Dienstag, 28. August 2007
Theorie und Praxis
Bei der documenta XII gibt sich offenkundig nahezu jeder Künstler große Mühe, den Besucher mit einzubeziehen: Mitmachaktionen: Schreibtafel, begehbare Installationen etc. sind nur ein kleinerer Beleg dafür.
"Die künstlerische Leitung der documenta 12, Roger M. Buergel und Ruth Noack, begreift die Ausstellung nicht nur als Schauraum, sondern vor allem als Medium: als einen Möglichkeitsraum, der offen und gestaltbar ist und den sich Kunst und Publikum miteinander teilen. Dabei sind die BesucherInnen dazu eingeladen, Teil zu haben an der Komposition der Ausstellung, den Verbindungen zwischen den Arbeiten nachzugehen und vor allem selbst neue Beziehungen herzustellen. ...
(Quelle: documenta XII)
Genauso intensiv bemüht sich jedoch deutlich als Aufsicht gekennzeichnetes Personal, das staunende Publikum davon abzuhalten, die ausgestellten Werke zu berühren. Auch wenn das Material (z.B. Eisen oder Holz) eine Berührung durchaus aushalten würde.

Welch eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

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eine Berührung - ok. 250.000 Berührungen? Wohl eher nicht. Und wer sagt, daß die sich alle die Hände waschen? Und wer macht im Zweifel alles wieder sauber? Mir geht es nicht primär um den materiellen Wert. Aber Abstand halten ist in meinen Augen schon ein Zeichen des Respekts vor dem Künstler und seinem Werk - und insofern einfach ein Zeichen guten Benehmens.

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Einverstanden - dann aber bitte auch Abstand nehmen von den hehren Ansprüchen zu "Publikumsnähe"...

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