Montag, 19. Dezember 2005
Von der Kunst der hohen Politik
Alle loben Merkel wegen ihrer Vermittlung im EU-Finanzierungsstreit: statt vieler hier nur der Hinweis auf faz.net, Netzeitung, SPIEGEL online, zdf online.

Was die Einigung letztendlich kostet? Die Nachrichten am Samstag berichteten von einem Verzicht Deutschlands zugunsten von Polen in Höhe von 100 Millionen Euro. In den oben genannten Berichten spielen diese Zahlen dagegen kaum noch eine Rolle. Bei einem Haushaltsvolumen von 862,3 Milliarden Euro sind 100 Millionen tatsächlich auch nur noch kaum mehr als eine Marginalie.

So sehr man das allseitige ausländische Lob für Frau Merkel schätzen mag, ist das Folgende dann eine eher beklemmende Vorstellung:
    "... Britische Diplomaten reden gar von der Rückkehr Helmut Kohls. ..."
    (Quelle: faz.net)
Das muss doch nicht sein.

Und außerdem:
Wenn es demnächst wieder um die Haushaltsdefizite ("Maastricht-Kriterien") geht, wird die versammelte EU allerdings ein ganz anderes Lied singen und Deutschland vorhalten, dass es endlich sein Defizit in den Griff kriegen sollte. Und das mit Recht!

Varzil meint:
Das ist die wahre Kunst der höheren Politik:
    Erst die deutschen Mehrausgaben loben und später dann das unter anderem durch die Mehrausgaben verursachte Defizit anprangern.

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