Freitag, 25. Mai 2007
Tropisches Gewitter
varzil, 02:39h
Da war mal was los in Bonn:
Am vergangenen Dienstag ab 17:15 Uhr gab es in Bonn ein Gewitter, wie man es lange nicht mehr erlebt hatte (bis zu 60 Liter pro m² gibt es nicht oft).
Und während man dem Flachdach aufs Dach steigt - da steht das Wasser bis zu 20 cm hoch - und die mit Blütenblättern verstopften Siebe freizoppelt, flucht man auf die Schwächen der alten Bausubstanz, für die man selbst verantwortlich ist.
Dann beginnt es wieder zu blitzen und zu donnern. Und irgendwie realisiert man, dass man selbst, während man im knöcheltiefen Stauwasser steht, wohl einen hervorragenden Blitzableiter abgibt: Die höchste Erhebung im Umkreis von etlichen zig-Metern ist das eigene kahle Haupt. während die Füße im Wasser wohl ziemlich optimal geerdet sind.
Und schon verlässt man das Dach, während das Wasser mit orkanartigem Getöse sich durch die gereinigten Siebe in die schwarze Tiefe des Fallrohrs stürzt.
Am nächsten Tag liest man in der Zeitung oder hört von den Nachbarn, wie es den andern in der Bonner Innenstadt gegangen ist ....
Und dann wird man immer stiller. Sicher: Auch in dem eigenen Keller waren ein paar hundert Liter Wasser, hier ist ein Dachziegel defekt, und dort eine Schornsteinabdeckung weggeflogen.
Und dennoch: die Telekom beklagt z.B. 1,50 m Wasserhöhe in ihrer Tiefgarage, das katholische Seminar im Hauptgebäude der Uni meldet etliche PCs unter Wasser, nachdem das Dach teilweise abgedeckt wurde (Bonner Oper und Beethovenhalle hatten auch ein Problem mit ihren Blechdächern). Und im Nachbarhaus hat das Rückschlagventil im Kanal versagt und aus einem Waschbecken im Erdgeschoss schoss eine Schmutzwasserfontäne bis knapp unter die sicherlich mehr als 3 m hohe Decke...
Und je mehr man liest und hört, desto mehr hat man den Eindruck, dass man doch noch ganz gut davon gekommen ist. Kaum ein Baum in der Innenstadt ist unversehrt, fast alle haben einige größere Äste verloren, etliche Bäume ihre Krone.
Eindrucksvolle Fotodokumentation mit Bildern ihrer Leser hat der Bonner Generalanzeiger online gestellt.
So wird er ganz praktisch, der Bürgerjournalismus.
Dabei geht eine andere, Bonn fast ebenso elementar berührende Begebenheit fast komplett unter:
Am vergangenen Dienstag ab 17:15 Uhr gab es in Bonn ein Gewitter, wie man es lange nicht mehr erlebt hatte (bis zu 60 Liter pro m² gibt es nicht oft).
Und während man dem Flachdach aufs Dach steigt - da steht das Wasser bis zu 20 cm hoch - und die mit Blütenblättern verstopften Siebe freizoppelt, flucht man auf die Schwächen der alten Bausubstanz, für die man selbst verantwortlich ist.
Dann beginnt es wieder zu blitzen und zu donnern. Und irgendwie realisiert man, dass man selbst, während man im knöcheltiefen Stauwasser steht, wohl einen hervorragenden Blitzableiter abgibt: Die höchste Erhebung im Umkreis von etlichen zig-Metern ist das eigene kahle Haupt. während die Füße im Wasser wohl ziemlich optimal geerdet sind.
Und schon verlässt man das Dach, während das Wasser mit orkanartigem Getöse sich durch die gereinigten Siebe in die schwarze Tiefe des Fallrohrs stürzt.
Am nächsten Tag liest man in der Zeitung oder hört von den Nachbarn, wie es den andern in der Bonner Innenstadt gegangen ist ....
Und dann wird man immer stiller. Sicher: Auch in dem eigenen Keller waren ein paar hundert Liter Wasser, hier ist ein Dachziegel defekt, und dort eine Schornsteinabdeckung weggeflogen.
Und dennoch: die Telekom beklagt z.B. 1,50 m Wasserhöhe in ihrer Tiefgarage, das katholische Seminar im Hauptgebäude der Uni meldet etliche PCs unter Wasser, nachdem das Dach teilweise abgedeckt wurde (Bonner Oper und Beethovenhalle hatten auch ein Problem mit ihren Blechdächern). Und im Nachbarhaus hat das Rückschlagventil im Kanal versagt und aus einem Waschbecken im Erdgeschoss schoss eine Schmutzwasserfontäne bis knapp unter die sicherlich mehr als 3 m hohe Decke...
Und je mehr man liest und hört, desto mehr hat man den Eindruck, dass man doch noch ganz gut davon gekommen ist. Kaum ein Baum in der Innenstadt ist unversehrt, fast alle haben einige größere Äste verloren, etliche Bäume ihre Krone.
Eindrucksvolle Fotodokumentation mit Bildern ihrer Leser hat der Bonner Generalanzeiger online gestellt.
So wird er ganz praktisch, der Bürgerjournalismus.
Dabei geht eine andere, Bonn fast ebenso elementar berührende Begebenheit fast komplett unter:
Der Bundestag hat sich mit großer Mehrheit gegen einen Komplettumzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin ausgesprochen. Ein Entschließungsantrag, in dem die Linkspartei eine vollständige Verlagerung der Ministerien an die Spree forderte, wurde am Donnerstag mit den Stimmen aller anderen Fraktionen abgelehnt.Dieser Beschluss bedeutet auch "Licht am Ende eines dunklen Tages".
(Quelle: Bonner Generalanzeiger online)
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