Montag, 28. September 2009
"Merkel wählen"
Frage eines (deutschen) Wählers aus Bonn:
Wo kann ich denn hier Frau Merkel wählen?"
Die Empfehlung des Wahlvorstands, dafür in die Uckermark umzuziehen, stellte den Wähler nicht völlig zufrieden. ...

Nur so nebenbei mal eine Frage: Wie reagiert eine Partei-Vorsitzende einer "großen" Volkspartei, die
  • bei der Wahl 33,8 % aller Stimmen erreicht,
  • einen Verlust von 1,4% gegenüber der letzten Bundestagswahl erzielt und
  • das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Partei bei Bundestagswahlen überhaupt hinnehmen muss (schlechter war die CDU nur 1949, siehe wahlrecht.de)?
Antwort:
"Wir haben es geschafft, unser Wahlziel zu erreichen, ..."
(Quelle: Startseite von www.cdu.de)
Und:
"Ich bin - ehrlich gesagt - glücklich!"
(Quelle: Angela Merkel im CDU.TV)

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Man muss eben seine Wahlziele nur entsprechend formulieren. Dafür möchte sie jetzt Kanzlerin aller Deutschen sein.

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Ob sie Kanzlerin aller Deutschen sein will oder nicht - eine Wiederwahl vorausgesetzt, wird sie es sein müssen.

Falls da noch jemand sich fragt, woher Politikverdrossenheit kommt - solche Reaktionen tragen sicherlich nicht dazu bei, Politiker authentischer zu finden.

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naja
so ein klein wenig hat ja auch die CSU dazu geholfen - g.

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Sorry - wie konnte ich das übersehen! :)

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Ja, das Vertrauen, sofern diese Vokabel in diesem Zusammenhang überhaupt passend ist, zu Politikern hängt sicher davon ab, wie authentisch sie sind. Allerdings ist Authentizität auch nur eine notwendige, jedoch keine hinreichende Bedingung. Herrn Westerwelle halte ich z.B. für sehr authentisch und traue ihm trotz dem nichts zu und über den Weg.

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authentisch und vertrauenswürdig
Zwei Anforderungen:
Zunächst soll der Politiker authentisch sein: Er muss mich davon überzeugen, dass er das meint, was er sagt. An dieser Stelle ist mir die politische Couleur egal.

Dann aber möchte ich einem Politiker auch vertrauen können: Er soll im Sinne meiner Interessen handeln. Und (erst) da ist sind die Inhalte der politischen Überzeugung gefragt.

Eine Parteivorsitzende, deren Partei eine deutliche Schlappe erleidet und sich darüber freut, wirkt nicht echt (authentisch).

Umgekehrt finde ich einen Kanzlerkandidaten, der ganz knapp nach dem grandiosen Scheitern seiner Ambitionen sofort auf die Sicherung eines Postens (Fraktionsvorsitz) achtet, zwar authentisch, aber nicht wirklich vertrauenswürdig.

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