Montag, 30. Oktober 2006
Zeitumstellung
In den Siebziger Jahren glaubte man, dass man Energie (=Erdöl) einsparen könnte, wenn man im Sommer die Leute dazu brächte, früher aufzustehen. Licht ist dann morgens schon von der Sonne genug da und abends muss man die Lampen erst eine Stunde später einschalten. Also könnte man da Energie für die Beleuchtung sparen ...

Nun war logischer Weise das Volk nicht einfach mit dem Appell "Aufstehen" aus den Betten zu scheuchen. Aber alle Welt war und ist daran gewöhnt ist, aufzustehen, wenn der Wecker zu einer bestimmten Uhrzeit klingelt. Also beschloss man, einfach die Uhr im Sommer eine Stunde vorzustellen. Und schon standen alle eine Stunde früher auf.

Eigentlich ist das eine Sensation, dass da in einem elementaren Punkt so einfach eine eingefahrene Verhaltensweise geändert werden kann.

Viele Berufstätige entdeckten darauf hin, dass es auch ein Leben außerhalb des Büros gibt: wenn auf dem Heimweg es noch hell ist, Biergärten und Schwimmbäder offen sind etc., lebt es sich einfach angenehmer. Der Zugewinn an Lebensqualität ist evident, zumal in der Kombination mit den hierzulande durchaus angenehmen Folgen der Klimaerwärmung.

Ein Phänomen bleibt allerdings unerklärt: auch nach jetzt 30 Jahren Zeitumstellung bleibt offen, warum es nach mehr oder weniger einhelliger Überzeugung all derjenigen, die meinen, sie verstünden etwas davon ("Experten"), es keine messbare Energieersparnis gibt.
    "...Das ursprünglich verfolgte Ziel der Energieeinsparung konnte durch die Sommerzeit laut Expertenaussagen in Deutschland nicht erreicht werden. Demnach falle die Energiebilanz sogar negativ aus, da durch das verschobene Aufstehen die Heizperiode verlängert werde und allerlei Aufwände für die Umstellungsprozeduren anfielen.

    Das wird von der Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland auf Anfrage der FDP-Fraktion bestätigt. Auch nach diesen Angaben wird keine Energie gespart.

    Trotzdem wurde die Sommerzeit nach Ablauf der „Probezeit“ beibehalten. Ein Teil der Bevölkerung befürwortet die (scheinbar) längere Helligkeit der Sommerabende. Der Anteil der Befürworter in der Bevölkerung ist seit mehreren Jahren rückläufig und liegt zur Zeit bei ca. 51 % (Allerdings gibt es laut Sommerzeitgegnern auch Umfragen und Schätzungen, die das Gegenteil aussagen sollen). In den USA wurde während einer Probephase mit früherem Beginn der Sommerzeit 1974–1975 ein 1%iger Rückgang des gesamten Elektrizitätsverbrauches gemessen.

    Ende 2007 wird ein Bericht der EU-Kommission zu den Auswirkungen der Sommerzeit erwartet.
    (Quelle: Wikipedia zu Sommerzeit)
Varzil glaubt, dass das verlängerte Tageslicht während der Sommerzeit die Menschen dazu veranlasst, mehr "unterwegs" zu sein - was in der Regel mit Autofahren etc. verbunden ist. Und schon ist eine potentielle Einsparung durch weniger Licht durch vermehrte Aktion wie Autofahren u.ä. aufgebraucht.

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