Dienstag, 10. Oktober 2006
Bombenempörung über Nordkorea
varzil, 21:30h
Was lange droht, ward endlich wahr:
Das alles war soweit vorhersehbar, und so ist es kein Wunder, dass die US-Regierung schon Montag-Nacht einen UN-Resolutionsentwurf an die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats verteilen konnte. Irgendwer im State-Department wusste offenbar, in welcher Schublade der Text für den Ernstfall lag.
Wenn es denn allerdings wirklich nur eine Kilotonne war, die da in Nordkorea an Sprengkraft freigeworden ist - spricht vieles für eine Fehlzündung. Denn es ist offenbar sehr schwierig, gezielt eine so "kleine" Atombombe zu bauen. Berücksichtigt man die grundsätzlchen Probleme bei der Zündung einer Atombombe (vgl. Wikipedia), wird es sehr wahrscheinlich, dass da entweder irgend etwas Konventionelles in die Luft geflogen ist (warum behauptet Nordkorea dann aber, es sei ein Atomtest gewesen?) oder bei der Explosion ist etwas nicht richtig abgelaufen. So wäre beispielsweise die Kettenreaktion vorzeitig abgebrochen, wenn das spaltbare Material zu schnell auseinander geflogen wäre. Vielleicht haben aber auch die Russen richtig gemessen, und dann war es gar nicht eine kleine, sondern eine ganz normale Atomtestexplosion ...
Abgesehen davon, dass man sich wohl selten in der großen Politik so einig war wie im Moment gegen Nordkorea, wundert es einen schon, warum sich alle Welt eigentlich so empört. Es ist nicht der erste Atombombentest, etliche Länder haben es auch schon knallen lassen, und niemand hat den Sicherheitsrat dagegen mobilisiert.
Warum ist also ein Atombombentest in Nordkorea böser als ein Test in Indien, Israel (die haben allerdings noch nicht offiziell geknallt) oder Pakistan, ganz zu schweigen von Russland, Frankreich, England oder USA?
Verboten sind die Tests jedenfalls (noch) nicht:
Noch einmal zur Klarstellung: Nordkorea hat einen (EINEN!) und dazu noch einen eventuell misslungenen Atombombentest hinter sich.
Im Verlgeich dazu das Arsenal der Atomwaffenstaaten zur Zeit:
Varzil jedenfalls hat ernste Zweifel, ob man zwischen "guten" und "bösen" Atomwaffen unterscheiden kann.
- "Wissenschaftler haben in der Region, in der Nordkorea nach eigenen Angaben einen Atomwaffentest durchgeführt hat, eine erderschütternde Explosion registriert. Aber ob die Ursache tatsächlich ein Nukleartest war, lässt sich nicht so leicht beantworten.
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[...Xavier Clement von der französischen Atombehörde ...] Seine Behörde schätzt die Stärke des mutmaßlichen nordkoreanischen Atomtests auf maximal eine Kilotonne, das entspricht der Detonation von 1.000 Tonnen TNT. Für eine Atombombe wäre das sehr wenig - so wenig, dass das Verteidigungsministerium in Paris sogar vermutet, der Test Nordkoreas sei möglicherweise nicht wie geplant abgelaufen und es habe einen Fehler gegeben.
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Die Einschätzungen zur Explosion in Nordkorea divergierten dabei stark: In Paris war von einer Stärke von rund einer Kilotonne die Rede, das geologische Institut in Südkorea sprach von einer halben Kilotonne. Die Angaben aus Russland lagen um ein Vielfaches höher, das Verteidigungsministerium ging dort von fünf bis 15 Kilotonnen TNT aus.
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(Quelle: heute.de )
Das alles war soweit vorhersehbar, und so ist es kein Wunder, dass die US-Regierung schon Montag-Nacht einen UN-Resolutionsentwurf an die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats verteilen konnte. Irgendwer im State-Department wusste offenbar, in welcher Schublade der Text für den Ernstfall lag.
Wenn es denn allerdings wirklich nur eine Kilotonne war, die da in Nordkorea an Sprengkraft freigeworden ist - spricht vieles für eine Fehlzündung. Denn es ist offenbar sehr schwierig, gezielt eine so "kleine" Atombombe zu bauen. Berücksichtigt man die grundsätzlchen Probleme bei der Zündung einer Atombombe (vgl. Wikipedia), wird es sehr wahrscheinlich, dass da entweder irgend etwas Konventionelles in die Luft geflogen ist (warum behauptet Nordkorea dann aber, es sei ein Atomtest gewesen?) oder bei der Explosion ist etwas nicht richtig abgelaufen. So wäre beispielsweise die Kettenreaktion vorzeitig abgebrochen, wenn das spaltbare Material zu schnell auseinander geflogen wäre. Vielleicht haben aber auch die Russen richtig gemessen, und dann war es gar nicht eine kleine, sondern eine ganz normale Atomtestexplosion ...
Abgesehen davon, dass man sich wohl selten in der großen Politik so einig war wie im Moment gegen Nordkorea, wundert es einen schon, warum sich alle Welt eigentlich so empört. Es ist nicht der erste Atombombentest, etliche Länder haben es auch schon knallen lassen, und niemand hat den Sicherheitsrat dagegen mobilisiert.
Warum ist also ein Atombombentest in Nordkorea böser als ein Test in Indien, Israel (die haben allerdings noch nicht offiziell geknallt) oder Pakistan, ganz zu schweigen von Russland, Frankreich, England oder USA?
Verboten sind die Tests jedenfalls (noch) nicht:
- "...Die internationale Überwachungsbehörde für das Verbotsabkommen von Atomtests (CTBTO) hat weltweit rund 200 Messstationen für die Beobachtung solcher Experimente. Ihre Daten werden bis zum In-Kraft-Treten des Vertrags aber nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Notwendig ist die Ratifizierung durch 44 Staaten, die über Atomkraftwerke oder Forschungsanlagen verfügen, die im Anhang des Dokuments aufgeführt sind. Bisher haben dies erst 34 Länder getan. Unter anderen fehlen noch die USA, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea.
(Quelle: heute.de )
Noch einmal zur Klarstellung: Nordkorea hat einen (EINEN!) und dazu noch einen eventuell misslungenen Atombombentest hinter sich.
Im Verlgeich dazu das Arsenal der Atomwaffenstaaten zur Zeit:
- Über nukleare Gefechtsköpfe verfügen:
- China: 400 - 600
Frankreich: 348 - 350
Großbritannien: 185 - 200
Russland: 8.400
USA: 10.240
Varzil jedenfalls hat ernste Zweifel, ob man zwischen "guten" und "bösen" Atomwaffen unterscheiden kann.
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