Dienstag, 6. Februar 2007
MS Windows Vista und der Elektronik-Schrott
Greenpeace war (ist?) eigentlich eine Initiative, der man Sympathie entgegen bringen kann. Nicht etwa, weil sie in jedem Punkt beim Wort zu nehmen wäre; aber die große Richtung stimmte - bislang.

"Seit 1971 setzt sich Greenpeace für den Schutz der Lebensgrundlagen ein. Gewaltfreiheit ist dabei das oberste Prinzip. ..."
(Quelle: Greenpeace.de)

Ist doch nett, oder? Nun liest man dies:

"Beau Baconguis von der Umweltschutzorganisation Greenpeace in Südostasien warnt vor einer gewaltigen Flut von Computerschrott, die als Nebeneffekt durch die Einführung des neuen Betriebssystems Windows Vista von Microsoft entstehen könnte. "Mit Vista", erklärte Baconguis, "könnte Microsoft die Veralterung der Hälfte der PCs auf der Welt beschleunigen." Das sei vor allem aufgrund des Fehlens eines "funktionierenden globalen Rücknahmesystems für PCs" bedenklich. Unternehmen und auch Individuen könnten unter Druck stehen, ihre Computerausstattung schneller zu erneuern."
(Quelle: Heise.de)

Da runzeln sich die Runzeln und man fragt sich so verschiedenes:
Warum warnt der Greenpeace-Mann? Und: Heißt der "Beau Baconguis" eigentlich wirklich so oder ist das ein Künstlername? Und ist Windows Vista eine neue Art von Umweltverschmutzung - schützt "Windows XP!" statt "Schützt unsere Wale"?

Logisch nachvollziehbar ist die Warnung jedenfalls nicht. Denn nach allem, was man über Windows Vista lesen konnte, gibt es derzeit keinen sachlichen Grund dafür, "umzusteigen". XP ist bereits bezahlt und tut's auch, und meistens sogar gut. Wenn VW, Toyota, Opel oder Ford einen Neuwagen auf den Markt bringt, gibt es ja auch jede Menge ältere Autos. Diese sind aber keineswegs sofort Schrott-Autos. Windows XP funktioniert, wenn es funktioniert, auch dann noch, wenn MS nur noch Windows Vista verkauft. Und auch dann, wenn Microsoft den Support für ein Betriebssystem einstellt, wird die Software dadurch nicht in ihrer Verwendbarkeit eingeschränkt (Gott sei Dank). Windows NT 4.0 läuft hierzulande seit jetzt 11 Jahren - es wird allerdings immer schwieriger, neue Hardware zu finden, die noch von Windows NT unterstützt wird. Auf die Situation von Windows XP übertragen, bedeutet das: Man kann die nächsten Jahre ganz gelassen zusehen, was sich da auf der Hardwareseite entwickelt.

Also noch mal: Warum warnt Greenpeace dann?

Üble Spekulation: Vielleicht sponsort Microsoft Greenpeace. Und Greenpeace revanchiert sich mit einer Pseudo-Kampagne - nach dem Prinzip:
"Wenn schon Greenpeace vor den Umweltproblemen durch das Ausmustern von PCs warnt, dann müssen wir jetzt auch ganz schnell neue PCs und natürlich auch das wunderschöne, supertolle, hippe, geile und und und und Windows haben".

Im Ernst: Greenpeace lässt sich natürlich nicht sponsorn:
Greenpeace nimmt keine Gelder von Konzernen, Parteien oder vom Staat. Wir wollen und müssen frei von jeder äußeren Beeinflussung bleiben, um wirklich unabhängig zu agieren.
(Quelle: Greenpeace.de)

Warum also die Warnung?

Varzil meint: Wie der Schuster bei seinem Leisten, sollte Greenpeace bei Walen, Fabrikschornsteinen und den Regenwäldern etc. bleiben.

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