Montag, 19. September 2005
die Wahl danach
Nun ist ein fast vollständiges vorläufiges Wahlergebnis da.

Über den Ausgang kann eigentlich kaum jemand richtig jubeln. Aber wen wundert's? Woher soll der Wähler schlauer sein als die Regierung?

Beispiele für Dummheit hingegen gab es diverse:
    "... Die Liberalen sind nun mit 9,8 (7,4) Prozent drittstärkste politische Kraft. ...
    [Im selben Artikel 9 Absätze später:]
    Nach Analysen der Forschungsgruppe Wahlen hat die Abneigung vieler Unionsanhänger gegen eine Große Koalition zum zweistelligen FDP-Anteil geführt....
    "(Quelle:Spiegel online)
Was allerdings irritiert, ist die rasante Simplifizierung der politischen Verhältnisse in den diversen post-Wahl-Diskussionen.

Es gibt immerhin rechnerisch 7 (sieben) Möglichkeiten für eine Regierungsmehrheit:


Neben einer Zwei-Parteien-Koalition (CDU-SPD) gibt es sechs Drei-Parteien-Koalitionen, die eine Mehrheit hätten.
    Davon werden allerdings nur zwei Dreier-Koalitionen diskutiert, nämlich ob SPD oder CDU mit einem Gespann aus FDP und GRÜNE zusammen gehen. Die anderen Koalitionsmöglichkeiten werden ignoriert, weil niemand mit DER LINKEN zusammengehen mag. Dumm eigentlich, denn zumindest aus taktischen Gründen wären die beiden großen Parteien eigentlich klug beraten, die LINKE nicht von vorneherein abzuschreiben, damit sie von FDP und GRÜNEN nicht zu sehr abhängig sind ...
Die Zahlen zeigen außerdem, dass der Wahlausgang in Dresden am 2. Oktober auf die Mehrheitsverhältnisse in den möglichen Koalitionen keinen Einfluss hat. Die Dreier-Koalitionen, die jetzt keine Mehrheit haben, würden sie mit 2 weiteren Sitzen aus Dresden auch nicht haben ...

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