Nachdem im Juni 2005, das heißt vor 16 Monaten (!) die Exzellenz-Initiative von Bund und Ländern unter anderem hier in Koriander vorgestellt und kommentiert wurde, gibt es seit gestern Ergebnisse: drei exzellente Universitäten in Deutschland, zwei davon in München, eine in Karlsruhe.

"Die Technische Universität München, die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Technische Universität Karlsruhe sind zu den ersten deutschen Elite-Universitäten gekürt worden. Das teilte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am Freitag in Bonn mit. Die Sieger der Förderlinie «Zukunftskonzepte» in der ersten Runde der so genannten Exzellenzinitiative sollen bis 2011 mit durchschnittlich rund 21 Millionen Euro pro Jahr gefördert werden. "
(Quelle: netzeigung")

Exkurs
München war ja schon seit längerem auf dem Wunschzettel deutscher Studenten weit oben, meist allerdings wegen des sogenannten Freizeitwerts und obwohl es in Bayern liegt (Grundeinstellung: "Bayern ist schon hart, aber München geht so".).

Und Karlsruhe? Bundesverfassungsgericht - ist klar. Baden - auch ok, die TH da war so was wie die TH Aachen. Aber Exzellenz?

So bleibt festzuhalten, dass nach 18 Monaten für die Planung des Programms und 16 Monaten für die erste Antragsrunde, also nach 34 Monaten, ergo nach 2 Jahren und 10 Monaten ein Ergebnis vorliegt: München ist toll, und Karlsruhe ...?

Dass man dafür knapp drei Jahre gebraucht hat: wenn man wirklich exzellente Forschungs- und Wissenschaftspolitik betreiben will, scheint es da auf der Zeitschiene noch ein paar Optimierungspotentiale zu geben. Und vielleicht auch Erklärungsbedarf, zumindest zu Karlsruhe ...

Varzil empfiehlt, weiterhin nach hervorragenden Unis zu suchen und dabei von dem Elite-Exzellenz-Super-Duper-Preis-Vokabular Abstand zu nehmen. Sonst entsteht der Eindruck, dass Elite nur etwas ist, was die Politik Elite nennt.(Oxford und Harvard brauchten jedenfalls kein Bund-Länder-Programm, damit die scientific community sie als Elite-Unis anerkannte).