Mittwoch, 8. Februar 2006
Karneval: audietur et altera pars
Heute beim Frühstückskaffee goldene Worte zum Thema "dänische Karikaturen":
    "... Ein beträchtlicher Teil speziell der iranischen und arabischen Öffentlichkeit hat nicht begriffen, dass man nicht zur Gewalt greift, nur weil man sich ärgert oder beleidigt fühlt, dass es in der globalisierten Welt friedliche und übrigens weit effektivere Mittel gibt, die eigene Position zu vertreten.

    Jeder Konsument hat die Möglichkeit, eine Ware zu boykottieren – das ist das Spiel der freien Marktwirtschaft, und gerade amerikanische Medienkonzerne würden es mit Rücksicht auf die Folgen für die Wirtschaft nicht wagen, wichtige Käufergruppen zu verprellen. Hätten sich die Muslime daran gehalten, sie hätten den aktuellen Konflikt ganz in ihrem Sinne für sich entscheiden können und nebenbei aller Welt die lächerliche Prinzipienlosigkeit des dänischen Ministerpräsidenten vorführen können, der beim ersten nicht gekauften Feta-Käse bereit war, seine Verachtung für die Muslime beiseite zu schieben und „bitte bitte Dialog“zu winseln.

    Das hätten die Muslime tun können, und so sehr man sich in Europa über sie entrüstet hätte, sie hätten sicher sein können, dass ein Großteil der Weltöffentlichkeit
    – einschließlich vieler amerikanischer Korrespondenten, die sich die Augen reiben angesichts des Rassismus, der sich in europäischen Medien ausbreitet – mit ihnen sympathisiert.
    ...
    (Quelle: Navid Kermani in der Süddeutschen Zeitung vom 8.2.2006, S. 11 im Feuilleton)
Herr Navid Kermani (studierter Islamwissenschaftler, iranischer Staatsbürger und Deutscher) lebt in? Na?

Genau, in Köln.

Kein Wunder, dass er das Einmaleins des Karnevals beherrscht. ...

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