftritte von Politikern wie Trump zu berichten. Man muss aber kein Trump-Fan sein, um einen Vertrauensbruch als "unfair" zu empfinden. Anhänger der Theorie von der "Lügenpresse" können sich bestätigt fühlen.
Und noch etwas ist anrüchig. Wieso suchen Medien die Nähe zu jemanden, der in der Vergangenheit immer wieder auf sie eingedroschen hat?
Nachtrag:
Peter Hille von der Deutschen Welle macht es besser und berichtet auch über die Vertraulichkeitsabsprache. Dann aber arbeitet er sich auch nur an Herrn Trump ab.
The meeting was arranged by Conway, who served as Trump’s campaign manager for the final few months of the White House race. The conversation was deemed off-the-record, meaning the participants agreed not to publicly discuss its contents. Despite that assurance, details of the meeting leaked shortly after it wrapped up.Inzwischen aber haben mehrere Teilnehmer über das Treffen berichtet. Sie fühlten sich beleidigt. Trump hat da wohl ordentlich vom Leder gezogen.
(Quelle: The Hill)
Trump kept saying, ‘We’re in a room full of liars, the deceitful dishonest media who got it all wrong,'" the source said. "He addressed everyone in the room calling the media dishonest, deceitful liars.Jetzt machen die Berichte über das Treffen die Runde. Beispielsweise berichtet die FAZ ausführlich, ohne aber auf die Vertraulichkeit des Treffens hinzuweisen. Das hat schon ein Geschäckle: Da wird zu einem Hintergrundgespräch "off the record" eingeladen. Man redet sich den Frust vom Leib. Und einige Teilnehmer haben nichts besseres zu tun als das Vertrauen sofort zu missbrauchen. Der FAZ ist das noch nicht einmal einer Erwähnung wert. Offenbar wollen manche den zukünftigen Präsidenten Trump schlecht aussehen lassen.
(Quelle: The Hill)
Zwar ist es Aufgabe der Medien, auch über schlechte Auftritte von Politikern wie Trump zu berichten. Man muss aber kein Trump-Fan sein, um einen Vertrauensbruch als "unfair" zu empfinden. Anhänger der Theorie von der "Lügenpresse" können sich bestätigt fühlen.
Und noch etwas ist anrüchig. Wieso suchen Medien die Nähe zu jemanden, der in der Vergangenheit immer wieder auf sie eingedroschen hat?
To begin with, why would journalistic organizations agree to keep their meeting with Donald Trump off-the-record? If you’re a journalist, what is the point of speaking with a powerful politician if you agree in advance that it’s all going to be kept secret?Die Frage von Herrn Greenwald ("Was ist schlimmer ...") ist wohl nur rhetorisch gemeint: Entweder man geht man nicht in so ein Hintergrundgespräch oder aber man hält sich an die Vertraulichkeits-Absprache.
...
Which is worse: agreeing to an off-the-record meeting with Trump, or then unethically violating the agreement by disclosing exactly what you promised in advance you would not disclose?
(Quelle: Glen Greenwald)
Nachtrag:
Peter Hille von der Deutschen Welle macht es besser und berichtet auch über die Vertraulichkeitsabsprache. Dann aber arbeitet er sich auch nur an Herrn Trump ab.
Man erwarte, dass das Team um Trump das Versprechen halte, einem Pool von Journalisten die Berichterstattung über den gewählten Präsidenten zu ermöglichen.Wenn er unbedingt den Maßstab "Anstand" anlegen will, sollte er auch das Verhalten der Journalisten mit dieser Elle messen...
Anstand und Abstand
So richtig daran glauben möchte zumindest Kommunikationswissenschaftlerin Stuckey nicht: "Die Medienverteter halten sich bislang Trump gegenüber an die Regeln des Anstands, die nur funktionieren, wenn sich alle daran halten.
(Quelle: Deutsche Welle)
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