Montag, 31. Oktober 2005
Israel von der Landkarte verschwinden
zu lassen, war der Wunsch vieler Araber schon seit Jahrzehnten. Einer der Fortschritte in den Camp-David-Abkommen war, dass die Palästinenser auf den Ausrottungsgedanken gegenüber Israel verzichteten.

Die Perser sind nach der "Revolution" unter Ajatollah Chomeneih wohl irgendwo in jener Zeit stecken geblieben. Sie verkünden jedenfalls auch heute noch den alten Gedanken. Wobei eigentlich eigentümlich unklar bleibt, was mit den Menschen, die in Israel leben, eigentlich passieren soll, wenn Israel von der Landkarte getilgt wird.

Eigentlich sollte es ja beruhigend sein, dass die Welt einen großen Aufstand macht, wenn da einem Land das Existenzrecht abgesprochen wird. Im Zusammenhang mit der Kriegsrethorik in konservativen Kreisen gegenüber Syrien und Iran könnte man aber auch auf die Idee kommen, dass die Empörung künstlich inszeniert ist

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…Ich würde nicht alle Iraner in einen Topf werfen. Recht haben Sie mit den Politikern und Mullahs, diesen ist jedes Mittel recht konservativ islamische Kreise bei der Stange zu halten. Außer einer lau verfassten Protestnote geschieht leider nichts. Zu viele Ängste, diese Region unter Druck zu setzten, eine weiterhin unsichere Situation im Irak, die Drohung Irans mit Atomwaffen und energiepolitische Abhängigkeiten lähmen eine UNO-Resolution. geht es wirklich um Israel? Der Autor ist zwar erschüttert über die Aussage, dennoch glaube ich das hier die USA gemeint war und provoziert wurde.

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Seh ich ähnlich
Ob da indes eine Uno-Resultion bei rumkommt oder nicht, ist letztlich nicht so entscheidend. Denn im Zweifelsfall können die Iraner sich immer damit rausreden, dass Israel mehr UN-resolutionen ignoriert hat als irgendein anderer Staat der Region.

Hinzu kommt noch eine Komponente: Das rhetorische Säbelgerassel gewisser Mullahs gegen Israel ist auch als nach innen gerichtete propagandistische Massnahme zu sehen. Auch wenn die Reformer bei der letzten Wahl eine Niederlage kassiert haben, sind die Säkularisierungstendenzen gerade bei der jüngeren und bessergebildeten Stadtbevölkerung nach wie vor vorhanden. So sicher können die Fundi-Mullahs nicht auf ihrem Stuhl sitzen, wenn sie jetzt meinen, diese Karte spielen zu müssen.

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"Nicht alle Iraner
in einen Topf werfen" - klingt interessant.

In der Sache aber ok: Nur ist es diesmal kein extremer Priester/Ajatollah/Geistlicher Führer, der gegen Israel wettert, sondern ein Staatsoberhaupt. Das macht einen Unterschied.

Und wenn die Reaktion "der Welt" einhellige ehrliche Empörung ist, ist das mehr, als man in den letzten Jahrzehnten gehört hat. Wenn die Empörung allerdings instrumentaliert wird, um einen Krieg gegen den Iran vorzubereiten, nun ja - dann sollte man vielleicht vorher noch einmal nachdenken, was die "Politker und Mullahs" gemeint haben.

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