Mittwoch, 28. Juni 2006
Gesundheitsreform - regiert eigentlich eine Regierung?
varzil, 16:58h
Wenn die Probleme zu groß werden, lässt man sie ungelöst. Wenn man sich nicht einigen kann, verschiebt man die Einigung:
- ..."Das Ergebnis ist wichtiger als der Tag der Verkündung", sagte Söder der "Berliner Zeitung" vom Mittwoch. Solange nicht alles ausdiskutiert sei, könne es auch keine Einigung geben. Qualität gehe vor Schnelligkeit.
...(Quelle: Kölner Stadtanzeiger online)
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mark793,
Mittwoch, 28. Juni 2006, 18:31
Nichts tun oder verschieben
kann aber immer noch besser sein als "schlechter machen". Oder glauben Sie ernsthaft, für uns Versicherte (ganz gleich, ob privat oder gesetzlich) sähe es nach einer Reform besser aus als vorher?
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varzil,
Mittwoch, 28. Juni 2006, 19:36
Credo über die Folgen der Gesundheitsreform
Ich glaube ganz fest:
Oder noch schöner:
Ein niedergelassener Arzt erhält ein Honorar, das sich wesentlich danach berechnet, wieviele seiner Patienten gesund sind (aus Rosendorfer "Briefe in die chinesische Vergangenheit"). Prinzip: Wenn der Arzt für jeden Kranken einen Einkommensverlust hinzunehmen hat, müsste er sich ganz anders um das Gesundbleiben seiner Patienten kümmern.
Ich bin da kein Experte, könnte mir aber vorstellen, dass es da noch viele gute Ideen gibt, die in eine ähnliche Richtung gehen, d.h. Kosten vermeiden helfen, indem der Einzelnen ermutigt wird, gesund zu bleiben.
- So wie bisher klappt das mit dem Gesundheitssystem auf Dauer nicht:
- Denn die Möglichkeiten und Kosten der modernen Medizin haben sich erheblich weiterentwickelt - das kostet.
- Die Gesellschaft insgesamt und damit auch die Krankenversicherten im Durchschnitt werden immer älter und damit kränker.
- Das bisherige System bietet keine Anreize zum "Gesundbleiben", sondern repariert lieber Gesundheitsschäden.
- Die breite Mehrheit der Lohnempfänger spürt die Kosten, die Krankheit verursacht, nicht, weil das Geld dafür vom Lohn abgezogen wird, bevor der Lohn ausgezahlt ist.
- Eine Reform wird "uns" alle eher schlechter stellen - egal welches Modell man nimmt.
- Da "die da oben" das wissen, tun sie sich alle außerordentlich schwer mit einer Reform und versuchen, die Lasten möglichst auf die Klientel des jeweils anderen Koalitionspartners abzuwälzen.
- Das Bekenntnis zur "Gesundheit" ist bei uns zu einem reinen Lippenbekenntnis geworden - wer ernsthaft an
- gesunder Ernährung ("Bio-/Reformhausprodukte")
- gesunder Lebensführung (Bewegung; fettarme Ernährung; weitgehender Verzicht auf Drogen wie Nikotin oder Alkohol;)
- usw.
- Typisch für die derzeitige Diskussion ist, dass weniger über den Leistungsumfang des Versicherungssystems als darüber geredet wird, wie der derzeitige Leistungsumfang künftig finanziert werden soll.
Oder noch schöner:
Ein niedergelassener Arzt erhält ein Honorar, das sich wesentlich danach berechnet, wieviele seiner Patienten gesund sind (aus Rosendorfer "Briefe in die chinesische Vergangenheit"). Prinzip: Wenn der Arzt für jeden Kranken einen Einkommensverlust hinzunehmen hat, müsste er sich ganz anders um das Gesundbleiben seiner Patienten kümmern.
Ich bin da kein Experte, könnte mir aber vorstellen, dass es da noch viele gute Ideen gibt, die in eine ähnliche Richtung gehen, d.h. Kosten vermeiden helfen, indem der Einzelnen ermutigt wird, gesund zu bleiben.
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mark793,
Mittwoch, 28. Juni 2006, 20:02
Ihre Überlegungen
gehen in die richtige Richtung, keine Frage. Ich bin auch kein Gesundheitsexperte, und deswegen versuche ich mir auf den organsierten Irrsinn einen einfachen Reim zu machen: An der Krankheit ist für viele der involvierten Interessensgruppen offenbar mehr zu verdienen als an der Gesundheit. Und ein paar schwach dosierte (und politisch durchsetzbare) Anreize in die Gegenrichtung werden diesen generellen Mißstand wohl nicht beheben, fürchte ich.
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varzil,
Mittwoch, 28. Juni 2006, 20:39
Schade nur um die Energie und die Emotionen, die in die vermutlich zu klein ausfallende Gesundheits"reform" gesteckt werden. Noch trauriger, dass es Ministerpräsidenten, d.h. Menschen mit Regierungsverantwortung gibt, die trotz der desolaten Lage kapitulieren und "nichts tun" wollen.
Wenn schon Reform, dann auch etwas, dass die Unzulänglichkeiten des derzeitigen Systems auf Dauer zu beseitigen verspricht - das wäre dann auch all die Mühe, Diskussion und Emotion wert.
Wenn schon Reform, dann auch etwas, dass die Unzulänglichkeiten des derzeitigen Systems auf Dauer zu beseitigen verspricht - das wäre dann auch all die Mühe, Diskussion und Emotion wert.
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