Mittwoch, 8. Oktober 2014
Der Feind meines Feindes ist ... ?
kriboe, 19:43h
Die Situation im Irak und in Syrien ist komplex. In Syrien ist seit mehr als einem Jahr ein ehemaliges Konglomerat von Untergrundbewegungen zum Sturz des Präsidenten Assad dabei, sich gegenseitig ein Bein zu stellen. Momentan gibt es da aber fast nur noch eine üble Gruppierung "IS" oder "ISIS". Von den ehedem gemäßigten Aufständischen ist kaum noch was zu hören.
Assad war definitiv auf der Seite des Bösen (Giftgas). Der IS (Islamische Staat) spielt mit mittelalterlichen Ritualen und schneidet öffentlich Köpfe ab, erklärt alle, die nicht seiner mittelalterlichen Auffassung von Religion folgen, zu Feinden, die es gilt, mit der Waffe zu bekehren oder zu töten.
Im Irak haben diverse Gruppierungen nach dem Abmarsch der USA angefangen, sich gegenseitig zu bekämpfen, vorwiegend entlang ihrem Sunna- oder Schia-Zugehörigkeitsgefühl. Und der IS stößt in ein ohnehin ungeklärtes Kräftemessen.
Schließlich die Kurden: Sie sind im Iran, im Irak, in Syrien und in der Türkei unbeliebt, haben miilitärisch organisierte Gruppen, die entweder als (gute) Peschmerga gegen die Bösen kämpfen oder als (böse) PKK vor allem in der Türkei Terror machen.
Und nun die spannende Frage: Ist der Feind meines Feindes mein Freund? Da sollte man doch mal sich vorsichtig zurücklehnen. USA und Großbritannien haben sich gegen Hitler (definitiv böse) mit Stalin (ebenfalls definitiv böse) verbündet. Als Bündnis gegen Hitler hat das funktioniert, allerdings um den Preis, dass halb Europa stalinistisch wurde.
Die Feinde meines Feindes - werden nicht automatisch meine Freunde, vielmehr muss ich mein Verhältnis zu ihnen definieren. So kann es sinnvoll sein, zu erkennen, dass weder die einen noch die anderen meine Freunde sind. Dann kann ich meinen Feinden beim sich-Bekämpfen zusehen. Das Dilemma von Roosevelt und Churchill bleibt aber bestehen: indem sie sich mit einem Feind verbünden, wird zwar der andere Feind vernichtet, aber der überlebende Feind wird gestärkt.
Nicht einfacher wird es, dass die Verfolgung von ethnischen (z.B. Kurden und Jesiden) und religiösen Minderheiten (z.B. Christen!) die westliche Gesellschaft schnell emotionalisiert.
Gruselige Alternativen - da kann ich die Türkei gut verstehen, dass sie sich erst einmal auf das Zuschauen beschränken.
Assad war definitiv auf der Seite des Bösen (Giftgas). Der IS (Islamische Staat) spielt mit mittelalterlichen Ritualen und schneidet öffentlich Köpfe ab, erklärt alle, die nicht seiner mittelalterlichen Auffassung von Religion folgen, zu Feinden, die es gilt, mit der Waffe zu bekehren oder zu töten.
Im Irak haben diverse Gruppierungen nach dem Abmarsch der USA angefangen, sich gegenseitig zu bekämpfen, vorwiegend entlang ihrem Sunna- oder Schia-Zugehörigkeitsgefühl. Und der IS stößt in ein ohnehin ungeklärtes Kräftemessen.
Schließlich die Kurden: Sie sind im Iran, im Irak, in Syrien und in der Türkei unbeliebt, haben miilitärisch organisierte Gruppen, die entweder als (gute) Peschmerga gegen die Bösen kämpfen oder als (böse) PKK vor allem in der Türkei Terror machen.
Und nun die spannende Frage: Ist der Feind meines Feindes mein Freund? Da sollte man doch mal sich vorsichtig zurücklehnen. USA und Großbritannien haben sich gegen Hitler (definitiv böse) mit Stalin (ebenfalls definitiv böse) verbündet. Als Bündnis gegen Hitler hat das funktioniert, allerdings um den Preis, dass halb Europa stalinistisch wurde.
Die Feinde meines Feindes - werden nicht automatisch meine Freunde, vielmehr muss ich mein Verhältnis zu ihnen definieren. So kann es sinnvoll sein, zu erkennen, dass weder die einen noch die anderen meine Freunde sind. Dann kann ich meinen Feinden beim sich-Bekämpfen zusehen. Das Dilemma von Roosevelt und Churchill bleibt aber bestehen: indem sie sich mit einem Feind verbünden, wird zwar der andere Feind vernichtet, aber der überlebende Feind wird gestärkt.
Nicht einfacher wird es, dass die Verfolgung von ethnischen (z.B. Kurden und Jesiden) und religiösen Minderheiten (z.B. Christen!) die westliche Gesellschaft schnell emotionalisiert.
Gruselige Alternativen - da kann ich die Türkei gut verstehen, dass sie sich erst einmal auf das Zuschauen beschränken.
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