Montag, 5. Februar 2007
Polar-Eis, Wasser und globale Erwärmung
varzil, 17:53h
Da melden die Nachrichten um Mitternacht, dass infolge des Abschmelzens des Polareises der Meeresspiegel um x cm steige.
Man hält das für eine Folge der Müdigkeit (oder hat auch nicht richtig hingehört): Nach einem kurzen Aufschrecken verschiebt man das weitere Nachdenken auf den Morgen danach. Denn das Polareis ist (mit Ausnahme von Grönlandgletschern) Eis, das schwimmt. Und um schwimmen zu können, verdrängt es Wasser.
Meint man.
Am nächsten Morgen steht es allerdings auch in der Zeitung:
Aber das Polareis? Wie gesagt, das Polareis schwimmt. Und wenn es schmilzt, wird es zu Wasser. (Sorry, wenn das so banal klingt - es ist einfach banal; es geht allerdings auch wissenschaftlicher, dann klingt es zwar anders, aber bleibt im Kern banal:)
Und dann nach etwas mehrHerumklicken "Recherchieren" dies:
Und es ist nicht nur die Süddeutsche. Auch andere Zeitungen stellen ausdrücklich oder zumindest dem Kontext nach das Abschmelzen "des Eises am Nordpol" (Kölner Stadtanzeiger) in einen Zusammenhang mit der Erhöhung des Meeresspiegels:
Eigentlich ist das Thema "globale Erwärmung" nämlich ein wichtiges Thema. Und die globale Erwärmung hat sicherlich viele gravierende Auswirkungen, (bis hin zur Vervielfachung der Biergärten in Deutschland). Und jeder Eisbär wird bestätigen, dass das Schmelzen des Polareises für ihn lebensbedrohlich ist.
Eine Auswirkung hat das Schmelzen des Polareises allerdings mitnichten: es führt nicht zu einem Anstieg des Meeresspiegels.
Varzil meint, dass das Läuten von Alarmglocken am besten dann funktioniert, wenn die Gefahr glaubhaft ist und nicht mit Ungenauigkeiten und Fehlmeldungen vermischt wird.
Man hält das für eine Folge der Müdigkeit (oder hat auch nicht richtig hingehört): Nach einem kurzen Aufschrecken verschiebt man das weitere Nachdenken auf den Morgen danach. Denn das Polareis ist (mit Ausnahme von Grönlandgletschern) Eis, das schwimmt. Und um schwimmen zu können, verdrängt es Wasser.
- "...Ein Körper schwimmt, dass heißt er verbleibt auf der Oberfläche einer Flüssigkeit, falls er soviel von ihrer Masse verdrängt, wie er selbst wiegt. ..."
(Quelle: Wikipedia zum Schwimmen)
Meint man.
Am nächsten Morgen steht es allerdings auch in der Zeitung:
- "Das Abschmelzen von Gletschern und Polareis ließ den Meeresspiegel um die Jahrtausendwende herum um 0,77 Millimeter pro Jahr anwachsen...."
(Quelle: sueddeutsche.de, Hervorhebung vom Autor)
Aber das Polareis? Wie gesagt, das Polareis schwimmt. Und wenn es schmilzt, wird es zu Wasser. (Sorry, wenn das so banal klingt - es ist einfach banal; es geht allerdings auch wissenschaftlicher, dann klingt es zwar anders, aber bleibt im Kern banal:)
- "...Eis hat bei 0 Grad eine Dichte von 0,9168 kg/l. Ein Eisberg von einer Tonne Masse hat somit (idealisiert) ein Volumen von 1090,75 Litern. In der Arktis (Salinität=30) schauen deshalb 114,2 Liter, entsprechend 10,47%, aus dem Wasser. In der Antarktis (Salinität=34) sind es 117,3 Liter, entsprechend 10,76 %. ..."
(Quelle: wikipedia zu Eis)
...
Wasser hat unter Normaldruck seine größte Dichte von 1000 Kilogramm pro Kubikmeter bei 3,98 °C und zeigt damit eine Dichteanomalie. Diese besteht darin, dass sich Wasser unterhalb von 3,98 °C bei weiterer Temperaturverringerung, auch beim Wechsel zum festen Aggregatzustand, wieder ausdehnt, was man nur von wenigen Stoffen kennt.
(Quelle: Wikipedia Eigenschaften von Wasser)
Und dann nach etwas mehr
- "...Ein schmelzender Nordpol hätte zumindest für den Meeresspiegel nur verschwindend geringe Folgen (und als positive die Öffnung der Nordwestpassage für die Schifffahrt), da dieser komplett aus Eis besteht und Eis eine geringere Dichte als Wasser hat. Somit entspricht das Schmelzwasservolumen eines Eisberges genaue dem Volumen, mit dem er zuvor schwimmend im Wasser lag. ...
(Quelle: Wikipedia zu Folgen der globalen Erwärmung)
Und es ist nicht nur die Süddeutsche. Auch andere Zeitungen stellen ausdrücklich oder zumindest dem Kontext nach das Abschmelzen "des Eises am Nordpol" (Kölner Stadtanzeiger) in einen Zusammenhang mit der Erhöhung des Meeresspiegels:
- "Dann [= Abschmelzen des Grönlandeises] sei zu erwarten, dass der Meeresspiegel um bis zu sieben Meter ansteigt.
...
Vor allem in der Arktis, wo sich die Lufttemperatur in den zurückliegenden hundert Jahren verdoppelt haben soll, wird mit weiteren großen Packeisverlusten gerechnet. ...
(Quelle: faz.net)
- ... "The last time the polar regions were significantly warmer than present for an extended period (about 125,000 years ago), reductions in polar ice volume led to 4 to 6 metres of sea level rise. ...
(Quelle: S. 8 Summary for Policymakers "Climate Change 2007: The Physical Science Basis" - pdf-Dokument, 21 Seiten)
Eigentlich ist das Thema "globale Erwärmung" nämlich ein wichtiges Thema. Und die globale Erwärmung hat sicherlich viele gravierende Auswirkungen, (bis hin zur Vervielfachung der Biergärten in Deutschland). Und jeder Eisbär wird bestätigen, dass das Schmelzen des Polareises für ihn lebensbedrohlich ist.
Eine Auswirkung hat das Schmelzen des Polareises allerdings mitnichten: es führt nicht zu einem Anstieg des Meeresspiegels.
Varzil meint, dass das Läuten von Alarmglocken am besten dann funktioniert, wenn die Gefahr glaubhaft ist und nicht mit Ungenauigkeiten und Fehlmeldungen vermischt wird.
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martina kausch,
Mittwoch, 7. Februar 2007, 11:54
Da kommt noch etwas hinzu
Zwar handelt es sich dabei um einen langsamen Prozess, aber er wird stattfinden. Sollten die Polkappen abschmelzen, dann wird nicht nur der Meeresspiegel steigen, sondern die tektonischen Erdplatten werden ihre Lage verändern. Bedingt durch den abnehmenden Druck werden sich die Platten neu aufrichten und somit u.a. auch Strände verschwinden lassen.
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_mawa,
Donnerstag, 15. Februar 2007, 07:01
Es gibt zweierlei Polareis ...
... nämlich Festlandeis und Meereis. Insofern weiss ich nicht, was dein Problem ist.
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varzil,
Donnerstag, 15. Februar 2007, 10:42
Problem:
Eine Reihe von Menschen lebt noch in vor-Archimedes-Zuständen und glaubt fest daran, dass das Abschmelzen des "Meereises" zu einem Ansteigen des Meeresspiegels führt. Und eine weitere Reihe von (durchaus gebildeten) Menschen macht sich nicht die Mühe, bei ihren Veröffentlichungen darauf zu achten, dass diese "Kuh vom Eis" kommt.
Eine Reihe von Menschen lebt noch in vor-Archimedes-Zuständen und glaubt fest daran, dass das Abschmelzen des "Meereises" zu einem Ansteigen des Meeresspiegels führt. Und eine weitere Reihe von (durchaus gebildeten) Menschen macht sich nicht die Mühe, bei ihren Veröffentlichungen darauf zu achten, dass diese "Kuh vom Eis" kommt.
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